Los 1019 | Andrea Mantegna | Martyrium des Heiligen Johannes des Täufers

MANTEGNA, ANDREA
1431 Isola di Carturo - 1506 Mantua


Werkstatt
Titel: Martyrium des Heiligen Johannes des Täufers.
Technik: Tempera und Öl auf Holz.
Montierung: Parkettiert.
Maße: 36 x 52cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rückseitig:
Auf der Tafel Sammler- und Restauratorenetiketten.

Literatur:
U. B. Schmitt, Francesco Bonsignori, München 1961, S.130 (als Francesco Bonsignori);
F. Heinemann: Giovanni Bellini e i Belliani, Band I. Venedig 1963, Nr. V.163, S. 242, Abb. 700 (als Lauro Padovano);
E. Zafran: European Art in the High Museum. Atlanta 1984, S. 40 mit Abb. (als zugeschrieben an Francesco Bonsignori);
F. Zeri, F. Rossi: Accademia Carrara di Belle Arti Bergamo. La raccolta Morelli nell'Accademia Carrara, Mailand 1986, S. 133-135 (als Francesco Bonsignori);
G. Valagussa: Accademia Carrara Bergamo - dipinti italiani del Trecento e del Quattrocento. Catalogo completo, Mailand 2018, S. 266-268 (als Lauro Padovano?).

Provenienz:
Vermutlich Sammlung Gonzaga, Mantua (15.-16. Jh.);
Sammlung Vieweg, Braunschweig;
Auktion Lepke, Berlin, 18.03.1930, lot 23, Abb. Tafel 46, als Paduaner Meister um 1500;
Kunsthandel E.&A. Silbermann Galleries, New York;
High Museum of Art, Atlanta;
Auktion Christie's, New York, 26.01.2005, lot 277;
Sammlung Prof. Dr. Thomas Olbricht, Essen.

Das vorliegende Gemälde ist zusammen mit einer Tafel der Darstellung "Der Heilige Johannes der Evangelist lässt Drusiana auferstehen" (Bergamo, Pinacoteca dell'Accademia Carrara, Inv. 58MR00100) Teil einer Predella mit Szenen aus dem Leben des Evangelisten Johannes. Unbekannt ist sowohl das Hauptgemälde als auch der Ort, für den das Werk bestimmt war. Die Tatsache, dass sich auf der Rückseite des Gemäldes in Bergamo das Wappen der Familie Gonzaga befindet, lässt vermuten, dass beide aus einer mantuanischen Kirche oder aus der Sammlung dieser Familie stammen.
Das Gemälde mit dem Martyrium des Heiligen Johannes des Täufers wurde im letzten Jahrhundert abwechselnd Francesco Bonsignori und einem Veroneser Maler des späten 15. Jahrhunderts zugeschrieben. Seit 1989 wird vermutet, dass es sich um den weniger bekannten Maler Lauro Padovano handeln könnte, was 2018 im Katalog der Gemälde der Accademia Carrara hypothetisch wiederholt wird.
Mattia Vinco plädiert für eine Zuschreibung an den jungen Giovanni Francesco Caroto, der sich zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes in der Werkstatt von Andrea Mantegna in Mantua aufgehalten haben soll (mit dieser Zuschreibung wird dieses Gemälde von Vinco in einem monographischen Buch über die Veroneser Malerschule veröffentlicht). Wie Caroto hatte auch Bonsignori neben Mantegna (und ebenfalls unter seinem Einfluss) am Hof von Mantua gearbeitet.
Daher kann die derzeitige Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Mantegnas Werkstatt als die geeignetste angesehen werden.

Wir danken Mattia Vinco, Verona, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.