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Los 1063 | Cindy Sherman | Untitled #312

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Auktionsergebnisse zu: Cindy Sherman
SHERMAN, CINDY
1954 Glen Ridge/NJ, USA

Titel: Untitled #312.
Datierung: 1994.
Technik: C-Print.
Montierung: Auf Hartschaumplatte aufgezogen.
Darstellungsmaß: 151,5 x 101cm.
Bezeichnung: Signiert, datiert und nummeriert verso.
Exemplar: 3/6.
Rahmen: Rahmen (154,5 x 104 x 6cm). Im Rahmen beschrieben.

Provenienz:
- Metro Pictures, New York (Aufkleber)
- Monika Sprüth Galerie, Köln (Aufkleber)
- Christie's New York, Auktion 9170 - 20. Mai 1999, Los 252

Ausstellungen:
- me Collectors Room Berlin, 2015/16
- Museum Jorn, Silkeborg 2017
- Weserburg - Museum für moderne Kunst, Bremen 2018/19

Literatur:
- Museum Jorn (Hrsg.): Cindy Sherman, Silkeborg 2017, Abb.

Einen Sammlungsschwerpunkt innerhalb der Olbricht Collection stellen die Werke wichtiger Künstlerinnen aus dem In- und Ausland dar. Dazu gehören auch mehrere Arbeiten von Cindy Sherman. In unterschiedlichen Werkphasen entstanden, geben sie einen wunderbaren Überblick über das Schaffen der amerikanischen Künstlerin.
Mit ihrer Fotografie-Reihe "Untitled Film Stills" begann Ende der 1970er-Jahre Shermans Karriere, die sie zu einer der weltweit bekanntesten Künstlerinnen machte. Sie schlüpft darin - wie in den meisten ihrer Werke - in verschiedene gesellschaftlich verankerte weibliche Rollenmuster, spielt mit unseren Sehgewohnheiten, die durch Film und Werbung beeinflusst sind und leistet einen wichtigen Beitrag zum feministischen Diskurs und zur Debatte um (weibliche) Identität.

Die hier vorgestellte Fotografie stammt aus dem Jahr 1994 und wird der Serie der "Sex Pictures" zugeordnet. Dieses Motiv wurde 1995 in einer Ausstellung bei Metro Pictures in New York erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Hier sehen wir nicht wie gewohnt, die Künstlerin selbst, die sich in Szene setzt, sondern drei kleiderlose Puppen in einem Setting aus drapierten Glanzstoffen. Eine der Puppen mutet weiblich an, die beiden anderen wie männliche Kinder. Die Szenerie erinnert an den Surrealismus und vor allem an die "Poupée" von Hans Bellmer. Allerdings steht hier nicht Fetischismus und verführerische Erotik im Vordergrund, sondern der abgestumpfte pornographische Markt. Auch wenn die weibliche Figur lasziv auf dem Boden liegt, eine der Puppen kokett über die Schulter blickend ihr Gesäß präsentiert und die dritte sogar das Geschlechtsteil, so ist es doch die Mechanik ihrer Bewegungsapparate und das Prothetische der Puppen, das uns ergreift und ein mulmiges Gefühlt hinterlässt.

Die Werke dieser Reihe entstanden als Gegenentwurf zur Serie, die Cindy Sherman weltweiten Ruhm bescherte. Doch die Selbstinszenierung und die Maskeraden aus Shermans anderen Werken werden hier logisch durch Prothesen weitergeführt. Alles Menschliche wird durch eine Gefühlslosigkeit und Kühle ersetzt, die den Menschen auf ein Sexobjekt reduziert.
Auf radikale Weise prangert Sherman hier erneut den sexualisierten Blick auf die Frau und vor allem die Pornoindustrie an.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Inventar Nummer: 68004-239