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Los 38 | Emil Nolde | Südseeinsulanerin (im Profil nach rechts)

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Auktionsergebnisse zu: Emil Nolde
NOLDE, EMIL
1867 Nolde - 1956 Seebüll

Titel: Südseeinsulanerin (im Profil nach rechts).
Datierung: 1914.
Technik: Aquarell und schwarze Tusche auf hellbraunem Reisstrohpapier.
Maße: 50 x 36,8cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Nolde.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rechte obere Ecke ergänzt.

Zu diesem Werk liegt eine Expertise von Manfred Reuther, Stiftung Ada und Emil Nolde, Seebüll, vom 4. November 2011 in Kopie vor. Es ist unter der Nummer 832 dokumentiert.

Provenienz:
- Privatsammlung Berlin
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Erstmals setzt sich Emil Nolde 1907 mit dem menschlichen Bildnis auseinander. Dabei sucht er stets nach der Ursprünglichkeit des Menschen, nach dem von der Zivilisation unverdorbenen Sein. So sind schon Noldes frühe Frauenköpfe und Selbstbildnisse keine "echten" Porträts in dem bis dahin üblichen Sinne, denn die Abgebildeten sind meist nicht zu identifizieren. Auch malt Nolde die Bildnisse häufig nicht während eines direkten Gegenübers mit dem Modell.

Während seiner Südseereise 1913/14 gewinnt der Maler wichtige Impulse für die Erarbeitung des Sujets durch die neuen Eindrücke vom schlichten Leben der Naturvölker und durch die neuen Anregungen, die er von ihrer Kunst erhält. So schreibt er rückblickend: "Die absolute Ursprünglichkeit, der intensive, oft groteske Ausdruck von Kraft und Leben in allereinfachster Form, - das möge es sein, was uns Freude gibt." (Emil Nolde, "Jahre der Kämpfe (1902-1914)", Berlin 1934, S.173) An der Stammeskunst schätzt er insbesondere ihre gestalterische Qualität. An ihr schärft er die Aufmerksamkeit auf seine Ausdrucksmittel; zudem trägt sie zur Entwicklung seiner subtilen Monumentalisierung des Menschenbildes bei.

Kennzeichnend für Noldes Bildnisse ist der Verzicht auf die Wiedergabe des Abbildhaften und des erzählerischen Moments. Damit löst er die menschliche Gestalt aus dem außerbildlichen Kontext heraus und hebt zugleich das Individuelle ins Allgemeine wie auch das psychologisch Besondere in eine Ebene dichterischer Wirklichkeit. Dies tut er auch bei unserer "Südseeinsulanerin": Ihren geneigten Kopf hält er mit wenigen schwarzen Konturen fest. Die Binnenfläche füllt er mit braunen, dicht nebeneinander gesetzten Pinselstrichen, wobei er die Gesichtspartie überwiegend frei lässt. Farbliche Akzente gibt er nur im Hellrot der Unterlippe und im Dunkelblau der Perlenkette. Mit diesen wenigen Mitteln zeigt er uns die geheimnisvolle Schönheit einer selbstbewusst in sich ruhenden jungen Frau.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 67162-1