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Los 262 | Walter Dexel | "Komposition Serie XXVII Nr. 5"

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Auktionsergebnisse zu: Walter Dexel
DEXEL, WALTER
1890 München - 1973 Braunschweig

Titel: "Komposition Serie XXVII Nr. 5".
Datierung: 1968.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 92 x 69cm.
Bezeichnung: Signiert und betitelt verso auf Keilrahmen: W DEXEL Komposition 27 V Serie XXVII 5. Hier zudem Aufkleber mit Angaben zum Werk.
Rahmen/Sockel: Künstlerrahmen.

Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler)

Ausstellungen:
- Kunstverein Braunschweig, 1970
- Galerie Charles Lienhard, Basel 1970 (Aufkleber)
- Deutsches Kulturzentrum Goethe Institut, Paris 1972
- Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973
- Kestner Gesellschaft, Hannover 1974 (Aufkleber)
- Landesmuseum Münster, 1979 (Aufkleber)
- Kunsthalle Bremen, 1990 (Aufkleber)

Literatur:
- Wöbkemeier, Ruth/Vitt, Walter: Walter Dexel - Werkverzeichnis, Heidelberg 1995, WVZ.-Nr. 489
- Ausst.-Kat. Kunstverein Braunschweig, 1970, Kat.-Nr. 48
- Ausst.-Kat. Galerie Charles Lienhard, Basel 1970, Kat.-Nr. 34
- Ausst.-Kat. Deutsches Kulturzentrum Goethe Institut, Paris 1972, Nr. 12
- Hoffmann, Werner: Der Maler Walter Dexel, Starnberg 1972, S. 17 u. 74, Abb. (hier betitelt "Komposition XXV 5")
- Ausst.-Kat. Bonner Kunstverein und Kunstmuseum Bonn, 1973, Kat.-Nr. 129, Abb.
- Ausst.-Kat. Kestner Gesellschaft, Hannover 1974, Kat.-Nr. 162, S. 76, Abb.
- Ausst.-Kat. Landesmuseum Münster, 1979, Kat.-Nr. 111, S. 172
- Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen, 1990, Kat.-Nr. 106, S. 179


Der Maler, Designer, Grafiker, Formenforscher, Publizist und Museumsleiter Walter Dexel, welcher sich bereits in seiner frühen Schaffensphase abstrakt konstruktiven Kompositionen zuwendet, findet in den 1960er Jahren, nach einer 30-jährigen Malpause, wieder zu den Ansätzen seiner früheren Bildern. Nachdem er in den Jahren 1942 bis 1955 seine umfangreiche "Formensammlung", eine Kollektion historischen und modernen Gebrauchsgeräts, anlegt und als Journalist sowie Museumsleiter tätig ist, wird er 1948 und 1952, nach Ende des Weltkriegs und der einhergehenden Entartung seiner frühen Bilder durch das Nazi Regime, auch wieder mit ersten Ausstellungen seines Frühwerks gewürdigt. Dennoch nimmt er erst 1962, auf Drängen des Sammlerpaares Poppe sowie verbunden mit der Anerkennung durch die "Sturm"-Erinnerungsausstellung, die Malerei wieder auf, um sich fortan nur noch dieser fokussiert zu widmen. So kann der Künstler doch erst mit der Beendigung seines letzten Buches und dem einhergehenden Abschluss seiner intensiven Formenforschung einen Bruch finden, welcher eine neue Konzentration zulässt. Sein Spätwerk steht daher nicht am Ende einer lebenslangen kontinuierlichen malerischen Schaffensperiode, sondern wird als eine Art Neuanfang in der Weiterführung seines malerischen Frühwerks und den zugehörigen gestalterischen Ideen gesehen.
Den Einstieg suchend, nimmt sich Walter Dexel zuerst frühen Gemäldeentwürfen sowie im Weltkrieg verschollener Werke an und malt diese neu. Auch die Werkreihe "Serie XXVII", aus der die angebotene Arbeit Nr. 5 stammt, hat ihre Wurzeln in dem 1927 geschaffenen Schlüsselwerk "Komposition auf schwarzem Grund 1927 II". Dexel wählt ganz gezielt für die Betitelung seiner späten Serie die römische Kennziffer als Bezugspunkt zum Frühwerk. Die arabische Ziffer 5 drückt hier die Nummerierung innerhalb der Werkreihe aus.
Scheinen die in dem frühen Gemälde platzierten farbigen Flächen noch stark auf dem schwarzen Hintergrund zu ruhen, herrscht nun in der hier vorliegenden Arbeit eine größere Freiheit vor. Dient das Schwarz im Frühwerk als reiner Hintergrund für eine düster wirkende Zusammenstellung, wird es nun vielmehr ein Element der Komposition und unterstreicht die einheitlich wirkende Stimmigkeit. Die Grau-Töne, welche als Brücke zwischen hell und dunkel funktionieren, sowie die pink- und orangefarbenen Linien, balancieren und beleben den Aufbau. Insgesamt sind es die weißen Farbflächen, welche vorherrschend im Raum zu schweben scheinen und eine Leichtigkeit transferieren. Der Platzierung der Formen trotzend, welche sich im unteren linken Bereich zu bündeln scheinen, entflieht die Komposition dem schwarzen Boden aufsteigend hinweg. Somit hat Dexel, als Rezipient seiner alten Bilder, 51 Jahre später - ein Zeitraum, in dem sich die Betrachtung der Kunst grundlegend verändert hat - einen Bildraum geschaffen, in welchem sich Fläche und Grund zeitgemäß in einer neuen freieren Form konzipieren lässt. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Dexel, als Verehrer Piet Mondrians, welchen er als den wichtigsten konstruktivistischen Gestalter ansieht, betont, dass er sich seinem Vorbild nie näher gefühlt hätte als in dem hier angebotenem Bild "Komposition Serie XXVII Nr. 5". Somit weiß auch der sonst bescheiden auftretende Dexel die überragende Qualität seiner späten und vielfach in retrospektiven Ausstellungen gezeigten Arbeit zu schätzen.
(Vgl. Wibkemeier, Ruth/Vitt, Walter: Walter Dexel-Werkverzeichnis, Heidelberg 1995, S. 65-89)

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 67104-1