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Los 1208 | Friedrich Kallmorgen | Siechenhäuser in Lübeck
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KALLMORGEN, FRIEDRICH
1856 Altona - 1924 Grötzingen
Titel: Siechenhäuser in Lübeck.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 162 x 229cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Fr. Kallmorgen 1908.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
Ausst. Kat.: Friedrich Kallmorgen 1865-1924. Malerei zwischen Realismus und Impressionismus, Städtische Galerie Karlsruhe 19.03. - 26.06.2016, Petersberg 2016, Abb. S. 134;
Eder, Irene: Friedrich Kallmorgen 1856-1924. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik, Karlsruhe 1991, WVZ-Nr. G 618.
Provenienz:
Sammlung Kaletta, Hamburg.
Das Sammeln ist an sich wohl von jeher ein Wesensmerkmal des Menschen.
Unter Zeitgenossen gibt es solche, die diesem "Trieb" mehr verfallen als andere, wenn das Thema der Sammlung, das fokussierende Interesse erst gefunden ist. Von der universellen Zusammenstellung einer "Kunst- und Wunderkammer" bis zum absolut eingegrenzten Spezialistentum auf einem eng umrissenen Fachgebiet schafft der kreative Geist des Sammlers in der Selektion selbst ein übergeordnetes Kunstwerk.
Der Hamburger Rolf Kaletta war ein solcher Sammlerspezialist. Noch vor seinem plötzlichen Tod im September 2020 hat er es zudem geschafft, seine in einer Lebensphase mit Akribie zusammengeführten Werke auch wieder loszulassen und abzugeben - dies war bestimmt kein einfacher Schritt, hängt doch an jedem Objekt eine persönliche Fund-Geschichte. Umso mehr freut es uns, dass er uns in den vergangenen Jahren immer wieder das Vertrauen geschenkt hat, seine in mehreren Jahrzehnten zusammengetragene museale Sammlung der Werke des Malers Friedrich Kallmorgen in unserem Haus zu veräußern.
Als Rolf Kaletta in den 70er Jahren sein erstes Gemälde Friedrichs Kallmorgens "entdeckte", hatte er keine Ahnung davon, wie sehr dieser Maler und sein Werk sich Raum in seinem eigenen Leben machen würden. Eine Hamburg-Ansicht des gebürtigen Altonaers Kallmorgen hatte dem in der Hansestadt lebenden Rolf Kaletta so gut gefallen, dass er davon schwärmte; eine großzügige Familie und ein spendabler Freundeskreis überraschten den Jubilar bei einem anstehenden runden Geburtstag mit dem Geschenk, das Folgen haben sollte. Denn das Zusammenleben mit dieser wunderbaren Arbeit weckte die Neugierde und den Forschergeist Rolf Kalettas. Er wollte mehr über den Schöpfer dieses Werkes wissen und traf auf Menschen im Hamburger Kunsthandel und in der Städtischen Galerie Karlsruhe, die ihm die Türen öffneten und den entscheidenden Kontakt zu Kallmorgens Enkel, Hans Knab vermittelten. Zwischenzeitlich hatten sich schon einige Gemälde aus dem Kunsthandel zu der ersten Hamburg-Ansicht gesellt aber nun war Rolf Kaletta bei dem zunächst etwas reservierten Hans Knab an der unmittelbarsten Quelle, um Friedrich Kallmorgen zu erforschen und seine begonnene Sammlung auszubauen.
Giesela Nehring-Knab, die Ehefrau Hans Knabs vermittelte zunächst zwischen den so unterschiedlichen Persönlichkeiten des hanseatischen Sammlers und des älteren, badischen Künstler-Enkels aber bald war der Bann gebrochen und es entstand eine lebenslange, enge Freundschaft der beiden Kallmorgen-Enthusiasten. Regelmäßige, tagelange Begegnungen mit unzähligen Gesprächen und der Zugang zu dem Privat-Archiv Hans Knabs machten aus Rolf Kaletta einen Experten, der seinen Blick auf das Werk des Malers immer feiner schulte, sich aber auch von seinem "Mentor" Hans Knab geschmacklich distanzieren konnte. Liebte der Enkel die feiner und präziser ausgeführten, eher zeichnerisch aufgefassten Gemälde seines Großvaters, so schlug Rolf Kalettas Herz besonders für die freieren, impressionistischen und pastosen Werke, ohne dass er sich in seiner Sammlung aber auf diese beschränkte.
Zu den mit leichtem Pinsel souverän gebauten Bildern gehören in unserer aktuellen Auktion unter anderem der "Brand im Dorf" von 1901 (Lot 1211) die "Vesper in der Werkstatt" von 1907 (Lot 1210), "Lieselotte nascht Johannisbeeren" von 1911 (Lot 1217) oder auch "Sonnenuntergang" von 1919 (Lot 1214). Die Datierungen zeigen, dass Kallmorgen diesen lockeren, impressionistischen Stil durchgehend parallel zu dem strengeren, zeichenhafteren pflegte. Gelegentlich sind solch freie Arbeiten auch Studien für größere, teils strengere Versionen desselben Motivs. Aber auch die Studien sind voll signiert und bestehen gleichberechtigt innerhalb des Oeuvres.
Der "Brand im Dorf" (Lot 1211) zeigt den Maler als Dorfchronisten: 1901 wurde die Gemeindescheune in Grötzing, dem Dorf nahe Karlsruhe, in dem die Eheleute Kallmorgen jahrzehntelang ein "Refugium" besaßen, bei einem nächtlichen Brand zerstört. Unter dem unmittelbaren Eindruck dieses Ereignisses schuf Kallmorgen das vorliegende Werk. Das flackernde Lodern der Flammen, der dramatische Kampf der vom Feuerschein beleuchteten Feuerwehrmänner, das für den Maler so reizvolle, kontrastreiche nächtliche Inferno hielt Kallmorgen mit schnellen, impressionistischen Pinselstrichen fest.
Von der Hand eines exakten Chronisten scheint auch Lot 1208 "Siechenhäuser in Lübeck" gemalt, das eine sehr expressive Komposition aufweist: Nahsichtig versperrt eine, schräg in den Bildraum verlaufende Hauswand mit Tür und zwei Fenstern die Sicht. Der Bildausschnitt ist tief gewählt, so dass Tür und Fenster am oberen Bildrand beschnitten sind. Fünf hintereinander gestaffelte Alte sitzen auf Stühlen, Schemeln oder Treppenstufen und schauen vor sich hin. Vier von ihnen blicken in Richtung des rechten Bildrandes. Nur die mittlere alte Frau schaut aus dem Bild heraus den Betrachter an. Der durch den Blickwinkel so stark verengte Bildraum, die passive Körperhaltung und die leere Mimik der fünf Alten aber auch kleinste Details, wie eine leicht herausgestreckte Zunge einer Frau oder das schüttere Haar einer anderen lassen dieses großformatige Werk so eindrucksvoll wirken. So eng der Bildraum ist, so begrenzt sind auch die Möglichkeiten des kurzen restlichen Lebens, wenn die materiellen Möglichkeiten keine Räume eröffnen.
Von der Entstehung dieses Gemäldes existieren großartige Fotos, die Friedrich Kallmorgen und seine Schüler vor ihren Staffeleien bei der Arbeit zeigen. Tatsächlich sind die Fotos und auch Kallmorgens eigene Skizzen zu diesem Gemälde nicht in Lübeck, sondern bei einer Exkursion mit seinen Schülern nach Havelberg nahe Berlin 1905 entstanden.
Friedrich Kallmorgen war sehr viel auf Reisen und immer auf der Suche nach Eindrücken, Landschaften und Motiven, die er dann - wie es in seiner Zeit üblich war - im Atelier zu großen Arbeiten komponierte. Vor Ort, in der Natur, fertigte er Studien, legte ein Repertoire an Personalstaffage und Landschaften an und gelegentlich collagierte er verschiedene solcher Elemente zu einem erzählerischen Ganzen eines Gemäldes.
Ein wunderschöner Beleg für diese Arbeitsweise ist das Gemälde "Feierstunde" von 1913 (Lot 1215). Bereits 1911 hatte Kallmorgen das Motiv der menschenleeren "Plauer Schleuse" mit den stimmungsvollen Wasserspiegelungen zu einem kleineren Gemälde verarbeitet. Aus demselben Jahr datiert ein anderes kleines Werk "Heimkehrende Fischer". Zwei Jahre später "verwob" der Maler dann diese beiden Bilder und schuf das vorliegende großformatige Gemälde. Die vier in dem Boot stehenden Fischer, die auf die wartenden Menschen an der Schleuse durch das spiegelglatte Wasser zugleiten, strahlen tatsächlich eine Stimmung aus, die, im Zusammenspiel mit den mächtigen, bunt belaubten Bäumen im Hintergrund und dem reizvollen Spiegelbild im Wasser, zu einer Feierlichkeit überhöht wird.
Die liebsten Reiseziele Friedrich Kallmorgens lagen in Holland und dort entstand auch das früheste hier angebotene Gemälde "Der Erzähler" von 1892 (Lot 1209), das stilistisch auch zu den strengeren, zeichnerischeren Werken gehört. Auf einer Straße an einem holländischen Hafen lauscht eine Gruppe junger Frauen und Kinder gebannt einem am Boden hockenden Mann. Ein weiterer Pfeife rauchender Mann lehnt neben dem Erzähler am Zaun. Der Hintergrund mit Gebäuden und dem Treiben im Hafen wird, obschon auch detailliert ausgearbeitet ganz nebensächlich. Die eng geschlossene so sehr aufeinander konzentrierte kleine Menschengruppe zieht den Betrachter in ihren Bann.
Die Vielfalt der dreizehn hier angebotenen Werke Kallmorgens aus den unterschiedlichen Stil- und Motiv-Gruppen zeigt eindrücklich mit welch hohem Qualitätsanspruch Rolf Kaletta seine Sammlung aufgebaut hat. Ausgehend von einem ersten Hamburg-Bild hat er sich, mit Hilfe Hans Knabs, den Künstler Friedrich Kallmorgen ganzheitlich erschlossen.
1856 Altona - 1924 Grötzingen
Titel: Siechenhäuser in Lübeck.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 162 x 229cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: Fr. Kallmorgen 1908.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Literatur:
Ausst. Kat.: Friedrich Kallmorgen 1865-1924. Malerei zwischen Realismus und Impressionismus, Städtische Galerie Karlsruhe 19.03. - 26.06.2016, Petersberg 2016, Abb. S. 134;
Eder, Irene: Friedrich Kallmorgen 1856-1924. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik, Karlsruhe 1991, WVZ-Nr. G 618.
Provenienz:
Sammlung Kaletta, Hamburg.
Das Sammeln ist an sich wohl von jeher ein Wesensmerkmal des Menschen.
Unter Zeitgenossen gibt es solche, die diesem "Trieb" mehr verfallen als andere, wenn das Thema der Sammlung, das fokussierende Interesse erst gefunden ist. Von der universellen Zusammenstellung einer "Kunst- und Wunderkammer" bis zum absolut eingegrenzten Spezialistentum auf einem eng umrissenen Fachgebiet schafft der kreative Geist des Sammlers in der Selektion selbst ein übergeordnetes Kunstwerk.
Der Hamburger Rolf Kaletta war ein solcher Sammlerspezialist. Noch vor seinem plötzlichen Tod im September 2020 hat er es zudem geschafft, seine in einer Lebensphase mit Akribie zusammengeführten Werke auch wieder loszulassen und abzugeben - dies war bestimmt kein einfacher Schritt, hängt doch an jedem Objekt eine persönliche Fund-Geschichte. Umso mehr freut es uns, dass er uns in den vergangenen Jahren immer wieder das Vertrauen geschenkt hat, seine in mehreren Jahrzehnten zusammengetragene museale Sammlung der Werke des Malers Friedrich Kallmorgen in unserem Haus zu veräußern.
Als Rolf Kaletta in den 70er Jahren sein erstes Gemälde Friedrichs Kallmorgens "entdeckte", hatte er keine Ahnung davon, wie sehr dieser Maler und sein Werk sich Raum in seinem eigenen Leben machen würden. Eine Hamburg-Ansicht des gebürtigen Altonaers Kallmorgen hatte dem in der Hansestadt lebenden Rolf Kaletta so gut gefallen, dass er davon schwärmte; eine großzügige Familie und ein spendabler Freundeskreis überraschten den Jubilar bei einem anstehenden runden Geburtstag mit dem Geschenk, das Folgen haben sollte. Denn das Zusammenleben mit dieser wunderbaren Arbeit weckte die Neugierde und den Forschergeist Rolf Kalettas. Er wollte mehr über den Schöpfer dieses Werkes wissen und traf auf Menschen im Hamburger Kunsthandel und in der Städtischen Galerie Karlsruhe, die ihm die Türen öffneten und den entscheidenden Kontakt zu Kallmorgens Enkel, Hans Knab vermittelten. Zwischenzeitlich hatten sich schon einige Gemälde aus dem Kunsthandel zu der ersten Hamburg-Ansicht gesellt aber nun war Rolf Kaletta bei dem zunächst etwas reservierten Hans Knab an der unmittelbarsten Quelle, um Friedrich Kallmorgen zu erforschen und seine begonnene Sammlung auszubauen.
Giesela Nehring-Knab, die Ehefrau Hans Knabs vermittelte zunächst zwischen den so unterschiedlichen Persönlichkeiten des hanseatischen Sammlers und des älteren, badischen Künstler-Enkels aber bald war der Bann gebrochen und es entstand eine lebenslange, enge Freundschaft der beiden Kallmorgen-Enthusiasten. Regelmäßige, tagelange Begegnungen mit unzähligen Gesprächen und der Zugang zu dem Privat-Archiv Hans Knabs machten aus Rolf Kaletta einen Experten, der seinen Blick auf das Werk des Malers immer feiner schulte, sich aber auch von seinem "Mentor" Hans Knab geschmacklich distanzieren konnte. Liebte der Enkel die feiner und präziser ausgeführten, eher zeichnerisch aufgefassten Gemälde seines Großvaters, so schlug Rolf Kalettas Herz besonders für die freieren, impressionistischen und pastosen Werke, ohne dass er sich in seiner Sammlung aber auf diese beschränkte.
Zu den mit leichtem Pinsel souverän gebauten Bildern gehören in unserer aktuellen Auktion unter anderem der "Brand im Dorf" von 1901 (Lot 1211) die "Vesper in der Werkstatt" von 1907 (Lot 1210), "Lieselotte nascht Johannisbeeren" von 1911 (Lot 1217) oder auch "Sonnenuntergang" von 1919 (Lot 1214). Die Datierungen zeigen, dass Kallmorgen diesen lockeren, impressionistischen Stil durchgehend parallel zu dem strengeren, zeichenhafteren pflegte. Gelegentlich sind solch freie Arbeiten auch Studien für größere, teils strengere Versionen desselben Motivs. Aber auch die Studien sind voll signiert und bestehen gleichberechtigt innerhalb des Oeuvres.
Der "Brand im Dorf" (Lot 1211) zeigt den Maler als Dorfchronisten: 1901 wurde die Gemeindescheune in Grötzing, dem Dorf nahe Karlsruhe, in dem die Eheleute Kallmorgen jahrzehntelang ein "Refugium" besaßen, bei einem nächtlichen Brand zerstört. Unter dem unmittelbaren Eindruck dieses Ereignisses schuf Kallmorgen das vorliegende Werk. Das flackernde Lodern der Flammen, der dramatische Kampf der vom Feuerschein beleuchteten Feuerwehrmänner, das für den Maler so reizvolle, kontrastreiche nächtliche Inferno hielt Kallmorgen mit schnellen, impressionistischen Pinselstrichen fest.
Von der Hand eines exakten Chronisten scheint auch Lot 1208 "Siechenhäuser in Lübeck" gemalt, das eine sehr expressive Komposition aufweist: Nahsichtig versperrt eine, schräg in den Bildraum verlaufende Hauswand mit Tür und zwei Fenstern die Sicht. Der Bildausschnitt ist tief gewählt, so dass Tür und Fenster am oberen Bildrand beschnitten sind. Fünf hintereinander gestaffelte Alte sitzen auf Stühlen, Schemeln oder Treppenstufen und schauen vor sich hin. Vier von ihnen blicken in Richtung des rechten Bildrandes. Nur die mittlere alte Frau schaut aus dem Bild heraus den Betrachter an. Der durch den Blickwinkel so stark verengte Bildraum, die passive Körperhaltung und die leere Mimik der fünf Alten aber auch kleinste Details, wie eine leicht herausgestreckte Zunge einer Frau oder das schüttere Haar einer anderen lassen dieses großformatige Werk so eindrucksvoll wirken. So eng der Bildraum ist, so begrenzt sind auch die Möglichkeiten des kurzen restlichen Lebens, wenn die materiellen Möglichkeiten keine Räume eröffnen.
Von der Entstehung dieses Gemäldes existieren großartige Fotos, die Friedrich Kallmorgen und seine Schüler vor ihren Staffeleien bei der Arbeit zeigen. Tatsächlich sind die Fotos und auch Kallmorgens eigene Skizzen zu diesem Gemälde nicht in Lübeck, sondern bei einer Exkursion mit seinen Schülern nach Havelberg nahe Berlin 1905 entstanden.
Friedrich Kallmorgen war sehr viel auf Reisen und immer auf der Suche nach Eindrücken, Landschaften und Motiven, die er dann - wie es in seiner Zeit üblich war - im Atelier zu großen Arbeiten komponierte. Vor Ort, in der Natur, fertigte er Studien, legte ein Repertoire an Personalstaffage und Landschaften an und gelegentlich collagierte er verschiedene solcher Elemente zu einem erzählerischen Ganzen eines Gemäldes.
Ein wunderschöner Beleg für diese Arbeitsweise ist das Gemälde "Feierstunde" von 1913 (Lot 1215). Bereits 1911 hatte Kallmorgen das Motiv der menschenleeren "Plauer Schleuse" mit den stimmungsvollen Wasserspiegelungen zu einem kleineren Gemälde verarbeitet. Aus demselben Jahr datiert ein anderes kleines Werk "Heimkehrende Fischer". Zwei Jahre später "verwob" der Maler dann diese beiden Bilder und schuf das vorliegende großformatige Gemälde. Die vier in dem Boot stehenden Fischer, die auf die wartenden Menschen an der Schleuse durch das spiegelglatte Wasser zugleiten, strahlen tatsächlich eine Stimmung aus, die, im Zusammenspiel mit den mächtigen, bunt belaubten Bäumen im Hintergrund und dem reizvollen Spiegelbild im Wasser, zu einer Feierlichkeit überhöht wird.
Die liebsten Reiseziele Friedrich Kallmorgens lagen in Holland und dort entstand auch das früheste hier angebotene Gemälde "Der Erzähler" von 1892 (Lot 1209), das stilistisch auch zu den strengeren, zeichnerischeren Werken gehört. Auf einer Straße an einem holländischen Hafen lauscht eine Gruppe junger Frauen und Kinder gebannt einem am Boden hockenden Mann. Ein weiterer Pfeife rauchender Mann lehnt neben dem Erzähler am Zaun. Der Hintergrund mit Gebäuden und dem Treiben im Hafen wird, obschon auch detailliert ausgearbeitet ganz nebensächlich. Die eng geschlossene so sehr aufeinander konzentrierte kleine Menschengruppe zieht den Betrachter in ihren Bann.
Die Vielfalt der dreizehn hier angebotenen Werke Kallmorgens aus den unterschiedlichen Stil- und Motiv-Gruppen zeigt eindrücklich mit welch hohem Qualitätsanspruch Rolf Kaletta seine Sammlung aufgebaut hat. Ausgehend von einem ersten Hamburg-Bild hat er sich, mit Hilfe Hans Knabs, den Künstler Friedrich Kallmorgen ganzheitlich erschlossen.
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Friedrich Kallmorgen Deutschland Düsseldorfer Schule Karlsruher Malerschule 2.H. 19.Jh. Gemälde Genre Gemälde Dorfleben
Friedrich Kallmorgen Deutschland Düsseldorfer Schule Karlsruher Malerschule 2.H. 19.Jh. Gemälde Genre Gemälde Dorfleben
Inventar Nummer: 68059-1