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Fine Art | Auktion | 18.11.2021 | Vorbesichtigung: 12.11.2021 - 15.11.2021

Los ist verkauft

Los 1067 | Joost Cornelisz Droochsloot | Dorfansicht mit raufenden Bauern und Quacksalber

Taxe
7.000 - 10.000 €
D
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)

7.920 €

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Auktionsergebnisse zu: Joost Cornelisz Droochsloot
DROOCHSLOOT, JOOST CORNELISZ
Utrecht 1586 - 1666


Titel: Dorfansicht mit raufenden Bauern und Quacksalber.
Technik: Öl auf Holz.
Maße: 58,5 x 96,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rückseitig:
Klebeetiketten mit Werkinformationen.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Mit seinen Dorfszenen und Bauernstücken reiht sich der niederländische Künstler Joost Cornelisz Droochsloot im sogenannten "Goldenen Zeitalter" in die Tradition des großen Pieter Bruegel der Ältere (1525-1569) ein, der mit seinen komplexen komponierten Bauernszenen ein komplett neues Gebiet der Kunst eroberte. Droochslot, der 1586 in Utrecht zur Welt kam und dort 1666 starb, konzentrierte sich in seinem Frühwerk auf historische und biblische Themen, während er sich in seinem Spätwerk ganz der Genremalerei zuwandte und sich auf die Darstellungen von bäuerlichen Dorfszenen spezialisierte.
VAN HAM kann in dieser FINE ART-Auktion gleich zwei bestätigte Originalgemälde des Künstlers sowie ein ihm zugeschriebenes Werk anbieten. Gemeinsam haben alle drei Bilder, die im Spätwerk des Künstlers zu verorten sind, das für Droochsloot typische Kolorit von Braun- und Gelbtönen, die er mit einem kräftigen Rot in der Darstellung der Figuren kombinierte.
So zeigt die Dorfansicht in Los 1067 im Vordergrund eine bewegte Menschenmenge mit zahlreichen Figuren auf einer Dorfstraße und einer sich raufenden Gruppe links um einen Tisch herum. Die nach hinten führende Straße ist vom Künstler überspitzt erweitert worden und erstreckt sich in dem extremen Querformat des Gemäldes bis zum Bildhorizont. Die Figurentypen, die der Künstler in ihren ausdrucksstarken Posen detailliert zeigt, reproduzieren in ihren dargestellten Handlungen das Bild der "einfachen Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen". Diese Sicht auf die Menschen und ihre Torheit hatte bereits Pieter Bruegel der Ältere inne, der - ebenso wie Droochsloot - aus der Perspektive eines Städters das Leben der Dorfbewohner und Dorfbewohnerinnen darstellte. So sehen wir des Weiteren im Mittelgrund des Gemäldes einen Quacksalber, der die Aufmerksamkeit der interessierten Menschen auf sich zieht.
Eine ähnliche Farbgebung und Komposition mit einem belebten Vordergrund und einer in die Tiefe führenden Straße mit Häusern zu beiden Seiten finden wir in dem Gemälde "Ansicht einer belebten Dorfstraße" (Los 1069). Obwohl die Figurentypen große Ähnlichkeiten zu denen in Los 1067 und 1068 aufweisen, unterscheiden sie sich in ihrer Ausarbeitung, die in Los 1069 weniger detailliert erscheint. Aufgrund dessen gilt das vorliegende Gemälde als "zugeschrieben", in der altmeisterhaften Art der Ausführung der Bäume und Architekturen steht es den gesicherten Werken Droochsloots allerdings in Nichts nach.
Im Zentrum den Gemäldes "Bauernszene in einem Dorf" (Los 1068) stehen die für Droochsloot so charakteristischen Personen und ihre expressiven Körperhaltungen. An zwei Holztafeln sitzen mehrere Menschen unterschiedlichen Alters beisammen und diskutieren, weitere stehende Personen gesellen sich zu ihnen. Im Vorder- und Hintergrund sehen wir weitere vereinzelte Personen, die ihren Tätigkeiten nachgehen. Neben der bäuerlichen Scheunenarchitektur rechts hinten wird links eine Straße angedeutet, die vermutlich langgezogen den Blick nach hinten führt. Zu sehen ist diese Straße jedoch nicht, wodurch davon auszugehen ist, dass es sich bei dem Gemälde um ein Fragment einer größeren Komposition handelt. Ob nur noch das Fragment erhalten ist, um so die Konzentration bewusst auf die Figuren zu lenken oder ob das Werk Opfer von möglicherweise kriegsbedingten Beschädigungen wurde, wissen wir heute nicht. Die detailliert ausgeführten Figurentypen und ihre ausdrucksstarken Posen lassen jedoch darauf schließen, dass das Gemälde in den 1650er Jahren entstand.
Auch wenn Droochsloots Malereien oftmals aufgrund der gleichen Farbigkeit und ähnlicher Kompositionen als eintönig bezeichnet wurden, zeigen die vorliegenden Gemälde das meisterliche Können des Künstlers auf: Das Hauptaugenmerk seiner Bilder lenkte er stets mit großer Liebe zum Detail auf die unterschiedlichen Charakteristika der Menschen und konnte sich so in seinem Spätwerk erfolgreich auf die Darstellung von Dorfszenen spezialisieren.

Wir danken Ellis Dullaart, RKD, Den Haag, die die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer hochauflösenden Digitalfotografie bestätig hat.

Das Werk ist verzeichmit in der Datenbank des RKD unter der Nummer 244741: 
https://rkd.nl/en/explore/images/244741

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Dr. Davide Dossi
Fine Art
+49 221 92 58 62 200

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Inventar Nummer: 69966-8