Los 648 | Jan Griffier I. | Gebirgige Flusslandschaft

GRIFFIER, JAN I.
1645/52 Amsterdam - 1718 London

Titel: Gebirgige Flusslandschaft.
Technik: Öl auf Holz.
Maße: 37 x 46,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten links der Mitte: I. Griffier.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Rückseitig:
Auf der Tafel verschiedene Klebezettel mit Angaben zur Provenienz und Ausstellungen:
H. Terr-Engell Gallery, London;
Addison Gallery, Andover/Massachusetts;
Privatsammlung Massachusetts;
Ausst. Portland Society of Art, Februar/März 1953.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Das Gemälde ist aufgeführt in der Online-Datenbank des RKD, Den Haag, unter der Abb.Nr. 220375.

Es gibt öffentliche staatliche Kunstsammlungen und institutionelle Kunstsammlungen und private Kunstsammlungen und Sammlungen von Künstlern und - nennen wir es mal - eine "Ansammlung" von vielleicht vermeintlichen Kunstobjekten.
Mit den folgenden Kunstwerken jedoch dürfen wir Ihnen eine ganz außergewöhnlich spannende Sammlung aus Süddeutschland präsentieren. Der Sammler, ein äußerst erfolgreicher Architekt, ist dem Studienschwerpunkt "Kreatives Gestalten und Entwerfen" an der Technischen Hochschule in Darmstadt sein ganzes Berufsleben treu geblieben.
In den 60er Jahren bereist er bereits als Student Westafrika und den Orient, dazu Länder wie Ägypten, Türkei, Syrien, Iran und Irak. Er absolviert einen dreimonatigen Arbeits- und Studienaufenthalt in Nigeria - und hier beginnt seine Leidenschaft für das Sammeln von Kunstwerken, die bis heute in ihm geradezu lodert.
Aus einer Zufallsbegegnung mit dem jungen Maler Michael Engelhardt (1952), einem Meisterschüler von Rudolf Hausner (1914 - 1995), dem Künstler der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, entwickelt sich sein brennendes Interesse für die sogenannte "Feinmalerei". Er vertieft sich nicht nur in die faszinierende Technik, sondern beschäftigt sich mit dem eigentlichen Ursprung dieser Kunstfertigkeit bei den Niederländern im 16. Jahrhundert bis hin zum Goldenen Zeitalter der Niederländer des 17. Jahrhunderts.
Ohne jegliche Berührungsängste, stattdessen mit einer unbändigen Neugier, sammelt er Spitzenwerke aus dieser Zeit mit einem untrüglichen Gefühl für Qualität. Wir freuen uns, Ihnen nun diese Spitzenwerke hier anbieten zu dürfen und laden Sie ein, sich in die unglaublichen Details der Landschaften und dörflichen Szenerien zu vertiefen. Seit Jahrhunderten hat die Kunstfertigkeit dieser Malerei die Kunstgenießer begeistert und in keiner maßgeblichen Kunstsammlung darf bis heute diese besondere Kunstrichtung fehlen.

Zu den Werken dieser Sammlung, die sich durch ihre besondere Qualität auszeichnen, gehören Landschaften, die von Malern geschaffen wurden, die sich an Jan Brueghel, dem unbestrittenen Meister der Landschaftsmalerei des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts, orientierten.

Das erste Werk, das wir vorstellen möchten, ist die Flusslandschaft von Jan Griffier I (Lot 648): Aufgrund von Ähnlichkeiten mit anderen ähnlichen Ansichten handelt es sich wahrscheinlich um eine Landschaft des Rheingebiets. Der Künstler malte eine Reihe von kleinformatigen, sehr detaillierten und gut ausgeführten Ansichten des Rheingebiets, wie das vorliegende Bild. Der kompositorische Reichtum und die Horizontlinie dieser Werke erinnern an flämische Landschaften des frühen 17. Jahrhunderts, insbesondere an die von Jan Brueghel und Herman Saftleven. In seiner Reifezeit malte er auch Ansichten mehrerer englischer Städte, darunter London, Oxford, Gloucester und Windsor, die er in einer schnelleren und weniger detaillierten Weise als seine früheren Werke ausführte.