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Los 1363 | Franz Roubaud | Tscherkessenreiter an der Furt
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ROUBAUD, FRANZ
1856 Odessa - 1928 München
Titel: Tscherkessenreiter an der Furt.
Datierung: Um 1900.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Auf Faserplatte gelegt.
Maße: 85 x 134cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: F. Roubaud.
Rahmen: Rahmen.
Literatur:
E. Lingenauber / O. Sugrobova-Roth: Franz Roubaud catalogue raisonné, Düsseldorf 2012, Nr. A 22 - P im digitalen Addendum.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Kompositorisch interessant hat der Maler Franz Roubaud dieses Gemälde angelegt.
Das Querformat ist in drei horizontale Streifen geteilt. Das obere Feld zeigt den Hintergrund: den Himmel und das Hügelland mit einem Wehrturm, rechts auslaufend in die Horizontlinie. Darunter der Mittelgrund: Der Fluss in kräftigerem Blau gehalten als der Himmel, einige Sand- und Geröll-Bänke nehmen die Farbe der tief hängenden Wolken auf. Der Vordergrund im untersten Bildstreifen zeigt grünen Bewuchs, aufgebrochen von Radspuren, die als dynamische Linie vom unteren rechten Bildrand in die Tiefe zur Furt führen und mit ihrer Sandfarbe Vorder- und Mittelgrund verbinden.
Diese karge Landschaft ohne Baum und Strauch wird von einem Zug tscherkessischer Reiter, drei Planwagen und einem Mann zu Fuss, der zwei Pack-Pferde führt, durchquert. Die Mehrzahl der Reisenden befindet sich noch im Fluss und bewegt sich auf das diesseitige Ufer zu. Drei Reiter sind hier schon angekommen, sie führen den Zug an und reiten auf den Betrachter zu.
Die drei aufrechten Gestalten zu Pferd verzahnen kompositorisch die drei Bildgründe: Die Pferde gehen auf dem Vordergrund, die Körper der Reiter stehen vor dem Mittelgrund und die langen Speere, die die Reiter jeweils in ihrer Rechten halten, ragen hoch in den obersten Bildstreifen des Hintergrundes. Die intensive Farbigkeit der Gewänder der Tscherkessen in Rot-, Blau- und Gelb-Tönen kontrastiert stark vor der zurückhaltenden Farbe der Landschaft. Menschen, Pferde und Gerätschaften bekommen darüber hinaus durch die helle Farbigkeit von Mittel- und Hintergrund und durch deren diesige Atmosphäre eine starke Präsenz.
Franz Roubaud war DER Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Motive aus dem Kaukasus und aus den entlegenen Gebieten des Zarenreichs. Der Sohn französischer Migranten war in Odessa geboren worden, wo er auch seine erste Ausbildung als Künstler erfuhr. Eine Reise nach Tiflis brachte den jungen Roubaud vermutlich in Kontakt mit der Kunst Theodor Horschelts (1829 - 1871) die ihn stark beeinflusste. Nach einer dreijährigen weiteren Ausbildung an der Kunstakademie in München, bei Carl Theodor von Piloty, Wilhelm Diez und dem "Soldatenmaler" Josef von Brandt, kehrte er vorübergehend in die Heimat zurück und widmete sich intensiv dem Themenkreis, auf den schon sein Vorbild Horschelt spezialisiert war: Exotisch und orientalisch anmutende Reitervölker und berittene russische Militärs.
Roubaud hatte bald Auftraggeber, Sammler und Förderer auch aus der Zarenfamilie. Große Aufmerksamkeit erfuhr er auch durch, gemeinsam mit anderen Künstlern gefertigte, monumentale Panorama-Schlachten-Gemälde ("Die Schlacht bei Borodino", "Die Verteidigung Sevastopols"). 1903 - 1912 hatte Roubaud eine Professur an der Kunstakadmie in Sankt Petersburg inne, pendelte aber immer zwischen Russland und München. Dort ließ er sich endgültig nieder und nahm mit Ausbruch des 1. Weltkriegs auch die deutsche Staatsangehörigkeit an.
Wir danken Olga Sugrobova-Roth und Eckart Lingenbauber, Düsseldorf, die die Authentizität des vorliegenden Gemäldes am Original bestätigt haben.
1856 Odessa - 1928 München
Titel: Tscherkessenreiter an der Furt.
Datierung: Um 1900.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Auf Faserplatte gelegt.
Maße: 85 x 134cm.
Bezeichnung: Signiert unten links: F. Roubaud.
Rahmen: Rahmen.
Literatur:
E. Lingenauber / O. Sugrobova-Roth: Franz Roubaud catalogue raisonné, Düsseldorf 2012, Nr. A 22 - P im digitalen Addendum.
Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.
Kompositorisch interessant hat der Maler Franz Roubaud dieses Gemälde angelegt.
Das Querformat ist in drei horizontale Streifen geteilt. Das obere Feld zeigt den Hintergrund: den Himmel und das Hügelland mit einem Wehrturm, rechts auslaufend in die Horizontlinie. Darunter der Mittelgrund: Der Fluss in kräftigerem Blau gehalten als der Himmel, einige Sand- und Geröll-Bänke nehmen die Farbe der tief hängenden Wolken auf. Der Vordergrund im untersten Bildstreifen zeigt grünen Bewuchs, aufgebrochen von Radspuren, die als dynamische Linie vom unteren rechten Bildrand in die Tiefe zur Furt führen und mit ihrer Sandfarbe Vorder- und Mittelgrund verbinden.
Diese karge Landschaft ohne Baum und Strauch wird von einem Zug tscherkessischer Reiter, drei Planwagen und einem Mann zu Fuss, der zwei Pack-Pferde führt, durchquert. Die Mehrzahl der Reisenden befindet sich noch im Fluss und bewegt sich auf das diesseitige Ufer zu. Drei Reiter sind hier schon angekommen, sie führen den Zug an und reiten auf den Betrachter zu.
Die drei aufrechten Gestalten zu Pferd verzahnen kompositorisch die drei Bildgründe: Die Pferde gehen auf dem Vordergrund, die Körper der Reiter stehen vor dem Mittelgrund und die langen Speere, die die Reiter jeweils in ihrer Rechten halten, ragen hoch in den obersten Bildstreifen des Hintergrundes. Die intensive Farbigkeit der Gewänder der Tscherkessen in Rot-, Blau- und Gelb-Tönen kontrastiert stark vor der zurückhaltenden Farbe der Landschaft. Menschen, Pferde und Gerätschaften bekommen darüber hinaus durch die helle Farbigkeit von Mittel- und Hintergrund und durch deren diesige Atmosphäre eine starke Präsenz.
Franz Roubaud war DER Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Motive aus dem Kaukasus und aus den entlegenen Gebieten des Zarenreichs. Der Sohn französischer Migranten war in Odessa geboren worden, wo er auch seine erste Ausbildung als Künstler erfuhr. Eine Reise nach Tiflis brachte den jungen Roubaud vermutlich in Kontakt mit der Kunst Theodor Horschelts (1829 - 1871) die ihn stark beeinflusste. Nach einer dreijährigen weiteren Ausbildung an der Kunstakademie in München, bei Carl Theodor von Piloty, Wilhelm Diez und dem "Soldatenmaler" Josef von Brandt, kehrte er vorübergehend in die Heimat zurück und widmete sich intensiv dem Themenkreis, auf den schon sein Vorbild Horschelt spezialisiert war: Exotisch und orientalisch anmutende Reitervölker und berittene russische Militärs.
Roubaud hatte bald Auftraggeber, Sammler und Förderer auch aus der Zarenfamilie. Große Aufmerksamkeit erfuhr er auch durch, gemeinsam mit anderen Künstlern gefertigte, monumentale Panorama-Schlachten-Gemälde ("Die Schlacht bei Borodino", "Die Verteidigung Sevastopols"). 1903 - 1912 hatte Roubaud eine Professur an der Kunstakadmie in Sankt Petersburg inne, pendelte aber immer zwischen Russland und München. Dort ließ er sich endgültig nieder und nahm mit Ausbruch des 1. Weltkriegs auch die deutsche Staatsangehörigkeit an.
Wir danken Olga Sugrobova-Roth und Eckart Lingenbauber, Düsseldorf, die die Authentizität des vorliegenden Gemäldes am Original bestätigt haben.
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Franz Roubaud Russland Münchner Schule 2.H. 19.Jh. Gemälde Rahmen Russland Malerei Flusslandschaft
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Inventar Nummer: 76873-1