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Los 53 | Deutschland | DRAMATISCHE DARSTELLUNG EINES IM TODE GEPEINIGTEN MIT SCHATULLE

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Auktionsergebnisse zu: Deutschland
DRAMATISCHE DARSTELLUNG EINES IM TODE GEPEINIGTEN MIT SCHATULLE.

Deutschland.
Datierung: Um 1700.
Technik: Bein und Holz geschnitzt, Silberapplikationen mit farbigem Emaildekor. Samt gefüttert.
Beschreibung: Rechteckiger Kasten auf vier gedrückten Ballenfüßen mit Kassettenstruktur und an den
Seiten Giebelarchitekturen mit Fruchtfestons. Allseitig in den Feldern montierte
Silberornamente mit feinem, farbigem Emaildekor. Auf den oberen Ecken jeweils kleine
Cherubim. An einer der Schmalseiten ein kleiner Knauf zum Öffnen des großen Schubs. Darin
verbirgt sich die sich aufbäumende Figur eines verwesenden Mannes, gestützt auf die
Ellenbogen und den zurück geworfenen Kopf leicht nach links gewandt. Ausgemergelt, mit
hohlen Augenhöhlen windet er sich von Schlangen durchbohrt auf seinem Lager. Dazu stehen
die vollen, gelockten Haare in einem spannenden Kontrast. Die Figur ist auf einer
rechteckigen Platte montiert, ebenfalls mit kassettenartigen Strukturen und auf vier
flachen Ballenfüßen.
Maße: Kasten 12,5x29,5x15cm. Männerfigur auf Unterlage 23,5x9,5x7cm.

Der Kasten und auch die rechteckige Platte mit der Figur erinnern aufgrund der Struktur und auch der Farbigkeit des Beins an Stein- oder Marmorsarkophage und bilden damit eine Art Umgebungskulisse für den Körper des Gemarterten.

Die Schönheit des Schreckens
Die leeren Augenhöhlen scheinen weit aufgerissen, das Gesicht schmerzverzerrt und expressiv. Von den gespreizten Zehen, über die verkrampft nach den Schlangen greifenden Hände, die hervortretenden Muskeln oder das durchgedrückte Kreuz: Der ganze Körper windet sich in spannungsvoller Dynamik.
Betrachten wir die Figur in ihrem beinvertäfelten Sarg, sehen wir keinen leblosen, toten Körper, sondern viel mehr eine Personifikation von Verderben und Schmerz. Das Kunstwerk steht ganz in der Tradition einer besonderen Form des Andachtsobjektes, das zur Meditatio Mortis bewegen soll. Für diese innerliche Begegnung mit dem Tod, hält es dem Betrachter einen Spiegel vor, der ihm sein unvermeidbares Schicksal vor Augen hält: Memento Mori - Bedenke, dass du sterben wirst!
Wie viele andere dieser Andachtsobjekte, entstand unser Gepeinigter zu einer Zeit, als sich Wissenschaft und Kunst zunehmend einander annäherten. Ein gesteigertes Interesse und Verständnis für menschlicher Anatomie paarte sich in diesen Objekten mit der Faszination um das unergründliche Thema der Vergänglichkeit des irdischen Lebens.
Die Detailreiche, naturalistische Darstellung, ausgeführt in meisterhafter Handwerkskunst fesselt das Auge. Der Tod wird ästhetisiert, wird zu etwas schrecklich Schönem und löst so beim Betrachter eine morbide Faszination aus. Die Drastik der makabren Details steigert dabei die Intensität des visuellen Erlebnisses.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Susanne Mehrgardt
Decorative Art
+49 221 92 58 62 400

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Inventar Nummer: 73583-14

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