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Los 443 | Günther Uecker | "Lichtscheibe"

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Auktionsergebnisse zu: Günther Uecker
UECKER, GÜNTHER
1930 Wendorf

Titel: "Lichtscheibe".
Datierung: 1994.
Technik: Eingeschlagene Nägel und weiße Farbe auf Leinwand, auf Holzscheibe. In Holzkasten, mit weißgetünchter Leinwand umspannt. Beleuchtet und elektrifiziert.
Maße: 100 x 100 x 40cm.
Bezeichnung: Signiert verso unten links: Uecker 94. Betitelt und mit Widmung versehen verso oben rechts: Lichtscheibe für Lutz Dresen. Zudem mit Richtungspfeil versehen.

Zu diesem Werk liegt ein Fotozertifikat des Künstlers vom 16.2.2012 vor. Zudem ist das Werk im Uecker Archiv unter der Nummer GU.94.057 registriert und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker-Werkverzeichnis.

Provenienz:
- Sammlung Lutz Dresen, Düsseldorf (direkt vom Künstler)

Die "Lichtscheiben" sind die wohl faszinierendsten und poetischsten Werke in Günther Ueckers Oeuvre und zählen zu den meistgesuchten auf dem Kunstmarkt. Bereits in den 1960er Jahren entstehen die ersten kinetischen Lichtscheiben. Nachdem Uecker in den späten 1950er Jahren mit den Monochromen von Yves Klein in Berührung gekommen war, wurde er bald von der Verwendung reiner, monochromer weißer Oberflächen inspiriert, die die Wirkung des Lichts verstärkten und den Werken einen meditativen und spirituellen Unterton verliehen. Geboren aus dem Wunsch den künstlerischen Ausdruck zu radikalisieren, widmete sich Uecker 1957 der Verwendung von Nägeln, einem Medium, das heute Synonym für sein künstlerisches Schaffen ist. Die Entwicklungen und Entdeckungen, die Uecker in dieser prägenden Zeit gemacht hat, sind in der souveränen Ausführung und dem gekonnten Umgang mit dem Material in der vorliegenden Lichtscheibe spürbar.

In einem enormen Kraftakt hämmert der Künstler Hunderte von Nägeln in die runde Holzplatte, bevor er sie mit einem einheitlichen weißen Anstrich versieht. An einem Punkt der Komposition beginnend, setzte der Künstler einen Nagel nach dem anderen ein und schafft so eine fesselnde Komposition, die in die Welt des Betrachters hineinreicht. Als kinetisches Werk wird die Scheibe an einem Motor befestigt, der sie rotieren lässt, und von zwei Punkten aus angestrahlt. So wird ein betörender Tanz aus Licht und Schatten erzeugt. Weit von der Wand abstehend hat die Arbeit eine skulpturale Qualität, die durch ihre mobile Natur noch verstärkt wird. Beim Betrachten der sich drehenden Arbeit spürt man eine gewisse Spannung zwischen dem Sog der vergehenden Zeit und dem meditativen, fesselnden Rausch der sich drehenden Nägel. Die sich grenzenlos verschiebende Komposition macht den Betrachter zum aktiven Teilnehmer, indem er die ewig wogenden Reliefs aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und den permanenten Prozess der Veränderung miterlebt und sich von ihm bewegen lässt. Die Nägel als solche verlieren einerseits ihre Dinghaftigkeit, in dem sie sich als fließendes Feld aus Licht und Schatten entmaterialisieren, andererseits gewinnen sie ihre Materialhaftigkeit wieder, indem sie uns entgegenwachsen und den realen Raum in Beschlag nehmen.

Die angebotene "Lichtscheibe für Lutz Dresen" stammt aus der Sammlung des Düsseldorfer Unternehmers Lutz Dresen. Der Sammler kam bereits in den frühen 1960er Jahren mit der lebhaften Düsseldorfer Kunstszene in Verbindung. Mit viel Sammelleidenschaft und einem Gespür für das Besondere hat Lutz Dresen in 60 Jahren eine herausragende Sammlung kinetischer Kunstwerke zusammengetragen, mit Schwerpunkt auf die Künstler der ZERO-Gruppe. Besonders mit Günther Uecker verbindet ihn eine enge Freundschaft. Die Lichtscheibe fertigte der Künstler speziell für den Sammler an. Weitere Werke aus der Sammlung Lutz Dresen können in dieser Auktion angeboten werden, darunter Werke von Heinz Mack (Lot 388), Otto Piene (Lot 418), Adolf Luther (Lot 383) und Christian Megert (396).

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Robert van den Valentyn
Partner & Abteilungsleiter
Modern, Post War & Contemporary Art

+49 221 92 58 62 300

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Inventar Nummer: 70140-1

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