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Los 20 | Caspar David Friedrich | Die Brandstätte

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D
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Auktionsergebnisse zu: Caspar David Friedrich
FRIEDRICH, CASPAR DAVID
1774 Greifswald - 1840 Dresden

Titel: Die Brandstätte.
Mann und Frau bei den Resten ihres verbrannten Hauses.
Datierung: 1802.
Technik: Radierung auf Papier.
Montierung: Montiert.
Maße: Plattenmaß 9 x 14, Blattmaß 20 x 28cm.
Bezeichnung: Spiegelverkehrt bezeichnet und datiert in der Platte: "... 1802".
Rahmen: Rahmen.


Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin

Literatur:
- Andresen, A.: Die deutschen Maler-Radierer (Peintres-Graveurs) des neunzehnten Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken. Leipzig 1870, 4/II

"Die Brandstätte": Ein "Benefiz-Blatt"?
Die kleine, höchst seltene Radierung "Die Brandstätte" von 1802 entsteht in Caspar David Friedrichs (1774-1840) früher Zeit in Dresden. Es ist zu vermuten, dass das Blatt im Zusammenhang mit einem historischen Ereignis zu sehen ist: Am 7. August 1802 werden bei einem großen Brand in Neudorf, vor den Toren Dresdens, 16 Gehöfte zerstört. Am oberen Rand der Grafik ist in Spiegelschrift zu lesen "d 29t Septb 1802". Die Verbindung zwischen dem Brand und der zeitlich und vom Motiv her passenden Radierung kann anhand einer irrtümlichen, handschriftlichen Notiz auf der Rückseite einer anderen Grafik hergestellt werden: "den 21t Sept. 1802. Ruine von Neudorf nach dem Brand letzte . v. Friedrich". Der Erlös aus dem Verkauf der Grafiken war vermutlich zur Unterstützung der Opfer der Katastrophe gedacht.

Trauer, Verlust und Ohnmacht
Vor den Ruinen eines niedergebrannten Hofes geben sich zwei Personen ihrer Trauer und Erschöpfung hin. An einem schiefen Restpfeiler lehnt ein Mann, gebeugt und auf einen Stock gestützt. Neben ihm ragen eine Leiter und ein Sturmhaken in den Himmel und zeugen ebenso wie die am Boden stehenden und liegenden Eimer von den vergeblichen Anstrengungen des Löschens. Schräg hinter dem Mann ist eine Frau vor den Trümmern auf ihr linkes Knie gesunken. Die rechte Hand hat sie im Trauergestus zum Gesicht erhoben, während ihr linker Arm kraftlos herabhängt. Die linke Bildhälfte wird von einer großen Baumgruppe dominiert, die die hell erscheinenden Gebäudereste dunkel hinterfängt. In der rechten Blatthälfte hat der mit Wolkenstrukturen schraffierte Himmel größeren Raum. Hier stehen in weiterer Ferne Büsche und eine zweite Baumgruppe, hinter der ein Höhenzug sichtbar ist. Verlust, Trauer und Ohnmacht der gegen die Naturgewalt schwachen Menschen sind Thema dieses Blattes, das mit seiner narrativen Komponente im grafischen Werk Caspar David Friedrichs ganz außergewöhnlich ist. Das Gesamtwerk des Künstlers wird aber von dieser Melancholie des Vergänglichen durchdrungen sein.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Dr. Davide Dossi
Fine Art
+49 221 92 58 62 200

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Inventar Nummer: 79527-182