Los 10 | August Macke | "Composition II" (Susanna im Bade)

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Auktionsergebnisse zu: August Macke
MACKE, AUGUST
1887 Meschede - 1914 Perthes-les-Hurlus

Titel: "Composition II" (Susanna im Bade).
Datierung: 1913.
Technik: Aquarell und Tusche auf Zeichenpapier.
Maße: 23,5 x 25cm.
Bezeichnung: Bezeichnet, datiert und betitelt verso unten: Farbige Tusche Composition II 1913. Hier zudem mit dem Nachlassstempel des Künstlers (Lugt 1775b) mit der eingetragenen Nummer 29.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.

Provenienz:
- Sammlung Dr. Fischer, Stuttgart
- Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, Auktion 29.11.1955, Lot 1622
- Sammlung Dallinger
- Sammlung Walter Bareiss, New York
- Museum of Modern Art (Schenkung W. Bareiss, 1957)
- Privatsammlung Südamerika/Deutschland

Ausstellungen:
- Städtisches Kunsthaus Bielefeld, 1957
- Sala de Exposiciones Fundacion Eugenio Mendoza, Caracas 1959

Literatur:
- Heiderich, Ursula: August Macke - Aquarelle, Werkverzeichnis, Ostfildern-Ruit 1997, WVZ.-Nr. 108, Abb.
- Vriesen, Gustav: August Macke, Stuttgart 1957 (2. Aufl.), Kat.-Nr. 115, Abb.
- Auss.-Kat. Macke. Aquarell-Ausstellung, Städtisches Kunsthaus Bielefeld, 1957, Kat.-Nr. 115, Abb. S. 20
- Auss.-Kat. Expressionismo in Alemania, Sala de Exposiciones Fundacion Eugenio Mendoza, Caracas 1959, Kat.-Nr. 68

- August Macke: geistiges und künstlerisches Zentrum der Rheinischen Expressionisten, Mitglied des Blauen Reiters
- Klassisches Bildthema in einer radikal modernen Interpretation
- Harmonische Komposition mit leuchtender Farbigkeit

"Ich habe alles, was ich brauche, und bin vollkommen glücklich, wenn ich malen kann, was ich fühle."
(August Macke, 1911; zit. nach: Ewers-Schultz, Ina: August Macke, Köln 2015, S. 55.)

Künstlerische Festigung und formale Klärung
August Macke gilt als frühvollendeter Künstler des deutschen Expressionismus und Inbegriff einer Malerei, die Lebensfreude, Farbe und Modernität vereint. Als Mitglied der legendären Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" und geistiger Mittelpunkt der Rheinischen Expressionisten bewegt er sich im Zentrum einer Epoche, die das Sehen und die Malerei neu erfindet. Geprägt von den Eindrücken der französischen Avantgarde - 1907, 1908 und 1912 reist er nach Paris - entwickelt Macke eine eigene und unverwechselbare Bildsprache. Seine Malerei fasziniert bis heute durch eine farbenfrohe Leichtigkeit, mit der sie das Alltägliche ins Poetische verwandelt: flanierende Menschen, leuchtende Schaufenster, harmonische Landschaften und Stillleben.
Obwohl sein Leben auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs tragisch früh endet, hinterlässt August Macke ein bedeutendes Werk von zeitloser Strahlkraft, das seine zentrale Rolle in der Entwicklung der modernen Malerei eindrucksvoll belegt.
Im Jahr 1911 befindet sich August Macke an einem wichtigen Punkt seiner Entwicklung. Anfang des Vorjahres hat er in München Franz Marc kennengelernt, mit dem ihn eine künstlerisch inspirierende und unterstützende Freundschaft verbindet: Im November ist er mit seiner Familie von einem längeren Aufenthalt am Tegernsee in die Heimatstadt Bonn zurückgekehrt, wo in den Wintermonaten sein Atelier ausgebaut wird.
In dieser Phase seines künstlerischen Werdegangs gilt Mackes Interesse der Weiterentwicklung der malerischen Mittel anhand traditioneller Bildthemen. Seine Gemälde sind längst keine Abbilder der Natur mehr, das Gesehene verbindet sich vielmehr zu einer dekorativen Ausdrucksmalerei, deren überzeugende Bildwirkung durch den Verzicht auf die Darstellung von Räumlichkeit und ein spannungsvolles Miteinander farbiger Flächen entsteht.

Biblisches Sujet in der Sprache der Moderne
Mackes Aquarell der "Susanna im Bade" nimmt als traditionelles biblisches Motiv eine besondere Stellung innerhalb seines Oeuvres ein. Ausgangspunkt ist die Geschichte der keuschen Susanna aus dem Buch Daniel, die beim Bad von zwei Ältesten heimlich beobachtet und später zu Unrecht der Untreue beschuldigt wird. Im Zentrum von Mackes Komposition liegt eine nackte weibliche Figur auf einem rosafarbenen Tuch, umgeben von leuchtenden Blautönen unterschiedlicher Intensität und Tiefe, die eine Atmosphäre von Wasser, Licht und Bewegung erzeugen. Hinter ihr erscheinen schemenhaft die Gesichter zweier älterer Männer, die aus der Deckung heraus den entblößten Körper der jungen Frau betrachten.
Im Gegensatz zur traditionellen Darstellung der "Susanna im Bade" interessiert sich Macke weniger für die erzählerische oder moralische Dimension des Stoffes, sondern nutzt das Motiv als Anlass für eine formale Untersuchung über den Zusammenklang von Farbe, Fläche und Figur. Die weibliche Gestalt ist nicht in erster Linie Objekt voyeuristischer Betrachtung, sondern Teil einer kompositionellen Harmonie, eingebettet in ein Geflecht aus leuchtend farbigen Flächenformen. Damit löst Macke das Sujet aus seinem traditionellen Kontext und überführt es in die Sprache der Moderne.
Doris Hansmann

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Johann Herkenhöner
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 304

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Inventar Nummer: 82124-8

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