Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale
| Auktion | 05.06.2024
| Vorbesichtigung:
31.05.2024 -
02.06.2024
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Los 189 | Emil Nolde | Roter Mohn
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NOLDE, EMIL
1867 Nolde - 1956 Seebüll
Titel: Roter Mohn.
Datierung: Um 1930.
Technik: Aquarell auf Japan.
Maße: 33,5 x 47cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Nolde.
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Dem Werk liegt eine Expertise der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde vom 11. Juni 1991 vor.
Provenienz:
- Galerie Neue Kunst Fides, Dresden
- Privatsammlung Zwickau (1930er Jahre)
- Villa Grisebach, Berlin, Auktion 21./29.11.1991, Lot 23
- Privatsammlung Niedersachsen
- Leuchtende, farbkräftige Arbeit, die durch die besondere Geschlossenheit der Komposition
überzeugt
- Sinnliches Aquarell von unwiderstehlicher Intensität
- Aus der begehrten Werkreihe der Blumenmotive
Blumen haben im Leben von Emil Nolde eine außerordentliche Bedeutung. Sei es auf der Insel Alsen (1903-1917), auf der Utenwarf an der dänischen Westküste (1917-1927) oder in Seebüll (ab 1927) - an seine Ateliers grenzen stets Gärten mit üppiger Blütenfülle, die er meist selbst anlegt. In ihnen findet er ab 1906 die Inspirationen für seine Blumenbilder. Anfangs malt er ausschließlich in Öl und ab etwa 1918/20 auch mit Aquarellfarben. Bis wenige Monate vor seinem Tod malt er unermüdlich immer neue Variationen des Motivs. Ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die ihm stets Voraussetzung bleibt, kann er hier seine Farbphantasien völlig frei entfalten und zugleich seine Vorstellung von Musikalität und der absoluten Wirkung der Farben verwirklichen: "Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und gegeneinander Klänge und Akkorde bilde [...]." (Nolde, 30.5.1943, in: Worte am Rande - Aphorismen in Tagebuchform (1938-1948), zitiert nach Haftmann, Werner: Emil Nolde - Ungemalte Bilder, Köln 1963).
Dies tut Nolde auch bei dem hier vorgestellte Aquarell: Während sich die einen Blumenstängel mit ihren voll aufgegangenen Blüten dem Himmel entgegenstrecken, vermögen die anderen Stiele die schwere Last ihrer Blütenpracht kaum zu tragen. Mit kräftig aufgetragenen und expressiven Farben hat Nolde das innere Wesen, die Seele, der Blumen nach außen gekehrt, wobei er das Gesehene, oder besser das Empfundene, durch die Farbkontraste steigert. Zudem verzichtet er auf weitere, erzählerische Details und wählt einen sehr engen Ausschnitt, so dass nur dicht aneinander gedrängte Blüten und züngelnde Blätter zu sehen sind, die von den Papierrändern angeschnitten werden. Dennoch breitet sich der Zauber der Farben über die Bildgrenzen hinaus, wodurch Nolde das Bildthema ins Erhabene erhöht.
1867 Nolde - 1956 Seebüll
Titel: Roter Mohn.
Datierung: Um 1930.
Technik: Aquarell auf Japan.
Maße: 33,5 x 47cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: Nolde.
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Dem Werk liegt eine Expertise der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde vom 11. Juni 1991 vor.
Provenienz:
- Galerie Neue Kunst Fides, Dresden
- Privatsammlung Zwickau (1930er Jahre)
- Villa Grisebach, Berlin, Auktion 21./29.11.1991, Lot 23
- Privatsammlung Niedersachsen
- Leuchtende, farbkräftige Arbeit, die durch die besondere Geschlossenheit der Komposition
überzeugt
- Sinnliches Aquarell von unwiderstehlicher Intensität
- Aus der begehrten Werkreihe der Blumenmotive
Blumen haben im Leben von Emil Nolde eine außerordentliche Bedeutung. Sei es auf der Insel Alsen (1903-1917), auf der Utenwarf an der dänischen Westküste (1917-1927) oder in Seebüll (ab 1927) - an seine Ateliers grenzen stets Gärten mit üppiger Blütenfülle, die er meist selbst anlegt. In ihnen findet er ab 1906 die Inspirationen für seine Blumenbilder. Anfangs malt er ausschließlich in Öl und ab etwa 1918/20 auch mit Aquarellfarben. Bis wenige Monate vor seinem Tod malt er unermüdlich immer neue Variationen des Motivs. Ohne die Bindung an die Natur zu verlieren, die ihm stets Voraussetzung bleibt, kann er hier seine Farbphantasien völlig frei entfalten und zugleich seine Vorstellung von Musikalität und der absoluten Wirkung der Farben verwirklichen: "Die Farben sind meine Noten, mit denen ich zu- und gegeneinander Klänge und Akkorde bilde [...]." (Nolde, 30.5.1943, in: Worte am Rande - Aphorismen in Tagebuchform (1938-1948), zitiert nach Haftmann, Werner: Emil Nolde - Ungemalte Bilder, Köln 1963).
Dies tut Nolde auch bei dem hier vorgestellte Aquarell: Während sich die einen Blumenstängel mit ihren voll aufgegangenen Blüten dem Himmel entgegenstrecken, vermögen die anderen Stiele die schwere Last ihrer Blütenpracht kaum zu tragen. Mit kräftig aufgetragenen und expressiven Farben hat Nolde das innere Wesen, die Seele, der Blumen nach außen gekehrt, wobei er das Gesehene, oder besser das Empfundene, durch die Farbkontraste steigert. Zudem verzichtet er auf weitere, erzählerische Details und wählt einen sehr engen Ausschnitt, so dass nur dicht aneinander gedrängte Blüten und züngelnde Blätter zu sehen sind, die von den Papierrändern angeschnitten werden. Dennoch breitet sich der Zauber der Farben über die Bildgrenzen hinaus, wodurch Nolde das Bildthema ins Erhabene erhöht.
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Inventar Nummer: 77905-2
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