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Los 1180 | Barry X Ball | The akra tapeinosis (...) - Portrait Matthey Barney
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BARRY X BALL
1955 Pasadena/USA
Titel: The akra tapeinosis (.) - Portrait Matthey Barney.
Untertitel: Rauminstallation.
Datierung: 2000 - 2004.
Technik: Mixed Media (Mexikanischer Onyx, Stahl, Rhodium, Polyurethan, Holz, Stahlseile, Licht).
Maße: Kopf und Schaft: 175 x 15 x 20cm; Deckenkonstruktion: 225 x 225 x 40cm; Installationsmaß: ca. 320 x 350 x 350cm.
Provenienz:
- Salon 94, New York
Literatur:
- Heil, Axel/Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Most Wanted - The Olbricht Collection - Some Recent Acquisitions, Köln 2005, Abb. S. 160
Der Künstler Barry X Ball wurde 1955 in Kanada geboren. Heute lebt und arbeitet er in New York. Werke des Bildhauers sind in bedeutenden internationalen Sammlungen vertreten und bereits mehrfach stellte Ball im Rahmen der Biennale in Venedig aus.
Balls skulpturale Portraits haben einen revolutionären bildhauerischen Ansatz. Der Künstler selbst beschreibt seine Werke als Skulpturen, diese sind jedoch eher am Schnittpunkt zwischen Skulptur und Installation einzuordnen. Balls Vorgehensweise ist dabei hochkomplex. An einem einzigen Portrait arbeitet der Künstler im Schnitt zwei bis drei Jahre. In dem uns vorliegenden Portrait vergingen sogar vier Jahre bis zur Fertigstellung. Portraitaufträge lehnt dieser kategorisch ab. Die selbstgewählten Modelle sind Persönlichkeiten der bildenden Kunst, wie beispielsweise Künstler, Sammler und Galeristen.
Arbeitet Ball an einem Portrait, so fertigt er zunächst Referenzfotos sowie einen Gipsabdruck des Kopfes und Halses an. Dieser Gipsabdruck wird dann in ein Gipspositiv umgesetzt und der noch raue Rohling anschließend in mühevoller Handarbeit abgerundet. Dabei entstehen keineswegs naturalistische Portraits. Die Manipulation der Vorarbeiten ist elementarer Bestandteil des Schaffensprozesses und wirkt sich entscheidend auf das fertige Portrait aus.
Im Falle des Portraits von Matthew Barney trieb der Künstler diese Manipulation besonders weit. Er entfernte sämtliche Halsmuskulatur und setzte nur einen schlaffen Sack Haut zusammen mit den Eingeweiden an den Kopf an. Haut und Eingeweide waren in diesem Stadium noch als Ton modelliert. Nach Fertigstellung des Entwurfs in Gips und Ton, wurde dieser über einen 3D-Scanner digitalisiert, gefolgt von einer Reihe digitalen Bearbeitungsschritten. So wurde der eingescannte Gipskopf in diesem Portrait zunächst um 150% vertikal gestreckt. Anschließend scannte Ball ein viktorianisches Barockmuster ein, dass er über die gesamte Oberfläche legte. Im nächsten Schritt schrumpfte Ball diese Gesamtkonstruktion erneut um 85%, bevor er sie final mittels einer CNC-Fräsmaschine in mexikanischen, durchscheinenden Onyx übertrug. Das maschinell ausgeführte Schnitzen nahm dabei mehrere Tage in Anspruch.
Einen Sockel für Balls Portraits sucht man vergebens. Stattdessen ist der Kopf von einer beidseitig angespitzten und vergoldeten Lanze aus Stahl durchbohrt. Befestigt ist die Skulptur an einer Vielzahl von Seilen, welche wiederum von einem großen Deckenpaneel ausgehen und Trichterförmig auf dem durchbohrten Scheitel zusammenlaufen. Das Deckenpaneel ist eine aufwendige Konstruktion aus Holz und zitiert eine Vielzahl historischer Dekorationsstile. Um das Deckenpaneel sind acht Halogenstrahler angeordnet, die die aufgespießte Skulptur anstrahlen. Der dabei erzeugte Schatteneffekt ist werkimmanent und vom Künstler bewusst herbeigeführt.
Der Titel der Arbeit, "The akra tapeinosis" verweist auf die mittelalterliche Bildtradition des Schmerzensmannes. Hierbei steht der leidende Christus mit seinen Kreuzigungswunden im Fokus. Die Materialbeschaffenheit des Onyxes erzeugt den Eindruck der Wundmale Christi, die milchig-cremefarbene Beschaffenheit des Steins erinnert dabei unweigerlich an Elfenbein, ein Material aus dem viele mittelalterliche Christusskulpturen gefertigt wurden. Es ist eben dieser Detailgrad, der Ball aus der Masse der bildenden Künstler abhebt. Balls Skulpturen überzeugen nicht nur mit vielfachen kunsthistorischen Bezügen und der inhaltlichen Qualität, sondern auch unter formal-ästhetischen Gesichtspunkten als raumfüllende Installationen. Das Portrait Matthew Barneys sticht dabei besonders hervor und ist durch seine besondere Tiefe als ein Hauptwerk aus Balls Portraitserie einzuordnen.
1955 Pasadena/USA
Titel: The akra tapeinosis (.) - Portrait Matthey Barney.
Untertitel: Rauminstallation.
Datierung: 2000 - 2004.
Technik: Mixed Media (Mexikanischer Onyx, Stahl, Rhodium, Polyurethan, Holz, Stahlseile, Licht).
Maße: Kopf und Schaft: 175 x 15 x 20cm; Deckenkonstruktion: 225 x 225 x 40cm; Installationsmaß: ca. 320 x 350 x 350cm.
Provenienz:
- Salon 94, New York
Literatur:
- Heil, Axel/Schoppmann, Wolfgang (Hrsg.): Most Wanted - The Olbricht Collection - Some Recent Acquisitions, Köln 2005, Abb. S. 160
Der Künstler Barry X Ball wurde 1955 in Kanada geboren. Heute lebt und arbeitet er in New York. Werke des Bildhauers sind in bedeutenden internationalen Sammlungen vertreten und bereits mehrfach stellte Ball im Rahmen der Biennale in Venedig aus.
Balls skulpturale Portraits haben einen revolutionären bildhauerischen Ansatz. Der Künstler selbst beschreibt seine Werke als Skulpturen, diese sind jedoch eher am Schnittpunkt zwischen Skulptur und Installation einzuordnen. Balls Vorgehensweise ist dabei hochkomplex. An einem einzigen Portrait arbeitet der Künstler im Schnitt zwei bis drei Jahre. In dem uns vorliegenden Portrait vergingen sogar vier Jahre bis zur Fertigstellung. Portraitaufträge lehnt dieser kategorisch ab. Die selbstgewählten Modelle sind Persönlichkeiten der bildenden Kunst, wie beispielsweise Künstler, Sammler und Galeristen.
Arbeitet Ball an einem Portrait, so fertigt er zunächst Referenzfotos sowie einen Gipsabdruck des Kopfes und Halses an. Dieser Gipsabdruck wird dann in ein Gipspositiv umgesetzt und der noch raue Rohling anschließend in mühevoller Handarbeit abgerundet. Dabei entstehen keineswegs naturalistische Portraits. Die Manipulation der Vorarbeiten ist elementarer Bestandteil des Schaffensprozesses und wirkt sich entscheidend auf das fertige Portrait aus.
Im Falle des Portraits von Matthew Barney trieb der Künstler diese Manipulation besonders weit. Er entfernte sämtliche Halsmuskulatur und setzte nur einen schlaffen Sack Haut zusammen mit den Eingeweiden an den Kopf an. Haut und Eingeweide waren in diesem Stadium noch als Ton modelliert. Nach Fertigstellung des Entwurfs in Gips und Ton, wurde dieser über einen 3D-Scanner digitalisiert, gefolgt von einer Reihe digitalen Bearbeitungsschritten. So wurde der eingescannte Gipskopf in diesem Portrait zunächst um 150% vertikal gestreckt. Anschließend scannte Ball ein viktorianisches Barockmuster ein, dass er über die gesamte Oberfläche legte. Im nächsten Schritt schrumpfte Ball diese Gesamtkonstruktion erneut um 85%, bevor er sie final mittels einer CNC-Fräsmaschine in mexikanischen, durchscheinenden Onyx übertrug. Das maschinell ausgeführte Schnitzen nahm dabei mehrere Tage in Anspruch.
Einen Sockel für Balls Portraits sucht man vergebens. Stattdessen ist der Kopf von einer beidseitig angespitzten und vergoldeten Lanze aus Stahl durchbohrt. Befestigt ist die Skulptur an einer Vielzahl von Seilen, welche wiederum von einem großen Deckenpaneel ausgehen und Trichterförmig auf dem durchbohrten Scheitel zusammenlaufen. Das Deckenpaneel ist eine aufwendige Konstruktion aus Holz und zitiert eine Vielzahl historischer Dekorationsstile. Um das Deckenpaneel sind acht Halogenstrahler angeordnet, die die aufgespießte Skulptur anstrahlen. Der dabei erzeugte Schatteneffekt ist werkimmanent und vom Künstler bewusst herbeigeführt.
Der Titel der Arbeit, "The akra tapeinosis" verweist auf die mittelalterliche Bildtradition des Schmerzensmannes. Hierbei steht der leidende Christus mit seinen Kreuzigungswunden im Fokus. Die Materialbeschaffenheit des Onyxes erzeugt den Eindruck der Wundmale Christi, die milchig-cremefarbene Beschaffenheit des Steins erinnert dabei unweigerlich an Elfenbein, ein Material aus dem viele mittelalterliche Christusskulpturen gefertigt wurden. Es ist eben dieser Detailgrad, der Ball aus der Masse der bildenden Künstler abhebt. Balls Skulpturen überzeugen nicht nur mit vielfachen kunsthistorischen Bezügen und der inhaltlichen Qualität, sondern auch unter formal-ästhetischen Gesichtspunkten als raumfüllende Installationen. Das Portrait Matthew Barneys sticht dabei besonders hervor und ist durch seine besondere Tiefe als ein Hauptwerk aus Balls Portraitserie einzuordnen.
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Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 300
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