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Los 1048 | Liza Lou | Self Portrait, No. 2 (The Heretic)
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LOU, LIZA
1969 New York
Titel: Self Portrait, No. 2 (The Heretic).
Datierung: 2004.
Technik: Mixed Media (Kunstharz, Stahl, Glasperlen).
Maße: 76 x 55 x 45cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert auf der Unterseite der Standfläche: Liza Lou 04.
Sockel/Rahmen: Holzsockel (130 x 60 x 60cm).
Literatur:
- Heil, Axel/Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Most Wanted - The Olbricht Collection - Some Recent Acquisitions, Köln 2005, Abb. S. 17
Liza Lou ist eine amerikanische Bildhauerin, die durch ihre häufig großformatigen mit abertausenden von Glasperlen besetzten Skulpturen bis an die Spitze der internationalen Kunstszene aufgestiegen ist. Lou studierte zunächst am San Francisco Art Institute, verließ dieses jedoch vorzeitig, da ihre Professoren und Professorinnen ihre Arbeit mit Glasperlen nicht die genügend anerkannten. Für Liza Lou stehen die Glasperlen als Symbol für die von Frauen ausgeführte Arbeit und die andauernden Anstrengungen im Alltag einer Frau. In der Arbeit mit Perlen sieht die Künstlerin eine internationale und interkulturelle Verbindung zwischen Frauen rund um den Erdball.
Ihren ersten internationalen Durchbruch feierte sie 1996 mit der Arbeit "Kitchen", einer knapp 16 Quadratmeter großen, voll ausgestatteten und gänzlich mit Perlen überzogenen Rekonstruktion einer Küche. Die Arbeit an dem Werk nahm fünf Jahre in Anspruch.
Im Jahr 2005 zog Lou nach Durban, Südafrika, wo sie in ihrem Studio mit der Hilfe von rund 50 südafrikanischen Perlenarbeiterinnen eine Vielzahl von Skulpturen schuf. In den darauffolgenden Jahren realisierte Lou weitere Projekte in Südafrika. Mithilfe einer Gruppe von Zulu-Frauen aus den Townships der Stadt KwaZulu Natal in Südafrika schuf sie so ein über eine Meile langes Seil, welches komplett aus Perlen gewebt wurde. Dabei wählte sie bewusst eine langsame Methode, die eine möglichst große Zahl an Helferinnen benötigte. So konnte vielen Familien ein stabiles Einkommen sowie Gesundheitsversorgung und Schulbildung verschafft werden. Insgesamt besteht das Werk aus rund 4,5 Millionen Perlen.
Das uns vorliegende Werk "Self Portrait, No. 2 The Heretic" zählt ebenfalls zum Hauptwerk der Künstlerin. Die in perfektionistischer Manier kreisförmig angeordneten Perlen erzeugen illusorische Effekte, welche eine nahezu hypnotisierende Wirkung auf den Betrachter haben. Lou zeigt sich in diesem Selbstportrait gänzlich nackt in einer Yoga-Pose. Die Füße sind hinter dem Kopf verschränkt. Die Hände hat sie, wie im Gebet, vor der Brust gefaltet. Die Zunge der Künstlerin ist weit herausgestreckt und weckt unweigerlich Assoziationen zur indischen Todesgöttin Kali. Dies kann zum einen als ein interkulturelles Verbindungselement, wie häufiger bei Lous Werken zu finden, gedeutet werden, zum anderen ist es ein eindeutiger Verweis auf Lous Bezug zu Religion. Lou, die selbst in einer christlich-evangelikalen Sekte aufwuchs, möchte so die Erfahrung abbilden außerhalb der göttlichen Gunst zu stehen. Die verschlungene Haltung der Künstlerin in ihrer lebensgroßen Selbstdarstellung zeigt, dass das Tor zur spirituellen Transformation in jedem selbst begründet liegt und somit frei von institutionellem Zwang ist.
Das ungewöhnliche Selbstportrait der Künstlerin stellt also nicht nur durch den perfektionistisch-handwerklichen Ansatz eine herausragende Arbeit dar, sondern bietet dem Betrachter auch die seltene Gelegenheit neben der Gedankenwelt Lous auch den Umgang mit ihrer eigenen Biografie zu erforschen.
1969 New York
Titel: Self Portrait, No. 2 (The Heretic).
Datierung: 2004.
Technik: Mixed Media (Kunstharz, Stahl, Glasperlen).
Maße: 76 x 55 x 45cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert auf der Unterseite der Standfläche: Liza Lou 04.
Sockel/Rahmen: Holzsockel (130 x 60 x 60cm).
Literatur:
- Heil, Axel/Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Most Wanted - The Olbricht Collection - Some Recent Acquisitions, Köln 2005, Abb. S. 17
Liza Lou ist eine amerikanische Bildhauerin, die durch ihre häufig großformatigen mit abertausenden von Glasperlen besetzten Skulpturen bis an die Spitze der internationalen Kunstszene aufgestiegen ist. Lou studierte zunächst am San Francisco Art Institute, verließ dieses jedoch vorzeitig, da ihre Professoren und Professorinnen ihre Arbeit mit Glasperlen nicht die genügend anerkannten. Für Liza Lou stehen die Glasperlen als Symbol für die von Frauen ausgeführte Arbeit und die andauernden Anstrengungen im Alltag einer Frau. In der Arbeit mit Perlen sieht die Künstlerin eine internationale und interkulturelle Verbindung zwischen Frauen rund um den Erdball.
Ihren ersten internationalen Durchbruch feierte sie 1996 mit der Arbeit "Kitchen", einer knapp 16 Quadratmeter großen, voll ausgestatteten und gänzlich mit Perlen überzogenen Rekonstruktion einer Küche. Die Arbeit an dem Werk nahm fünf Jahre in Anspruch.
Im Jahr 2005 zog Lou nach Durban, Südafrika, wo sie in ihrem Studio mit der Hilfe von rund 50 südafrikanischen Perlenarbeiterinnen eine Vielzahl von Skulpturen schuf. In den darauffolgenden Jahren realisierte Lou weitere Projekte in Südafrika. Mithilfe einer Gruppe von Zulu-Frauen aus den Townships der Stadt KwaZulu Natal in Südafrika schuf sie so ein über eine Meile langes Seil, welches komplett aus Perlen gewebt wurde. Dabei wählte sie bewusst eine langsame Methode, die eine möglichst große Zahl an Helferinnen benötigte. So konnte vielen Familien ein stabiles Einkommen sowie Gesundheitsversorgung und Schulbildung verschafft werden. Insgesamt besteht das Werk aus rund 4,5 Millionen Perlen.
Das uns vorliegende Werk "Self Portrait, No. 2 The Heretic" zählt ebenfalls zum Hauptwerk der Künstlerin. Die in perfektionistischer Manier kreisförmig angeordneten Perlen erzeugen illusorische Effekte, welche eine nahezu hypnotisierende Wirkung auf den Betrachter haben. Lou zeigt sich in diesem Selbstportrait gänzlich nackt in einer Yoga-Pose. Die Füße sind hinter dem Kopf verschränkt. Die Hände hat sie, wie im Gebet, vor der Brust gefaltet. Die Zunge der Künstlerin ist weit herausgestreckt und weckt unweigerlich Assoziationen zur indischen Todesgöttin Kali. Dies kann zum einen als ein interkulturelles Verbindungselement, wie häufiger bei Lous Werken zu finden, gedeutet werden, zum anderen ist es ein eindeutiger Verweis auf Lous Bezug zu Religion. Lou, die selbst in einer christlich-evangelikalen Sekte aufwuchs, möchte so die Erfahrung abbilden außerhalb der göttlichen Gunst zu stehen. Die verschlungene Haltung der Künstlerin in ihrer lebensgroßen Selbstdarstellung zeigt, dass das Tor zur spirituellen Transformation in jedem selbst begründet liegt und somit frei von institutionellem Zwang ist.
Das ungewöhnliche Selbstportrait der Künstlerin stellt also nicht nur durch den perfektionistisch-handwerklichen Ansatz eine herausragende Arbeit dar, sondern bietet dem Betrachter auch die seltene Gelegenheit neben der Gedankenwelt Lous auch den Umgang mit ihrer eigenen Biografie zu erforschen.
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Inventar Nummer: 68003-549