Modern | Post War | Contemporary | Galerie Thomas | The Jagdfeld Collection
| Auktion | 03.12.2025
| Vorbesichtigung:
28.11.2025 -
01.12.2025
Los 42 | Peter Doig | "Study for Telemarker"
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03.12.2025 - ca.18:31 Uhr
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DOIG, PETER
1959 Edinburgh
Titel: "Study for Telemarker".
Datierung: 1996.
Technik: Öl auf Papier.
Maße: 72,5 x 57,5cm.
Bezeichnung: Betitelt, datiert und zweifach signiert verso mittig: STUDY FOR TELEMARKER 1996 Peter Doig.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Contemporary Fine Arts, Berlin
- Bremer Landesbank (1996 von Vorheriger erworben)
- Wintersport ist ein immer wieder kehrendes Thema in Doigs Oeuvre
- Wichtige Werke dieser Serie befinden sich in der Sammlung der Tate Modern, London
- Studie, die Einblicke in den künstlerischen Prozess gewährt
- Titel verweist auf eine Fahrtechnik beim Tiefschnee-Fahren
Wintersport: ein Hobby des Malers Peter Doig
Peter Doig, gibt der figurativen Malerei seit dem letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bis heute neue Impulse. Als Jugendlicher und junger Erwachsener lebt er lange in Kanada, wo er seine Leidenschaft zum Wintersport, dem Eishockeyspiel wie dem Skifahren, entwickelt. Zeitgleich mit seinem künstlerischen Durchbruch (Turner Prize Shortlist 1994), findet das Thema Skisport Eingang in seine Malerei und wird zu einer seiner ganz wichtigen Motivquellen. Peter Doig hat bereits in früheren, wichtigen Werken die optischen Reize des Schnees bearbeitet, z.B. in Pink Snow, 1991 (heute MoMA, NYC) oder in Blotter, 1993 (Walker Art Center, Liverpool). Doch erst die große Motiv-Familie "Ski Jacket" von 1994, deren Herzstück heute zur Sammlung der Tate Gallery in London gehört, markiert den Beginn seiner bildnerischen Auseinandersetzung mit dem Skisport.
In einer Einzelausstellung in der Victoria Miro Gallery in London zeigt Peter Doig 1996 unter dem Titel "Freestyle" neue Gemälde rund um das Thema Skifahren. Zu den dort gezeigten Werken gehört auch das Gemälde "Telemarker" (Abb.1), das den Untertitel "Pas de Chèvre" trägt. Die hier vorliegende Arbeit ist eine Studie zu diesem großformatigen Werk.
In den Schweizer Alpen
An einem mit einigen Tannen bewachsenen Berghang fährt ein Skifahrer zu Tal.
Auf chamoisfarbenem Papier hat Peter Doig diese Szenerie überwiegend in sepiafarbener Ölfarbe, die in der Fläche stark verdünnt ist, angelegt. Nur ganz sparsam bringt er reinweiße Höhungen sowie grüne und hellblaue Akzente zum Einsatz.
Anders als in vielen seiner "Skifahrer-Wimmelbilder", in denen das Haltsuchen der Menschen als tiefere Bedeutungsebene angelegt ist, ist dieser Sportler hier ganz souverän unterwegs. Der Titel suggeriert, dass er in der Telemark-Technik fährt, also mit einer Skibindung, die nur die Schuhspitze fixiert, während die Ferse vom Ski abheben kann. Diese elegante Technik wird vermehrt zum Touren- und Tiefschnee-Fahren verwendet, was mit dem Untertitel "Pas de Chèvre" in Einklang zu bringen ist. Diese geographische Bezeichnung benennt einen Bergpass in den Schweizer Alpen, der Teil der "Haute-Route", einer beliebten Skitour von Chamonix nach Zermatt, ist.
Die Studie zum Werk - ein Arbeitsprozess
Ein Vergleich der vorliegenden Papierarbeit mit dem großformatigen Gemälde macht viele Entsprechungen, aber auch markante Abweichungen deutlich. Dies ist augenfällig in der anderen Farbigkeit des Gemäldes begründet, das starke Anteile von Gelb, Rosa und Grau aufweist.
Unabhängig davon erscheint der Skifahrer in der Papierarbeit unauffälliger, ja gleichwertiger inmitten der Bergwelt, die insgesamt kompakter wiedergegeben ist. Die Beine des Skifahrers, die in der großen Ausführung in leuchtend gelben Hosen stecken, sind in der Studie fast zaghaft konturiert und unterscheiden sich kaum von den sepiabraunen Einsprengseln auf der Piste. Über dem Gesicht des Skifahrers liegt eine milchige Lasur, fast wie die Atemwolke in kalter Luft. Auch hier wird die Härte der Kontur aufgelöst. Und dann ist da noch die untere linke Ecke des Blattes, in der die Schneefläche sehr stark und grob mit Sepiafarbe strukturiert ist, wodurch eine unmittelbare Nähe zum Betrachterstandort entsteht. Eine Betonung dieser Bildecke gibt es auch im großen Gemälde, doch fällt diese dort sehr viel dezenter aus.
Diese "Study for Telemarker" ist ein wunderbar autonomes Kunstwerk, das einen Einblick in den Arbeitsprozess des Künstlers Peter Doig verrät. Sie zeigt, wie der Künstler, der oft Fotos zum Ausgangspunkt seiner Werke nutzt, in einem Prozess des Weglassens und Umwertens eine Genese einzelner Werke schafft.
Alexandra Bresges-Jung
1959 Edinburgh
Titel: "Study for Telemarker".
Datierung: 1996.
Technik: Öl auf Papier.
Maße: 72,5 x 57,5cm.
Bezeichnung: Betitelt, datiert und zweifach signiert verso mittig: STUDY FOR TELEMARKER 1996 Peter Doig.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Contemporary Fine Arts, Berlin
- Bremer Landesbank (1996 von Vorheriger erworben)
- Wintersport ist ein immer wieder kehrendes Thema in Doigs Oeuvre
- Wichtige Werke dieser Serie befinden sich in der Sammlung der Tate Modern, London
- Studie, die Einblicke in den künstlerischen Prozess gewährt
- Titel verweist auf eine Fahrtechnik beim Tiefschnee-Fahren
Wintersport: ein Hobby des Malers Peter Doig
Peter Doig, gibt der figurativen Malerei seit dem letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bis heute neue Impulse. Als Jugendlicher und junger Erwachsener lebt er lange in Kanada, wo er seine Leidenschaft zum Wintersport, dem Eishockeyspiel wie dem Skifahren, entwickelt. Zeitgleich mit seinem künstlerischen Durchbruch (Turner Prize Shortlist 1994), findet das Thema Skisport Eingang in seine Malerei und wird zu einer seiner ganz wichtigen Motivquellen. Peter Doig hat bereits in früheren, wichtigen Werken die optischen Reize des Schnees bearbeitet, z.B. in Pink Snow, 1991 (heute MoMA, NYC) oder in Blotter, 1993 (Walker Art Center, Liverpool). Doch erst die große Motiv-Familie "Ski Jacket" von 1994, deren Herzstück heute zur Sammlung der Tate Gallery in London gehört, markiert den Beginn seiner bildnerischen Auseinandersetzung mit dem Skisport.
In einer Einzelausstellung in der Victoria Miro Gallery in London zeigt Peter Doig 1996 unter dem Titel "Freestyle" neue Gemälde rund um das Thema Skifahren. Zu den dort gezeigten Werken gehört auch das Gemälde "Telemarker" (Abb.1), das den Untertitel "Pas de Chèvre" trägt. Die hier vorliegende Arbeit ist eine Studie zu diesem großformatigen Werk.
In den Schweizer Alpen
An einem mit einigen Tannen bewachsenen Berghang fährt ein Skifahrer zu Tal.
Auf chamoisfarbenem Papier hat Peter Doig diese Szenerie überwiegend in sepiafarbener Ölfarbe, die in der Fläche stark verdünnt ist, angelegt. Nur ganz sparsam bringt er reinweiße Höhungen sowie grüne und hellblaue Akzente zum Einsatz.
Anders als in vielen seiner "Skifahrer-Wimmelbilder", in denen das Haltsuchen der Menschen als tiefere Bedeutungsebene angelegt ist, ist dieser Sportler hier ganz souverän unterwegs. Der Titel suggeriert, dass er in der Telemark-Technik fährt, also mit einer Skibindung, die nur die Schuhspitze fixiert, während die Ferse vom Ski abheben kann. Diese elegante Technik wird vermehrt zum Touren- und Tiefschnee-Fahren verwendet, was mit dem Untertitel "Pas de Chèvre" in Einklang zu bringen ist. Diese geographische Bezeichnung benennt einen Bergpass in den Schweizer Alpen, der Teil der "Haute-Route", einer beliebten Skitour von Chamonix nach Zermatt, ist.
Die Studie zum Werk - ein Arbeitsprozess
Ein Vergleich der vorliegenden Papierarbeit mit dem großformatigen Gemälde macht viele Entsprechungen, aber auch markante Abweichungen deutlich. Dies ist augenfällig in der anderen Farbigkeit des Gemäldes begründet, das starke Anteile von Gelb, Rosa und Grau aufweist.
Unabhängig davon erscheint der Skifahrer in der Papierarbeit unauffälliger, ja gleichwertiger inmitten der Bergwelt, die insgesamt kompakter wiedergegeben ist. Die Beine des Skifahrers, die in der großen Ausführung in leuchtend gelben Hosen stecken, sind in der Studie fast zaghaft konturiert und unterscheiden sich kaum von den sepiabraunen Einsprengseln auf der Piste. Über dem Gesicht des Skifahrers liegt eine milchige Lasur, fast wie die Atemwolke in kalter Luft. Auch hier wird die Härte der Kontur aufgelöst. Und dann ist da noch die untere linke Ecke des Blattes, in der die Schneefläche sehr stark und grob mit Sepiafarbe strukturiert ist, wodurch eine unmittelbare Nähe zum Betrachterstandort entsteht. Eine Betonung dieser Bildecke gibt es auch im großen Gemälde, doch fällt diese dort sehr viel dezenter aus.
Diese "Study for Telemarker" ist ein wunderbar autonomes Kunstwerk, das einen Einblick in den Arbeitsprozess des Künstlers Peter Doig verrät. Sie zeigt, wie der Künstler, der oft Fotos zum Ausgangspunkt seiner Werke nutzt, in einem Prozess des Weglassens und Umwertens eine Genese einzelner Werke schafft.
Alexandra Bresges-Jung
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