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Fine Art | Auktion | 17.05.2024 | Vorbesichtigung: 10.05.2024 - 13.05.2024

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Los 1200 | Hans am Ende | "Sommer im Moor"

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15.000 - 25.000 €
D
Ergebnis:
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Auktionsergebnisse zu: Hans am Ende
ENDE, HANS AM
1864 Trier - 1918 Stettin

Titel: "Sommer im Moor".
Bachlauf bei Worpswede.
Datierung: Um 1900.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 137 x 202cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: "Hans am Ende".
Rahmen: Rahmen.

Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen bezeichnet sowie mit verschiedenen Etiketten, u.a. Leipziger Kunstverein mit Nr. 3427.

Literatur:
Rainer Maria Rilke: Worpswede. Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Firtz Overbeck, Hans am Ende, Heinrich Vogeler, Bielefeld 1903, S. 99, Abb. 19.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Ein großer Trend in den letzten Jahrzehnten den Neunzehnten Jahrhunderts war der Ruf "Raus auf's Land", raus aus den immer größer und chaotischer werdenden Großstädten und rein in die Ruhe und Abgeschiedenheit des Landlebens. Was sich später architektonisch in den Gartenstädten manifestiert, sind auf der kreativen Ebene der Maler verschiedene Künstlerkolonien, die schon in den 1890er Jahren entstehen. Neben der Sehnsucht nach dem anderen, dem ursprünglichen Leben befriedigen sie auch das ausgeprägte Interesse nach der Freiluftmalerei und dem Licht. Großes Vorbild sind hier natürlich die französischen Plein-Air-Maler, die als erste die Ateliers verlasse haben und sich in Barbizon sammelten.

In diesem Zuge finden sich ab 1889 in dem nördlich von Bremen gelegenen Worpswede drei junge Malerstudenten zusammen, die dort auf Initiative von Fritz Mackensen arbeiteten und deren Kolonie zu einer der bekanntesten in Deutschland wird. Die beiden anderen Gründungsmitglieder sind Otto Modersohn und der hier gezeigte Hans am Ende, die begeistert waren vom Leben und der Landschaft um das Teufelsmoor, den weiten Blicken und den klaren Lichtverhältnissen. 1900 stieß auch der Dichter Rainer Maria Rilke zu den Künstlern, der in einer Monographie 1903 die Künstler und ihre Kolonie porträtierte.

In dieser Beschreibung der Worpsweder Kolonie und ihrer wichtigsten Protagonisten sind von Hans am Ende die beiden hier vorgestellten Werke abgebildet. Der Künstler widmet in den späten 1890er Jahren einen ganzen Werkkomplex den Motiven der Torfkähne im Teufelsmoor, die unter Lot 1201 gezeigt werden. In diesen Arbeiten treffen die verschiedenen Aspekte der Malerei der Kolonie und der Zeit wieder: ein hoher Horizont gibt der Darstellung zusammen mit dem in Tiefe führenden Wasser eine Weite, die Platz für das Spiel der Wolken gibt. Diese Lebendigkeit im Himmel steht in einem gewissen Kontrast zur Tiefe des Wassers und den dunklen Segeln. Daneben erzählt das Gemälde vom Arbeitsalltag im Moor und dem "wirklichen" Leben, das noch auf dem Lande zu finden ist.

Die als Lot 1200 angebotene, mit über zwei Metern sehr raumgreifende Arbeit, ist ein paar Jahre später entstanden. Typisch für diese Zeit ist die deutlich kräftigere Farbpalette. Damit gleicht er sich etwas seinen Malerkollegen an, die schon früher mit leuchtenden Farben arbeiteten. Insgesamt leuchtender und sommerlicher als die Boote im Moor, ist auch hier eine räumliche Weite mit tiefem Himmel und weitgestaffeltem Wolkenbild beherrschend und bildbestimmend.

Wie bei so vielen Künstlern seiner Generation beendete der 1. Weltkrieg jäh die Arbeit Hans am Endes, der nach 1914 noch ein paar Skizzen anfertigt, aber 1918 im Lazarett seinen Kriegsverletzungen erlag. Als Gründungsmitglied hat er die Worpsweder Malerschule entscheidend geprägt, blieb aber immer im Schatten Overbecks und Modersohns. Seine Werke sind geprägt von einer ruhigen und unaufgeregten Stimmung, die Idylle und Pathos harmonisch vereinen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Stefan Hörter
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+49 221 92 58 62 202

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Inventar Nummer: 79067-1