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Los 27 | Karl Hagemeister | Strandbild mit Buche und rotem Laub im Herbst
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HAGEMEISTER, KARL
Werder/Havel 1848 - 1933
Titel: Strandbild mit Buche und rotem Laub im Herbst.
Datierung: Um 1912.
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Maße: 110,5 x 80cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: K Hagemeister.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Warmt, Hendrikje (Hrsg.): Karl Hagemeister - In Reflexion der Stille. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 2016, WVZ.-Nr. G 493, Abb.
"Die Landschaft ist still, anmutig und eigentlich nur durch die Stimmung, die ich immer mehr in letzter Zeit liebte. Die Stimmung ist die Trägerin des seelischen Elements der Landschaft, und da ich seelische Erlebnisse ausdrücken musste, musste ich die Stimmungen besonders studieren. [.] Wenn ich mich seelisch ausdrücken wollte, zerlegte ich den Stimmungston in zwei Töne, den Licht- und den Schattenton. Diese strich ich über die ganze Leinwand und entwickelte nun aus diesem großen Stimmungston alle anderen Dinge in ihren besonderen Tönen. Auf diese Weise wurde das Kolorit meiner Bilder organisch und nicht bloß geschmackvoll zusammengestimmt." (Hagemeister: Kleine Selbstbiographie, Werder 1928)
Karl Hagemeister, Gründungsmitglied der Berliner Sezession, ist einer der wichtigsten frühen Impressionisten in Deutschland und zählt mit seiner in den 1890er gefundenen vitalen und momenthaften Auffassung der Naturdarstellung zu den Wegbereitern einer modernen und progressiven Landschaftsmalerei. Unabhängig von akademischen Maßstäben malt er seine großformatigen Landschaftseindrücke frei und impulsiv. Dabei gilt sein Interesse stets der malerischen Nahaufnahme eines tiefen subjektiven Erlebens und Empfindens der vitalen Natur. Um das Atmosphärische, die Wirkung von Licht und Luft im wetterbedingten Stimmungswechsel, und die Naturkräfte unmittelbar wiederzugeben, fertigt er seine Bilder direkt vor der Natur an. So auch das hier vorgestellte Gemälde: ". nun beobachtete ich die Stimmung, den Wellengang, das Tempo, den Ton des Wassers und die Wirkung von Luft auf den Wellen. So stand ich meist lange, nie unter einer Viertelstunde, und nun fing ich an, nachdem ich das Ganze in mir aufgenommen hatte, mit angespannter Vehemenz das Bild zu entwickeln. Das geschah in der Zeit von 2 bis 3 Stunden" (Hagemeister, s.o.). Alla prima, in einem Zug, schildert er das Gesehene und Empfundene, wobei er die Farbe mit Verve auf die Leinwand bringt. Auf diese Art und Weise bringt Hagemeister den Kampf der Elemente, den Kampf der alten Buchen mit Wind und Wetter wie auch die Allmacht der Weite des Meeres ausdrucksvoll zur Anschauung. Dabei verleiht er dem Dargestellten eine eigenwillige Dynamik, der wir uns nicht entziehen können. Wie beeindruckt Hagemeister von diesem Motiv ist, zeigt, dass er in zwei weiteren Bildern dasselbe bzw. ein sehr ähnliches wählt (vgl. WVZ.-Nr. G 495 und G 494). Die Bilder malt er auf der Insel Rügen, wo er sein Augenmerk auf die Bewegung des Wassers, die Vegetation der Uferzonen sowie die steinigen Strände legt. Von 1907 bis 1915 verbringt Hagemeister jeden Sommer in Lohme, meist bis zur Weihnachtszeit. Während dieser Zeit schafft er mit malerischer Hingabe und kraftvollem Ausdruck sein Spätwerk.
Obwohl etablierte Künstler wie Max Liebermann seine Kunst sehr schätzen und er zu vielen Malerkollegen Kontakt pflegt, hält sich Hagemeister weitestgehend vom Kunstbetrieb fern. So bekommt er erst 1923 große öffentliche Anerkennung, als die Berliner Nationalgalerie ihm zu seinem 75. Geburtstag eine Einzelausstellung widmet. In diesem Jahr wird er auch als ordentliches Mitglied in die Akademie der Künste aufgenommen. Heute befinden sich viele seiner Arbeiten in Privatsammlungen. Umfangreiche Werkbestände besitzen das Bröhan-Museum in Berlin-Charlottenburg, das Museum im Frey-Haus in Brandenburg und das Potsdam Museum. Letzteres würdigt 2020 mit einer großen Retrospektive das Schaffen Karl Hagemeisters.
Werder/Havel 1848 - 1933
Titel: Strandbild mit Buche und rotem Laub im Herbst.
Datierung: Um 1912.
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Maße: 110,5 x 80cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: K Hagemeister.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Warmt, Hendrikje (Hrsg.): Karl Hagemeister - In Reflexion der Stille. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 2016, WVZ.-Nr. G 493, Abb.
"Die Landschaft ist still, anmutig und eigentlich nur durch die Stimmung, die ich immer mehr in letzter Zeit liebte. Die Stimmung ist die Trägerin des seelischen Elements der Landschaft, und da ich seelische Erlebnisse ausdrücken musste, musste ich die Stimmungen besonders studieren. [.] Wenn ich mich seelisch ausdrücken wollte, zerlegte ich den Stimmungston in zwei Töne, den Licht- und den Schattenton. Diese strich ich über die ganze Leinwand und entwickelte nun aus diesem großen Stimmungston alle anderen Dinge in ihren besonderen Tönen. Auf diese Weise wurde das Kolorit meiner Bilder organisch und nicht bloß geschmackvoll zusammengestimmt." (Hagemeister: Kleine Selbstbiographie, Werder 1928)
Karl Hagemeister, Gründungsmitglied der Berliner Sezession, ist einer der wichtigsten frühen Impressionisten in Deutschland und zählt mit seiner in den 1890er gefundenen vitalen und momenthaften Auffassung der Naturdarstellung zu den Wegbereitern einer modernen und progressiven Landschaftsmalerei. Unabhängig von akademischen Maßstäben malt er seine großformatigen Landschaftseindrücke frei und impulsiv. Dabei gilt sein Interesse stets der malerischen Nahaufnahme eines tiefen subjektiven Erlebens und Empfindens der vitalen Natur. Um das Atmosphärische, die Wirkung von Licht und Luft im wetterbedingten Stimmungswechsel, und die Naturkräfte unmittelbar wiederzugeben, fertigt er seine Bilder direkt vor der Natur an. So auch das hier vorgestellte Gemälde: ". nun beobachtete ich die Stimmung, den Wellengang, das Tempo, den Ton des Wassers und die Wirkung von Luft auf den Wellen. So stand ich meist lange, nie unter einer Viertelstunde, und nun fing ich an, nachdem ich das Ganze in mir aufgenommen hatte, mit angespannter Vehemenz das Bild zu entwickeln. Das geschah in der Zeit von 2 bis 3 Stunden" (Hagemeister, s.o.). Alla prima, in einem Zug, schildert er das Gesehene und Empfundene, wobei er die Farbe mit Verve auf die Leinwand bringt. Auf diese Art und Weise bringt Hagemeister den Kampf der Elemente, den Kampf der alten Buchen mit Wind und Wetter wie auch die Allmacht der Weite des Meeres ausdrucksvoll zur Anschauung. Dabei verleiht er dem Dargestellten eine eigenwillige Dynamik, der wir uns nicht entziehen können. Wie beeindruckt Hagemeister von diesem Motiv ist, zeigt, dass er in zwei weiteren Bildern dasselbe bzw. ein sehr ähnliches wählt (vgl. WVZ.-Nr. G 495 und G 494). Die Bilder malt er auf der Insel Rügen, wo er sein Augenmerk auf die Bewegung des Wassers, die Vegetation der Uferzonen sowie die steinigen Strände legt. Von 1907 bis 1915 verbringt Hagemeister jeden Sommer in Lohme, meist bis zur Weihnachtszeit. Während dieser Zeit schafft er mit malerischer Hingabe und kraftvollem Ausdruck sein Spätwerk.
Obwohl etablierte Künstler wie Max Liebermann seine Kunst sehr schätzen und er zu vielen Malerkollegen Kontakt pflegt, hält sich Hagemeister weitestgehend vom Kunstbetrieb fern. So bekommt er erst 1923 große öffentliche Anerkennung, als die Berliner Nationalgalerie ihm zu seinem 75. Geburtstag eine Einzelausstellung widmet. In diesem Jahr wird er auch als ordentliches Mitglied in die Akademie der Künste aufgenommen. Heute befinden sich viele seiner Arbeiten in Privatsammlungen. Umfangreiche Werkbestände besitzen das Bröhan-Museum in Berlin-Charlottenburg, das Museum im Frey-Haus in Brandenburg und das Potsdam Museum. Letzteres würdigt 2020 mit einer großen Retrospektive das Schaffen Karl Hagemeisters.
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Inventar Nummer: 69514-1