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Los 93 | Ernst Ludwig Kirchner | Bogenschützen auf dem Wildboden

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Auktionsergebnisse zu: Ernst Ludwig Kirchner
KIRCHNER, ERNST LUDWIG
1880 Aschaffenburg - 1938 Frauenkirch/Davos

Titel: Bogenschützen auf dem Wildboden.
Datierung: 1934.
Technik: Schwarze Kreide auf bräunlichem Bütten.
Maße: 47,3 x 37,4cm.
Bezeichnung: Bezeichnet verso: K Da/Bd 29 C2889 K5120. Hier zudem mit Nachlassstempel versehen.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Nachlass des Künstlers
- Privatsammlung Schweiz

Ausstellungen:
- Kirchner Museum Davos, 2013
- Museum Biberach, 2014

Literatur:
- Ausst. Kat. Kirchners Bogenschützen - Kunstgeschichtliche Reflexionen, Kirchner Museum Davos, 2013, S. 73 Abb.

Die Zeichnung "Bogenschützen auf dem Wildboden" hat Kirchner 1934 geschaffen, also viele Jahre nach seiner Übersiedlung von der Deutschen Grossstadt Berlin in die Schweizer Berglandschaft nach Davos. 1917 kam er zum ersten Mal nach Davos, übersiedelte aber erst später definitiv in die Bergstadt. Die Sommermonate verbrachte er regelmässig auf der Stafelalp, wo er eine der Hütten für sich und seine Leinwände und Farben mietete. Ab 1923 bis zu seinem Tod im Jahr 1938 lebte Kirchner im Haus auf dem Wildboden, Davos, Frauenkirch.

Kirchners in diesen Jahren in der Schweiz, ab 1925 entstandener Spätstil zeichnet sich durch eine bewusste Abwendung vom deutschen Expressionismus aus. Zunehmende Abstraktion, aber auch gleichzeitig naturalistische Anklänge bestimmen die Komposition dieses Bildes. Die Figuren sind nicht mehr, wie in seiner expressionistischen Phase, dreidimensional dargestellt, sondern flächig. Sie weisen außerdem die für ihn in jener späten Zeit charakteristischen in Brauntönen gemalten Schattenflächen auf, die teilweise als eine Art Aura der Personen oder als "Luftschatten" beschrieben werden. Diese übereinander gelagerten Farbfelder bilden eigenständige flächige Kompositionselemente innerhalb des Bildes. Der amerikanische Kunsthistoriker Donald E. Gordon erwähnt, dass die Farbigkeit von Kirchners Spätwerk an Paul Gauguin erinnere.

Das Schiessen mit dem Bogen und mit der Pistole, wie in dieser Komposition, war eine von Kirchners Lieblingsbeschäftigungen - leider, denn so fand sich schliesslich leicht eine Waffe. Nach den Sonnenflecken beschäftigten Kirchner die sog. "Luftschatten", wie er sie nannte, die sich um die und zwischen den Körpern ergeben. Wie hier in den "Bogenschützen", die zu einem seiner bedeutendsten späten Gemälde führten (Gordon 994, Kirchner Museum Davos). Ab 1934 ist in Kirchners Zeichnung eine neuerliche Modellierung feststellbar. Anfang 1934 hatte er die Gedächtnisausstellung für Otto Meyer-Amden in Bern gesehen und bewundernd davon an seinen Frankfurter Sammler Carl Hagemann berichtet. Dessen Kunst mag Kirchner bewogen haben, den hohen erreichten Abstraktionsgrad wieder zu verlassen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 73022-9