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Los 246 | Fritz Winter | "Die Sturmvögel"

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Auktionsergebnisse zu: Fritz Winter
WINTER, FRITZ
1905 Altenbögge - 1976 Herrsching

Titel: "Die Sturmvögel".
Datierung: 1961.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 135 x 171cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts: FWinter 61. Nochmals signiert und datiert verso: fWinter 61. Hier zudem betitelt.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.


Provenienz:
- Sammlung M. Winter, München
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen

Literatur:
- Lohberg, Gabriele: Fritz Winter - Leben und Werk, München 1986, WVZ.-Nr. 2371, Abb.

Fritz Winter erlangt seine akademische Ausbildung als Bauhaus-Schüler unter Professoren wie Paul Klee, Wassily Kandinsky und Lyonel Feininger. Besonders der Einfluss von Klee, der ihm am Ende seines Studiums auch ein positives Diplom ausstellte, ist unverkennbar. Schon während der Ausbildung wandte sich Winter allerdings von der strengen Formensprache des Bauhaus' ab und widmet sich der abstrakten Malerei.
Die uns vorliegende Arbeit "Die Sturmvögel" aus dem Jahr 1961 ist charakteristisch für das Arbeiten Winters. Das reduzierte Zusammenspiel aus Farbe, Linie und Form verdeutlicht Winters intensive Auseinandersetzung mit der Art Informel. Häufig haben seine Werke auch einen übergeordneten Bezug zur Natur. Findet sich auch kein konkreter Verweis auf die im Titel bezeichneten Sturmvögel, so werden im Bildaufbau doch die innewohnenden, verborgenen Kräfte der Natur von Winter hervorgehoben. Mit einem verwischten, dynamischen Bildaufbau verweist Winter in abstrakter Bildtradition auf die unterschiedlichsten Strukturen der Schöpfung, in diesem Falle auf die dem Wind trotzenden Sturmvögel.
Wandel und Schöpfung sind zentrale Themen in Winters Oeuvre. Dies liegt möglicherweise nicht zuletzt in Winters Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus begründet. Als "entarteter" Künstler mit Mal- und Ausstellungsverbot belegt, beteiligt er sich trotzdem weiter mit anderen, im Nationalsozialismus ebenfalls verfemten, Künstlern an Ausstellungen im Ausland, beispielsweise in London. Nichtsdestotrotz wird Winter 1939 zum Kriegsdienst eingezogen und muss sich am Feldzug gegen Polen beteiligen. Ab 1941 kämpft Winter im Krieg gegen die Sowjetunion bevor er 1944 schwer verwundet wird und anschließend in sowjetische Kriegsgefangenschaft gerät. Erst 1949, fast zehn Jahre nach seiner Einberufung, kann Winter nach Deutschland zurückkehren.
Fritz Winter steigt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten abstrakten Künstler der Nachkriegszeit auf. Mit seiner häufig experimentellen Arbeitsweise und der weitestgehend gegenstandslosen Formensprache hinterlässt Winter einschneidende Werke und prägt nicht nur die deutsche Kunstlandschaft entscheidend, sondern steigt auch International zu einer Ikone der Nachkriegskunst auf.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 68219-2