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Los 29 | Christian Jankowski | Kunst + Krise

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Auktionsergebnisse zu: Christian Jankowski
JANKOWSKI, CHRISTIAN
1968 Göttingen

Titel: Kunst + Krise.
Datierung: 2010.
Technik: Getragene Motorradkombi in grünem Leder mit Polizeiinschrift, Hersteller; J. Stadler Aidenbach, Größe 52.
Maße: Jacke: ca. 74 x 98 x 3cm. Hose: ca. 100 x 63 x 3cm.


Das Werk war Teil der Perfomance "Kunst + Krise" von Christian Jankwoski, in der der Künstler 2008 Objekte versteigerte, die von staatlichen Institutionen gespendet wurden. Die Uniform war Losnummer 29.

Wir danken dem Studio Christian Jankowski für die freundliche Unterstützung.

Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin

Ausstellungen:
- Museum Morsbroich, Leverkusen 2017


Kunst und Krise
"Kunst + Krise" - zwei Schlagworte, die in gegenseitiger Verbindung stehen. Was wäre Kunst ohne Krise? Woher schöpfen? Im Schatten der Finanzkrise von 2008 organisiert Christian Jankowski (*1968) in der Akademie der Künste in Berlin eine Auktion zum Thema Finanzkrise und deren Auswirkungen auf Kunst und Kultur. Er wendet sich an öffentliche Einrichtungen und Institutionen, darunter der Deutsche Bundestag, die Berliner Polizei, die Feuerwehr und das Zollamt, und bittet sie, Objekte für eine Versteigerung zu spenden. Die Institutionen bieten ihm Gegenstände an, die Jankowski einsammelt. Von einer ausrangierten Schreibmaschine über einen konfiszierten Teddybären der Zollbehörde bis hin zu einem Feuerwehrhelm gelangen so unterschiedlichste Objekte in die Auktion. Beim Verkauf erklärt Jankowski diese "Spenden des Staates" zu Kunstwerken. Der Käufer erhält das jeweilige Objekt sowie ein Zertifikat. Der ersteigerte Betrag geht dann in voller Summe an eine Kulturinstitution, die zuvor von der spendenenden öffentlichen Einrichtung ausgesucht wurde.


Polizei-Motorradkombi
Das vorliegende Werk von 2010 ist eine Motorrad-Uniform mit Polizeiinschrift aus der Serie "Kunst + Krise". Neben seiner Determination als Kunstwerk ist es indessen als Zeitdokument zu betrachten. Die Finanzkrise 2008 stellt eine der größten Zäsuren dar, die unter anderem eine globale Arbeitslosigkeit verursachte. Der Kunstmarkt reagiert stets mit einer zyklischen Verschiebung auf Krisen der Weltwirtschaft, da die Investition in Kunst in der ersten Phase einer Krise noch besonders attraktiv erscheint ("stabile Ersatzanlageform") und in der zweiten Phase, wenn das Angebot die Nachfrage übersteigt, ein Preisverfall zu erwarten ist. Jankowskis "A(u)ktion" wird zur Performance, er nutzt diese erste Phase der Spekulationen, um Gelder zu generieren und unterstützt “benachteiligte” kulturelle Einrichtungen, wie z.B. die Neue Nationalgalerie.


Performance als Kunst
Christian Jankowskis Arbeiten bewegen sich im Bereich der Konzept- und Performancekunst. Seine Inszenierungen hinterfragen immer wieder gewitzt-hintergründig die Mechanismen des Kunstmarktes. 1998 findet seine erste institutionelle Einzel-Ausstellung statt, die von König initiiert wurde. In einer Performance schreibt der Künstler in Bezug nehmend auf die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadtbibliothek in Frankfurt am Main, die dann zum Portikus umgebaut wurde, ein Buch mit dem Titel "Mein erstes Buch". Mit seiner Performance und sechs aufeinanderfolgenden Installationen untersucht Jankowsi die Auswirkungen externen Impulse auf künstlerisches Schaffen. 2016 kuratiert er als erster Künstler die europäische Kunstbiennale Manifesta unter dem Titel "What People do for Money" in Zürich. Zwei Jahre zuvor kuratierte Kasper König die Manifesta in St. Petersburg. Für Königs “Skulptur Projekte Münster” schuf Jankowski außerdem einen “Tatort Münster”, in dem er sein Alter-Ego “Jan Christowski” spielte.


Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Marion Scharmann
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 303

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Absprache nach der Auktion.



Inventar Nummer: 79527-254