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Los 418 | George Condo | "Screaming couple"

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Auktionsergebnisse zu: George Condo
CONDO, GEORGE
1957 Concord/NH, USA

Titel: "Screaming couple".
Datierung: 2005.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 81 x 71cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert oben links Zudem betitelt sowie nochmals signiert und datiert verso: Condo 05.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Provenienz:
- de Pury & Luxembourg, Zürich
- Luhring Augustine Gallery (Aufkleber)

Ausstellungen:
- Folkwang Museum, Essen 2007
- Kunsthalle Krems, 2010
- me Collectors Room, Berlin 2019

Literatur:
- Eskildsen, Ute/Olbricht, Thomas: Rockers island - Olbricht collection, Göttingen 2007, S. 268, Abb. S. 39
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.); Lebenslust & Totentanz - Olbricht collection, Köln/Krems 2010, S. 183 (o. Abb.)

George Condo ist einer der erfolgreichsten und interessantesten amerikanischen Künstler. In jungen Jahren arbeitet er in Warhols Factory und ist befreundet mit den Malern Jean-Michel Basquiat und Keith Haring. Auch ist er mit den Schriftstellern Brion Gysin, William S. Burroughs und Félix Guattari bekannt. In den 1980er und Anfang der 1990er-Jahre lebt Condo in New York und Paris und für kurze Zeit sogar in Köln, wo er mit Künstlern der Mülheimer Freiheit wie z.B. Walter Dahn oder Jiri Georg Dokoupil arbeitet.
Condos groteske und humorvolle Bildwelten zeigen überzeichnete Figuren, Hybride aus altmeisterlichen Vorbildern mit comichaften wie popkulturellen Elementen. In diesem Sinne benennt er seinen Stil selbst als "artifiziellen Realismus". Da er mehrere Seiten eines Charakters der Dargestellten auf die Leinwand bannen möchte - ganz ähnlich wie Picasso in seiner kubistischen Phase - bezeichnet er seinen Stil auch als "psychologischen Kubismus". Neben Pablo Picasso finden sich Einflüsse von Willem de Kooning und Francis Bacon in seinen Werken. Condo selbst inspiriert namhafte Künstler der nachfolgenden Generation wie John Currin oder Glenn Brown.
In der vorgestellten Arbeit "Screaming Couple" wird der Betrachter Zeuge des Geschlechtsaktes zwischen einem Mann und einer Frau auf einem ins Abstrakte abgleitenden Sessel oder bettartigen Gebilde vor blauem Hintergrund. Zu diesem Blau sticht das rosé-orangefarbene Inkarnat der fast nackten Leiber als Komplementärkontrast besonders hervor. Akzente werden durch das Rot gesetzt.
Unser voyeuristisches Ich wird einerseits durch das Beobachten des intimen Aktes in das Bildgeschehen hineingezogen. Andererseits scheinen uns die Protagonisten auf genau diesen Umstand aufmerksam zu machen und uns wieder zu vergrämen: Kopf und Oberkörper der Frau sind zu uns gedreht. Ihr Gesicht ist, ebenso wie das ihres Partners, verzerrt und überzeichnet. Mit weit aufgerissenem Mund hält sie dem Blick des Betrachters wie ein Raubtier stand und scheint diesen anfallen zu wollen. Der Mann "fletscht" ebenfalls seine Zähne und schaut uns an. Wir betrachten das Paar, doch das Paar blickt auch auf uns - selbst die Brüste der Frau erscheinen wie zwei Augen, die uns anstarren. Gekonnt lässt der Künstler die Blickachsen hin und her wandern. Darüber hinaus vereint er die Harmonie der Farben mit der Dynamik der Gesten und Bildlinien. Die Synästhesie von Bild und Ton ist ebenfalls in diesem Werk zu finden, denn das Gebrüll des "Screaming Couple" scheint laut aus dem Gemälde zu schallen.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Robert van den Valentyn
Partner & Abteilungsleiter
Modern, Post War & Contemporary Art

+49 221 92 58 62 300

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Inventar Nummer: 68003-120