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Los 28 | Ernst Barlach | Der Einsame

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Auktionsergebnisse zu: Ernst Barlach
BARLACH, ERNST
1870 Wedel - 1938 Rostock

Titel: Der Einsame.
Datierung: 1911 (Entwurf).
Technik: Bronze, braun patiniert.
Maße: 58,5 x 34 x 21cm.
Bezeichnung: Signiert hinter dem linken Fuß: E. Barlach.
Gießerstempel: Gießerstempel oben rechts an der hinteren Plinthenseite: H. NOACK BERLIN.

Einer von 15 unnummerierten Güssen seit 1952. Es gibt keine Lebzeitgüsse. Neben dem Gipsmodell von 1911 für den Bronzeguss schuf Barlach im selben Jahr eine größere Holzskulptur von dieser Gewandfigur.

Provenienz:
- Privatsammlung Norddeutschland

Literatur:
- Laur, Elisabeth: Ernst Barlach - Werkverzeichnis II, Das plastische Werk, Güstrow 2006, WVZ.-Nr. 166, Abb.

- Charakteristische Arbeit mit hohen Wiedererkennungswert
- Herausragendes Beispiel seiner geschlossenen Kompositionen
- Große Retrospektive im Albertinum in Dresden 2020/2021

In seinen vielschichtigen, stillen und zugleich vitalen Skulpturen beschäftigt sich Ernst Barlach nahezu ausschließlich mit der menschlichen Figur. Sie ist ihm Ausdrucksträger für eine symbolhaft überhöhte Darstellung existenzieller, oft leidvoller Gefühle und Zustände. Zu Beginn inspirieren ihn hierzu der Jugendstil und vor allem die Werke von Alfred Kubin und Edvard Munch. Doch während einer erlebnisvollen Reise durch Russland 1906 entdeckt er das Metaphysische und Geheimnisvolle im Alltäglichen für sich und wagt einen Neuanfang. Er löst seine Figuren aus dem gesellschaftlichen Kontext und verdichtet sie zu einem allgemeingültigen Sinnbild für das menschliche Dasein. Die geschlossene Statuarik seiner Plastiken ist der Inbegriff seines Ausdrucks nach Erdverbundenheit und Wirklichkeitsnähe, in Abgrenzung zu dem idealisierten Menschenbild in der Kunst seiner Vorgängergenerationen. In seiner künstlerischen Gestaltung gelangen Form und Inhalt zur Deckung. Das sparsame Formengut wird optimal eingesetzt und nur selten zur Unterstützung der Aussage überbetont.
So verzichtet Barlach auch bei der hier vorgestellten Bronze "Der Einsame" auf überflüssige Details und beschränkt sich auf elementare Formen. Zudem ist die Bronze ein herausragendes Beispiel seiner blockhaft-massigen Figuren, die sein Gesamtwerk wie ein roter Faden durchziehen. Es zeigt sich uns ein in ein Gewand gehüllter Mann, der in beiden Händen vor dem Körper eine Kerze hält und seinen Blick suchend zum Boden richtet. Das locker fallende Gewand, das einen Teil des Oberkörpers freigibt, verleiht der Figur eine geschlossene Komposition und eine formale Einheit. Keine ausladende Geste durchbricht die in sich geschlossene Form. Das Gewand scheint schützend wie ein Schild, störende Einflüsse von ihm fern zu halten und betont so das Alleinsein des Mannes. Lediglich die nach vorn geneigte Körperhaltung assoziiert eine langsame Bewegung und verleiht der Skulptur einen Moment der Dynamik. Die Skulptur vereint somit den szenischen Moment eines in sich ruhenden und zugleich dynamischen Körpers.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 70610-1