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Fine Art | Auktion | 02.06.2021 | Vorbesichtigung: 27.05.2021 - 30.05.2021

Los beendet

Los 932 | Pauwels Franck | Allegorie der Sünde und der Erlösung

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Auktionsergebnisse zu: Pauwels Franck
FRANCK, PAUWELS
('Paolo Fiammingo')
um 1540 Antwerpen - 1596 Venedig

Titel: Allegorie der Sünde und der Erlösung.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 55,5 x 140cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Literatur:
S. Mason Rinaldi: Paolo Fiammingo. In Saggi e memorie di storia dell'arte, 11, 1978, S. 59, Kat. 6, Abb. 71 (als "Das Gleichnis vom reichen Mann und vom armen Lazarus").

Provenienz:
Privatbesitz, Italien.

Sehr außergewöhnlich, düster und drohend erscheint uns das hier gezeigte Gemälde des in Venedig gestorbenen Flamen Pauwels Franck - oder, wie er 1594 in der venezianischen Malerzunft erwähnt ist: Paolo Fiammingo. Spannend ist dabei nicht nur die ungewöhnliche Lebensgeschichte des Malers, der, ausgebildet in der Heimat Antwerpen, in Italien von seinem Lehrer Tintoretto beeinflusst wurde und von dort aus für Kaiser Rudolph II. oder die Fuggerfamilie tätig war. Auch das Format weist darauf hin, dass die Leinwand nicht als "gewöhnliches" Gemälde angefertigt wurde, sondern eher im Kontext eines Raumprogramms oder eines Möbelstücks, z.B. über der Lehne eines Sofas zu sehen ist.
Ganz besonders ist allerdings diese sehr seltene Darstellung, die mit ihren vielen verschiedenen Elementen, meist dunkel und drohend, mehr Fragen aufwirft als Antworten gibt. Eine mögliche sinnvolle Interpretation ist, dass der Betrachter eine allegorische Darstellung der Erlösung aus der Sünde aufgezeigt bekommt. Am rechten Bildrand, der von einer tiefen Waldlandschaft dominiert wird, sitzt am Ufer Eva, nackt und auf die verbotene Frucht schauend, während links daneben der Gewitterhimmel Blitze auf das der Sünde anheimgefallene Sodom wirft; Menschen und Tiere fliehen aus den brennenden Trümmern. Zentraler Mittelpunkt des Gemäldes ist eine nackte Frauenfigur, die sich an die Brüste fasst - ein Zitat aus Darstellungen der Versuchung des Heiligen Antonius. Sie ist blickt auf die Hauptfigur des Gemäldes, einen ausgestreckt liegenden Sünder, der von zwei Gestalten Gift in Form eines Schlangentrunks gereicht bekommt; die auf dem Tisch ausgebreiteten Speisen, auch diese von teuflischen Schlangen durchzogen, sind als Hinweis auf die Völlerei zu deuten.
Sowohl der Teufel in Form einer Schlange, die den Liegenden schon bedrängt, als auch das Feuer, das unter seiner Liege schon lodert und der Ausblick in den Höllenschlund sind deutliche Hinweise auf das, was ihn erwartet - wenn er sich nicht der Dreieinigkeit hinwendet, die ihm oben im erleuchteten Himmel erscheint und Erlösung verspricht.


Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Dr. Davide Dossi
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+49 221 92 58 62 200

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Inventar Nummer: 69891-1