Modern, Post War & Contemporary | Galerie Michael Schultz
| Auktion | 01.06.2022
| Vorbesichtigung:
27.05.2022 -
30.05.2022
Los ist verkauft
Los 35 | Emil Nolde | Amaryllis und Stiefmütterchen
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50.000
- 70.000
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85.800 €
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NOLDE, EMIL
1867 Nolde - 1956 Seebüll
Titel: Amaryllis und Stiefmütterchen.
Datierung: Um 1935/1940.
Technik: Aquarell auf Japan.
Maße: 50 x 36,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Nolde.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu der Arbeit liegt ein Fotozertifikat von Prof. Dr. Manfred Reuther vom 14. April 2022 vor. Das Aquarell ist unter der Nummer Nolde A - 244/2022 im Archiv Reuther gelistet.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
- Markfrische Arbeit aus langjährigem Privatbesitz
- Aus der bedeutenden Werkreihe der Blumenaquarelle
- Besonders spannende Komposition durch den kontrastierenden Hintergrund
- Die Pinakothek der Moderne in München zeigt vom 31.3.22-28.2.23 die Ausstellung "Emil Nolde - Meine Art zu malen"
Zeitlebens faszinieren Emil Nolde Blumen und Gärten. Ab 1906 beschäftigt er sich mit diesem Motiv: Zunächst malt er es ausschließlich in Öl, doch seit etwa 1918/20 auch mit Wasserfarben. Bis wenige Monate vor seinem Tod aquarelliert der Künstler unermüdlich immer neue Variationen. Denn hier kann er seine Farbphantasien völlig frei entfalten und zugleich seine Vorstellung von Musikalität und der absoluten Wirkung der Farben verwirklichen, ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die ihm immer Voraussetzung bleibt. "Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und gegeneinander Klänge und Akkorde bilde ." (Emil Nolde, 30.5.1943, in: Worte am Rande - Aphorismen in Tagebuchform (1938-1948), zit. nach Haftmann, Werner: Emil Nolde - Ungemalte Bilder, Köln 1963).
Die intensive Auseinandersetzung mit den Blumenmotiven zeigt auch, welch existentielle Bedeutung das Thema für Nolde hat. Denn es geht ihm weniger um das Abbildhafte, als um die Veranschaulichung des Lebensprozesses der Natur selbst. So hält er in den Aquarellen die Visionen eines Augenblicks fest, gibt einfühlsam das Fragile zartester Blüten und Blätter in dem Moment wieder, in dem sie sich dem Licht öffnen. Aber er sieht in seinen Bildern eben nicht nur die flüchtigen Naturerscheinungen, sondern gewissermaßen aus einer höheren Weltsicht die Schöpfungen aller Kreaturen - ob Mensch, Tier oder Blume -, die aus ein und demselben unbekannten Ursprung zum Licht streben und dann dem Untergang geweiht sind. Hierin folgt Nolde durchaus der Maltradition des Blumenstilllebens. Bezeichnend für seine Darstellungsweise ist jedoch, dass er stets den Moment der äußersten Schönheit und Farbentfaltung festhält und nicht das Verwelken und damit das Vergehen der irdischen Dinge.
Herr Dr. Manfred Reuther schreibt zu dem vorliegenden Werk: Amaryllis-Darstellungen finden sich häufiger unter Noldes Aquarellen, diese Blume hat ihn fasziniert. Sie umgaben ihn in der Winterzeit in Seebüll, besorgt von seiner Frau Ada, und dienten ihm als Vorlage für Blumenbilder, auch für seine Stillleben mit Figuren. Eine genaue Datierung lässt sich nicht ausmachen, das Aquarell wird um 1935/1940 entstanden sein. (Brief von Dr. Manfred Reuther vom 27. April 2022).
1867 Nolde - 1956 Seebüll
Titel: Amaryllis und Stiefmütterchen.
Datierung: Um 1935/1940.
Technik: Aquarell auf Japan.
Maße: 50 x 36,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Nolde.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu der Arbeit liegt ein Fotozertifikat von Prof. Dr. Manfred Reuther vom 14. April 2022 vor. Das Aquarell ist unter der Nummer Nolde A - 244/2022 im Archiv Reuther gelistet.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
- Markfrische Arbeit aus langjährigem Privatbesitz
- Aus der bedeutenden Werkreihe der Blumenaquarelle
- Besonders spannende Komposition durch den kontrastierenden Hintergrund
- Die Pinakothek der Moderne in München zeigt vom 31.3.22-28.2.23 die Ausstellung "Emil Nolde - Meine Art zu malen"
Zeitlebens faszinieren Emil Nolde Blumen und Gärten. Ab 1906 beschäftigt er sich mit diesem Motiv: Zunächst malt er es ausschließlich in Öl, doch seit etwa 1918/20 auch mit Wasserfarben. Bis wenige Monate vor seinem Tod aquarelliert der Künstler unermüdlich immer neue Variationen. Denn hier kann er seine Farbphantasien völlig frei entfalten und zugleich seine Vorstellung von Musikalität und der absoluten Wirkung der Farben verwirklichen, ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die ihm immer Voraussetzung bleibt. "Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und gegeneinander Klänge und Akkorde bilde ." (Emil Nolde, 30.5.1943, in: Worte am Rande - Aphorismen in Tagebuchform (1938-1948), zit. nach Haftmann, Werner: Emil Nolde - Ungemalte Bilder, Köln 1963).
Die intensive Auseinandersetzung mit den Blumenmotiven zeigt auch, welch existentielle Bedeutung das Thema für Nolde hat. Denn es geht ihm weniger um das Abbildhafte, als um die Veranschaulichung des Lebensprozesses der Natur selbst. So hält er in den Aquarellen die Visionen eines Augenblicks fest, gibt einfühlsam das Fragile zartester Blüten und Blätter in dem Moment wieder, in dem sie sich dem Licht öffnen. Aber er sieht in seinen Bildern eben nicht nur die flüchtigen Naturerscheinungen, sondern gewissermaßen aus einer höheren Weltsicht die Schöpfungen aller Kreaturen - ob Mensch, Tier oder Blume -, die aus ein und demselben unbekannten Ursprung zum Licht streben und dann dem Untergang geweiht sind. Hierin folgt Nolde durchaus der Maltradition des Blumenstilllebens. Bezeichnend für seine Darstellungsweise ist jedoch, dass er stets den Moment der äußersten Schönheit und Farbentfaltung festhält und nicht das Verwelken und damit das Vergehen der irdischen Dinge.
Herr Dr. Manfred Reuther schreibt zu dem vorliegenden Werk: Amaryllis-Darstellungen finden sich häufiger unter Noldes Aquarellen, diese Blume hat ihn fasziniert. Sie umgaben ihn in der Winterzeit in Seebüll, besorgt von seiner Frau Ada, und dienten ihm als Vorlage für Blumenbilder, auch für seine Stillleben mit Figuren. Eine genaue Datierung lässt sich nicht ausmachen, das Aquarell wird um 1935/1940 entstanden sein. (Brief von Dr. Manfred Reuther vom 27. April 2022).
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