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Los 10 | Kurt Schwitters | Mz 246. rot und gestreift

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Auktionsergebnisse zu: Kurt Schwitters
SCHWITTERS, KURT
1887 Hannover - 1948 Ambleside

Titel: Mz 246. rot und gestreift.
Datierung: 1921.
Technik: Papiercollage und Stoff auf Zeitungspapier unter Passepartout (28,3 x 20cm).
Maße: 17 x 13,5cm.
Bezeichnung: Bezeichnet, signiert, datiert und gewidmet auf dem Passepartout unterhalb des Ausschnitts links: Mz 246. K. Schwitters. 21 / rot und gestreift / für Molzahn. Bezeichnet auf dem Passepartout verso: Mz 246 275m.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Johannes Molzahn Centrum, Kassel

Literatur:
- Orchard, Karin/Schulz, Isabel: Kurt Schwitters - Catalogue Raisonné, Bd. 1, 1905-1922, Ostfildern-Ruit 2000, WVZ.-Nr. 838a, Abb.
- Ausst.-Kat. Johannes Molzahn - Das malerische Werk, Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg 1988, Abb. S. 19

- Erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten
- Die Collagen ("Merzzeichnungen") gehören zu den gefragtesten Werken des Künstlers auf dem internationalen Kunstmarkt
- Besonders attraktive Collage mit reizvollen Farb- und Formkontrasten

"Man kann auch mit Müllabfällen schreien, und das tat ich, indem ich sie zusammenleimte und -nagelte. Ich nannte es Merz, es war aber mein Gebet über den siegreichen Ausgang des Krieges, denn noch einmal hatte der Frieden wieder gesiegt. Kaputt war sowieso alles, und es galt aus den Scherben Neues zu bauen. Das aber ist Merz." (Kurt Schwitters zit. nach: Lach, Friedhelm (Hrsg.): Kurt Schwitters - Das literarische Werk, Bd. 5. Manifeste und kritische Prosa, Köln 1981, S. 335)

Kurt Schwitters ist ein manischer Sammler. Er hebt alles Gebrauchte und Weggeworfene auf - im wahrsten Sinne des Wortes -, das er zufällig findet, um diese nutzlos gewordenen Dinge dann subtil in seine abstrakten Werke einzuarbeiten. In dem dichten Ordnungsgefüge der Collagen und Assemblagen, die er teilweise übermalt, integriert er sie in einen neuen - sinnlosen - Zusammenhang und gibt ihnen damit ein wiedergewonnenes Dasein. Dabei gilt sein Interesse nicht einem "einfachen" Formenspiel, sondern dem Aufzeigen von Brüchen und Zerrissenheit, die die Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg widerspiegelt.
Merz-Kunst nennt Schwitters ironisch seine Kunst, mit der er die Grenzen der traditionellen Malerei überschreitet. Abgeleitet hat er diese Bezeichnung von dem Wort "Commerz", das er auf einem Papierschnipsel gefunden hat. Mit dem Begriff "Merz" will er jedoch nicht seine Arbeiten kategorisieren. Vielmehr bezieht er diesen auf sein Leben, das unabdingbar mit seiner Kunst verbunden ist. Damit erklärt er sein Leben zum Gesamtkunstwerk.

Schwitterts widmet unsere kleine, 1921 entstandene Collage Johannes Molzahn. Beide lernen sich spätestens 1919 kennen, als sie gemeinsam in der Berliner Galerie Sturm ausstellen. Nicht nur die progressiven Kunstgedanken verbindet sie. So arbeiten beide als Schrift- und Reklamegestalter, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch hier gehen sie ähnliche Wege, denn für sie hat die Gebrauchskunst keinen geringeren Stellenwert als die hohen Künste. Ihre neuartigen Gedanken verfassen sie in theoretischen Schriften, mit denen sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung von Typografie und Werbegrafik nicht nur in Deutschland leisten. Wie begeistert Schwitters von seinem Kollegen ist, zeigt, dass er für diesen das Gedicht "An Johannes Molzahn", schreibt und es 1919 in seinem Büchlein "Anna Blume" veröffentlicht (Gedicht 37). Die Künstler pflegen in den folgenden Jahren einen engen Kontakt, wie auch die Postkarte von Schwitters an Molzahn vom 14. Oktober 1921 belegt (siehe Los 11).

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Kurt Schwitters   Deutschland   Dadaismus   Surrealismus   Klassische Moderne   Unikate   1920er   Abstrakt   Papierarbeit   Collage  

Inventar Nummer: 70332-1