
Los 555 | Emil Schumacher | B-13/1970
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SCHUMACHER, EMIL
1912 Hagen - 1999 San José/Ibiza
Titel: B-13/1970.
Datierung: 1970.
Technik: Öl und Blei auf Hartfaserplatte.
Maße: 70,5 x 80,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts (eingeritzt): Schumacher 70.
Das Gemälde ist mit der Inventarnummer 0/3.660 in dem von Dr. Ulrich Schumacher angelegten Verzeichnis der Emil Schumacher Stiftung aufgeführt. Wir danken Herrn Rouven Lotz, Direktor des Emil Schumacher Museums, Hagen, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Alice Pauli, Lausanne
- Privatsammlung Baden- Württemberg
Ausstellungen:
- Galerie Alice Pauli, Lausanne, 1970
- Chapel Art Center/Galerie von Braunbehrens, Hamburg 1998
- Villa Wessel, Iserlohn 2003
- Museum Wiesbaden, 2007
- Sprengel-Museum/Hannover, 2007
- Palais Rastede, 2016
Literatur:
- Ausst.-Kat. Emil Schumacher und das Materialbild, Chapel Art Center/Galerie von
Braunbehrens, Hamburg 1998, S. 68 f, Abb.
- Ausst.-Kat. Emil Schumacher - Der Erde näher als den Sternen: Malerei 1936 - 1999, Museum Wiesbaden/Sprengel Museum Hannover 2007
- Aus der Werkreihe der Bleibilder
- Eine der seltenen Verbindungen von Blei und Farbe, welche von einem kraftvollen Kontrast zwischen dem strukturgebenden Material und den kräftigen Farbtönen lebt
- Durch die reliefartige Oberfläche wird Schumachers künstlerisches Bestreben, Farbe als eigenständige Materie zu formen, nahezu spürbar
Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Die bildenden Künstler*innen kommen aus einer mehrfachen Isolation. Durch die jahrelange massive Einflussnahme der Machthaber war das Kunstschaffen vorgegeben und jede Kreativität von den Entwicklungen im Ausland abgekoppelt worden. Figürliche Darstellungen wirken in den Augen vieler reaktionär im Vergleich mit den Werken der École de Paris, des Tachismus und des sich entwickelnden amerikanischen Action Paintings. Emil Schumacher, der im provinziellen Hagen und in Dortmund seine ersten Schritte als Künstler unternimmt, ist einer der radikalsten "Neu-Erfinder" bildnerischer Möglichkeiten in Deutschland. 1951 reist der schon durchaus erfolgreiche 39-Jährige nach Paris. Die dort aufgenommenen Eindrücke zeitgenössischer Kunst bewirken seine Hinwendung zur völligen Abstraktion. In den folgenden Jahrzehnten löst Schumacher die Linie vom Motiv; Farben bekommen einen Selbstwert und der Mal- oder Schöpfungsakt wird zum Kunstereignis: "Die Linie entsteht aus der ganzen rhythmischen Körperbewegung heraus, weniger aus dem Handgelenk. [...] Sie wird gebrochen, wo Widerstand ist, und weitergeführt bis zum plötzlichen Erschrecken oder Beglücken." (Emil Schumacher zit. nach: Schmalenbach, Werner: Emil Schumacher, Dortmund 1992, S. 61)
Steine und Blei, Kohle und Sisal aber auch Gebrauchsgegenstände bringt Emil Schumacher in seine Materialbilder ein. National wie international erfährt der Künstler höchste Anerkennung und wird als einer der wichtigsten Vertreter des Informel vielfach ausgezeichnet.
Blei ist einer der bevorzugten Werkstoffe Emil Schumachers. Seine Formbarkeit und Dichte, die Weichheit und gleichzeitige Schwere geben dem Material vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Und bei der vorliegenden Arbeit ist der Bleifläche der vor 55 Jahren erfolgte Werkprozess so wunderbar anzusehen. Schumacher staucht und knetet, faltet, rollt, knickt, verletzt und flickt die graue Fläche, die er teilweise vorher, teilweise nachher mit einem schwarzen Bogen und - besonders im Zentrum - leuchtendem Blau sparsam bemalt. Die entstandene Haptik des Bleis ersetzt den pastosen Pinselstrich. Eine untergelegte schwarze Holzplatte wird im Bereich der Fehlstellen im Blei zum Gestaltungselement, das die gebrochene Dynamik der Bogenform im Zentrum verdichtet.
1912 Hagen - 1999 San José/Ibiza
Titel: B-13/1970.
Datierung: 1970.
Technik: Öl und Blei auf Hartfaserplatte.
Maße: 70,5 x 80,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten rechts (eingeritzt): Schumacher 70.
Das Gemälde ist mit der Inventarnummer 0/3.660 in dem von Dr. Ulrich Schumacher angelegten Verzeichnis der Emil Schumacher Stiftung aufgeführt. Wir danken Herrn Rouven Lotz, Direktor des Emil Schumacher Museums, Hagen, für die freundliche, wissenschaftliche Unterstützung.
Provenienz:
- Galerie Alice Pauli, Lausanne
- Privatsammlung Baden- Württemberg
Ausstellungen:
- Galerie Alice Pauli, Lausanne, 1970
- Chapel Art Center/Galerie von Braunbehrens, Hamburg 1998
- Villa Wessel, Iserlohn 2003
- Museum Wiesbaden, 2007
- Sprengel-Museum/Hannover, 2007
- Palais Rastede, 2016
Literatur:
- Ausst.-Kat. Emil Schumacher und das Materialbild, Chapel Art Center/Galerie von
Braunbehrens, Hamburg 1998, S. 68 f, Abb.
- Ausst.-Kat. Emil Schumacher - Der Erde näher als den Sternen: Malerei 1936 - 1999, Museum Wiesbaden/Sprengel Museum Hannover 2007
- Aus der Werkreihe der Bleibilder
- Eine der seltenen Verbindungen von Blei und Farbe, welche von einem kraftvollen Kontrast zwischen dem strukturgebenden Material und den kräftigen Farbtönen lebt
- Durch die reliefartige Oberfläche wird Schumachers künstlerisches Bestreben, Farbe als eigenständige Materie zu formen, nahezu spürbar
Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: Die bildenden Künstler*innen kommen aus einer mehrfachen Isolation. Durch die jahrelange massive Einflussnahme der Machthaber war das Kunstschaffen vorgegeben und jede Kreativität von den Entwicklungen im Ausland abgekoppelt worden. Figürliche Darstellungen wirken in den Augen vieler reaktionär im Vergleich mit den Werken der École de Paris, des Tachismus und des sich entwickelnden amerikanischen Action Paintings. Emil Schumacher, der im provinziellen Hagen und in Dortmund seine ersten Schritte als Künstler unternimmt, ist einer der radikalsten "Neu-Erfinder" bildnerischer Möglichkeiten in Deutschland. 1951 reist der schon durchaus erfolgreiche 39-Jährige nach Paris. Die dort aufgenommenen Eindrücke zeitgenössischer Kunst bewirken seine Hinwendung zur völligen Abstraktion. In den folgenden Jahrzehnten löst Schumacher die Linie vom Motiv; Farben bekommen einen Selbstwert und der Mal- oder Schöpfungsakt wird zum Kunstereignis: "Die Linie entsteht aus der ganzen rhythmischen Körperbewegung heraus, weniger aus dem Handgelenk. [...] Sie wird gebrochen, wo Widerstand ist, und weitergeführt bis zum plötzlichen Erschrecken oder Beglücken." (Emil Schumacher zit. nach: Schmalenbach, Werner: Emil Schumacher, Dortmund 1992, S. 61)
Steine und Blei, Kohle und Sisal aber auch Gebrauchsgegenstände bringt Emil Schumacher in seine Materialbilder ein. National wie international erfährt der Künstler höchste Anerkennung und wird als einer der wichtigsten Vertreter des Informel vielfach ausgezeichnet.
Blei ist einer der bevorzugten Werkstoffe Emil Schumachers. Seine Formbarkeit und Dichte, die Weichheit und gleichzeitige Schwere geben dem Material vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Und bei der vorliegenden Arbeit ist der Bleifläche der vor 55 Jahren erfolgte Werkprozess so wunderbar anzusehen. Schumacher staucht und knetet, faltet, rollt, knickt, verletzt und flickt die graue Fläche, die er teilweise vorher, teilweise nachher mit einem schwarzen Bogen und - besonders im Zentrum - leuchtendem Blau sparsam bemalt. Die entstandene Haptik des Bleis ersetzt den pastosen Pinselstrich. Eine untergelegte schwarze Holzplatte wird im Bereich der Fehlstellen im Blei zum Gestaltungselement, das die gebrochene Dynamik der Bogenform im Zentrum verdichtet.
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Inventar Nummer: 81174-1