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Los 1125 | Christian Daniel Rauch | Reiterstandbild Friedrichs des Großen
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RAUCH, CHRISTIAN DANIEL
1777 Arolsen - 1857 Dresden
Kopie nach
Titel: Reiterstandbild Friedrichs des Großen.
Technik: Zinkguss.
Maße: Gesamthöhe mit Zinkunterbau: 81cm.
Rahmen/Sockel: Sockel (91cm).
Gießerei Gladenbeck
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Spätestens seit der 1851 in London stattgefundenen Weltausstellung war Preußen als Hochburg für den Zinkguss in aller Munde. Deutlich günstiger, aber dennoch bestechend scharf und damit perfekt geeignet für die Bildhauerkunst hatte das Material innerhalb von kürzester Zeit Furore gemacht. Bereits im frühen 19. Jahrhundert hatte sich Preußen als Zentrum für den Metallguss etabliert. Ursache hierfür war zweifelsohne die umfangreiche Bautätigkeit Friedrich Wilhelms IV., die den Bedarf hierfür schuf und zugleich künstlerische Maßstäbe setzte. Es war nicht nur die Gussqualität, die dazu führen sollte, dass die Arbeiten weit über die Grenzen Preußens hinaus Bekanntheit erlangten. Entscheidend war vor allem die Tatsache, dass die Modelle von den wichtigsten Vertretern der Berliner Architekten- und Bildhauerschule stammten.
Wir freuen uns, in dieser Auktion vier preußische Skulpturen aus einer süddeutschen Privatsammlung anbieten zu können, die unter anderem in den Königlichen Eisengießereien in Berlin und Gleiwitz, bzw. durch die privaten Berliner Gießer H. Gladenbeck und A.A. Meves in Eisen bzw. Zink gefertigt wurden.
Bei den vorliegenden Objekten handelt es sich um kunsthistorisch hochspannende Zimmerdenkmäler, die sich spätestens ab den 1850er Jahren für den privaten Innenraum etablierten. Teils wurden sie von vornherein in kleinem Maßstab konzipiert (Los 1126 und 1127), teils wurden monumentale Denkmäler aus dem öffentlichen Raum verkleinert (Los 1125 und 1128).
Den hohen Rang der Zimmerdenkmäler verdeutlicht die Reduktion des berühmten Reiterstandbildes Andreas Schlüters von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, welches sich heute im Ehrenhof des Schloss Charlottenburgs befindet. Das vorliegende handlichere Exemplar des 'Großen Kurfürsten' (Los 1128) von August Kiss zeichnet sich durch seine königliche Provenienz aus: Es stammt aus dem Besitz der Kurfürsten und Könige von Hannover und kam erstmals 2005 bei der Versteigerung des Kunstbesitzes der Welfen wieder auf den Markt.
Ein weiteres Beispiel für die Beliebtheit der Zimmerdenkmäler ist die Zinkguss-Wiederholung des 1852 enthüllten Reiterdenkmals Friedrichs II. von Christian Daniel Rauch (Los 1125). Das monumentale Denkmal wurde zur persönlichen Kontemplation von 13,5 Metern auf 81 cm reduziert. Ohne an Detailreichtum einzubüßen, spiegelt es eines der bedeutendsten Werke der Berliner Bildhauerschule eins zu eins wieder.
Von ganz anderer Auffassung ist die Statuette König Friedrich Wilhelms IV. auf quadratischen Sockel nach einem Modell von Carl Cauer (Los 1126): Während Andreas Schlüter den Großen Kurfürsten in klassischer Herrscherpose reiten ließ, präsentierte Cauer einen passionierten Bauherrn in zeitgenössischem Überrock und Mantel. Friedrich Wilhelm IV. ist in entspannter Kontrapost-Stellung dargestellt, während er in der linken Hand den Grundriss der Heilandskirche in Sacrow hält. Bei dieser Statuette handelt es sich wohl um das letzte zu Lebzeiten des Preußenkönigs entstandene Bildwerk. Es ist davon auszugehen, dass die Cauer-Figur unmittelbar nach dem Tod Friedrich Wilhelms IV. 1861 vom Hofe selbst als Memorial Statuette in Auftrag gegeben worden ist. Eine deutlich kleinere 1860 in Rom ausgeführte Version befindet sich heute in der neuen Orangerie in Potsdam.
Ein letztes Highlight stellt Los 1127 dar. Das Standbild zeigt den preußischen König in einer eher bürgerlichen Pose, die eine Verwendung im öffentlichen Raum ausschließt. Der Zinkguß ist eine von zwei bisher bekannten Exemplaren, wobei sich das zweite im Schloß Charlottenburg befindet.
1777 Arolsen - 1857 Dresden
Kopie nach
Titel: Reiterstandbild Friedrichs des Großen.
Technik: Zinkguss.
Maße: Gesamthöhe mit Zinkunterbau: 81cm.
Rahmen/Sockel: Sockel (91cm).
Gießerei Gladenbeck
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Spätestens seit der 1851 in London stattgefundenen Weltausstellung war Preußen als Hochburg für den Zinkguss in aller Munde. Deutlich günstiger, aber dennoch bestechend scharf und damit perfekt geeignet für die Bildhauerkunst hatte das Material innerhalb von kürzester Zeit Furore gemacht. Bereits im frühen 19. Jahrhundert hatte sich Preußen als Zentrum für den Metallguss etabliert. Ursache hierfür war zweifelsohne die umfangreiche Bautätigkeit Friedrich Wilhelms IV., die den Bedarf hierfür schuf und zugleich künstlerische Maßstäbe setzte. Es war nicht nur die Gussqualität, die dazu führen sollte, dass die Arbeiten weit über die Grenzen Preußens hinaus Bekanntheit erlangten. Entscheidend war vor allem die Tatsache, dass die Modelle von den wichtigsten Vertretern der Berliner Architekten- und Bildhauerschule stammten.
Wir freuen uns, in dieser Auktion vier preußische Skulpturen aus einer süddeutschen Privatsammlung anbieten zu können, die unter anderem in den Königlichen Eisengießereien in Berlin und Gleiwitz, bzw. durch die privaten Berliner Gießer H. Gladenbeck und A.A. Meves in Eisen bzw. Zink gefertigt wurden.
Bei den vorliegenden Objekten handelt es sich um kunsthistorisch hochspannende Zimmerdenkmäler, die sich spätestens ab den 1850er Jahren für den privaten Innenraum etablierten. Teils wurden sie von vornherein in kleinem Maßstab konzipiert (Los 1126 und 1127), teils wurden monumentale Denkmäler aus dem öffentlichen Raum verkleinert (Los 1125 und 1128).
Den hohen Rang der Zimmerdenkmäler verdeutlicht die Reduktion des berühmten Reiterstandbildes Andreas Schlüters von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, welches sich heute im Ehrenhof des Schloss Charlottenburgs befindet. Das vorliegende handlichere Exemplar des 'Großen Kurfürsten' (Los 1128) von August Kiss zeichnet sich durch seine königliche Provenienz aus: Es stammt aus dem Besitz der Kurfürsten und Könige von Hannover und kam erstmals 2005 bei der Versteigerung des Kunstbesitzes der Welfen wieder auf den Markt.
Ein weiteres Beispiel für die Beliebtheit der Zimmerdenkmäler ist die Zinkguss-Wiederholung des 1852 enthüllten Reiterdenkmals Friedrichs II. von Christian Daniel Rauch (Los 1125). Das monumentale Denkmal wurde zur persönlichen Kontemplation von 13,5 Metern auf 81 cm reduziert. Ohne an Detailreichtum einzubüßen, spiegelt es eines der bedeutendsten Werke der Berliner Bildhauerschule eins zu eins wieder.
Von ganz anderer Auffassung ist die Statuette König Friedrich Wilhelms IV. auf quadratischen Sockel nach einem Modell von Carl Cauer (Los 1126): Während Andreas Schlüter den Großen Kurfürsten in klassischer Herrscherpose reiten ließ, präsentierte Cauer einen passionierten Bauherrn in zeitgenössischem Überrock und Mantel. Friedrich Wilhelm IV. ist in entspannter Kontrapost-Stellung dargestellt, während er in der linken Hand den Grundriss der Heilandskirche in Sacrow hält. Bei dieser Statuette handelt es sich wohl um das letzte zu Lebzeiten des Preußenkönigs entstandene Bildwerk. Es ist davon auszugehen, dass die Cauer-Figur unmittelbar nach dem Tod Friedrich Wilhelms IV. 1861 vom Hofe selbst als Memorial Statuette in Auftrag gegeben worden ist. Eine deutlich kleinere 1860 in Rom ausgeführte Version befindet sich heute in der neuen Orangerie in Potsdam.
Ein letztes Highlight stellt Los 1127 dar. Das Standbild zeigt den preußischen König in einer eher bürgerlichen Pose, die eine Verwendung im öffentlichen Raum ausschließt. Der Zinkguß ist eine von zwei bisher bekannten Exemplaren, wobei sich das zweite im Schloß Charlottenburg befindet.
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Inventar Nummer: 74102-2