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Fine Art | Auktion | 18.11.2021 | Vorbesichtigung: 12.11.2021 - 15.11.2021

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Los 1079 | Giuseppe Nuvolone | Porträt eines jungen Mädchens im roten Kleid

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Auktionsergebnisse zu: Giuseppe Nuvolone
NUVOLONE, GIUSEPPE
Mailand 1619 - 1703


Titel: Porträt eines jungen Mädchens im roten Kleid.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 200 x 120cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
Privatbesitz, Italien.

Literatur:
F. M. Ferro: Nuvolone. Una famiglia di pittori nella Milano del '600. Soncino (Cremona) 2003, S. 247, Abb. 99b.

Ausstellung:
"L' anima e il volto. Ritratto e fisiognomica da Leonardo a Bacon". Ausst. Civico Museo d'Arte Contemporanea, Mailand, 30. Oktober 1998 - 14. März 1999, S. 205 mit Abb.;
"Piacenza, terra di frontiera. Pittori lombardi e liguri del Seicento; dipinti e disegni inediti". Ausst. Galleria Rosso Tiziano Arte, Piacenza, 31. März - 27. April 2010, S. 81 mit Abb.

Das vorliegende Gemälde, das eine junge Dame in einem bodenlangen rot-gelben Kleid zeigt, ist ein Werk, dessen Authentizität außer Zweifel steht: Das Porträt ist in der 2003 erschienenen Monografie über die Malerfamilie Nuvolone von Filippo Maria Ferro enthalten und wurde im Rahmen der Ausstellungen "L' anima e il volto. Ritratto e fisiognomica da Leonardo a Bacon" (Civico Museo d'Arte Contemporanea, Mailand, 30. Oktober 1998 - 14. März 1999) und "Piacenza, terra di frontiera. Pittori lombardi e liguri del Seicento; dipinti e disegni inediti" (Galleria Rosso Tiziano Arte, Piacenza, 31. März - 27. April 2010) gezeigt.
Das Werk gehört zu einer kleinen Gruppe von Porträts, die mit Sicherheit Giuseppe Nuvolone zugeschrieben werden können, der vor allem für seine großen Gemälde mit historischen oder profanen Themen und die Altarbilder für Kirchen in Mailand, Cremona und Brescia bekannt ist. Es handelt sich also um ein seltenes Werk im Oeuvre des Malers, das zudem durch den farblich in Beziehung zu der Malerei stehenden, prunkvollen Rahmen aufgewertet wird.
Über die künstlerischen Anfänge von Giuseppe Nuvolone, der seine Ausbildung wohl bei seinem älteren Bruder Carlo Francesco erhielt, gibt es keine genauen Informationen. Zusammen mit seinem Bruder wirkte Giuseppe ununterbrochen und konnte sich erst ab dem Zeitpunkt des Todes des Bruders im Jahr 1661 endgültig vom Einfluss der Familie lösen und sich in der Lombardei als eine der führenden Persönlichkeiten des Barock etablieren. Er war sehr gefragt, vor allem bei öffentlichen, weltlichen und kirchlichen Aufträgen.
Giuseppe Nuvolone war vor allem in der Lombardei und im Piemont tätig, hielt sich aber 1667 in Rom auf, als er zusammen mit dem Architekten Girolamo Quadrio und dem Bildhauer Giuseppe Vismara für einige Zeit den Schutz des Kardinals Giberto III Borromeo erhielt. In dem späteren Stil, der die dichte Produktion von Nuvolone kennzeichnet, ist kein konkreter Hinweis auf diese Erfahrung zu erkennen: der Künstler blieb dem lombarischen Stil in seiner Malerei zeitlebens treu.
In dem vorliegenden Porträt lassen sich jedoch - wenn auch nur indirekt - Einflüsse der römischen Malerei bzw. der in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Rom in Mode gekommenen Porträtmalerei erkennen, deren Hauptvertreter Jacob Ferdinand Voet und Giovanni Maria Morandi waren.
Noch ist unklar, wer die Dargestellte ist, ob es sich um ein römisches Mädchen oder eine lombardische Adelige handelt, die von Nuvolone - nach seiner Rückkehr in die Heimat - porträtiert wurde. Die Figur befindet sich in einem neutralen architektonischen Raum, der von Balustraden, Vorhängen und Draperien gerahmt wird, die den figurativen Raum abgrenzen und gleichzeitig durch die Samtblitze verschönern. Die junge Frau wirkt in ihrem prächtigen, mit Gold- und Silberfäden bestickten Kleid fast unbeholfen, vielleicht ist sie gerade erst offiziell in die Welt der Bälle und Empfänge eingetreten und daher noch schüchtern.


Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Dr. Davide Dossi
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+49 221 92 58 62 200

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Inventar Nummer: 70330-1