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Los 31 | Frankreich oder Deutschland | Tödlein in Sargschatulle mit Geheimmechanismus

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Auktionsergebnisse zu: Frankreich oder Deutschland
TÖDLEIN IN SARGSCHATULLE MIT GEHEIMMECHANISMUS.

Frankreich oder Deutschland.
Datierung: 17.Jh.
Technik: Elfenbein, Holz, Metall, u.a.
Beschreibung: Kleine rechteckige Schatulle in Form eines Sarges. Der giebelförmige Deckel mit
Streifeneinlagen und die Ränder des Korpus mit Würfeleinlagen abgesetzt. Auf der Oberseite
des Deckels ein kleiner vollplastischer Totenkopf auf gekreuzten Knochen, des Weiteren an
den Stirnseiten auch je kleiner menschlicher Schädel. Im Inneren der bereits deutlich
verweste Leichnam eines Mannes mit vor der Brust gekreuzten Armen liegend. Die
drastisch-realistische Darstellung ist in hoher Kunstfertigkeit ausgeführt.
Maße: 4,5x8x3,5cm.


Die kleine Sargschatulle ist nur durch einen verborgenen Mechanismus und durch eine bestimmte Abfolge verschiedener Handgriffe, welche aus Entfernen bzw. Verstellen bestimmter Teile besteht, zu öffnen. So muss zunächst ein kleiner Stift auf einer der Stirnseiten herausgezogen werden, um dann wiederum einen kleinen, seitlichen Balken entfernen zu können. In einem darauffolgenden Schritt wird der kleine Totenkopf auf dem Deckel nach links gedreht und so kann dann einer der beiden Füße entfernt und der Deckel aufgeschoben werden.
Das mit dem oben beschriebenen Trickmechanismus ganz außergewöhnlich verschlossene "Betrachtungssärglein", wird durch die Dauer des Öffnungsprozesses zu einem ganz besonderen Meditationsobjekt über den Tod und die Endlichkeit alles Menschlichen.


Memento mori - Bedenke, dass du sterben wirst! Die Auseinandersetzung mit dem Vanitasgedanken, der Vorbereitung auf den Tod und somit auf das Jüngste Gericht und die Sicherung des eigenen Seelenheils hat im deutschsprachigen Raum eine lange Tradition. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Thematik über mehrere Jahrhunderte hinweg immer wiederkehrend und in Form unterschiedlichster Medien in der Kunst aufgegriffen wurde. Unser "Tödlein im Sarge" reiht sich nahtlos in die Tradition einer speziellen Form des Andachtsobjektes ein. In seiner Schauerlichkeit soll es den Betrachter an seine Sterblichkeit erinnern und ihm die Vergänglichkeit seines irdischen Daseins vor Augen führen. Die kleinen Personifikationen des Todes sind meistens alters-, standes- und geschlechtslos und sprechen somit zu jedem beliebigen Betrachter. Teils sind sie skelettiert, teils zeige Sie den menschlichen Körper mitten im Zerfall. Sehr oft handelt es sich um feingliedrige und filigrane Arbeiten aus Elfenbein, das dem Erscheinungsbild von bleichen, menschlichen Knochen sehr nahekommt. Tödlein dieser Art sind auch als Tisch- oder Taschensärglein bekannt. Neben ihrer Funktion als Meditationshilfe waren sie begehrte Kunst- und Sammelobjekte und dienten Laien zuweilen zum Studium der Anatomie.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Susanne Mehrgardt
Decorative Art
+49 221 92 58 62 400

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Inventar Nummer: 74104-24