The Kasper König Collection - His Private Choice
| Auktion | 01.10.2024
| Vorbesichtigung:
27.09.2024 -
30.09.2024
Los ist verkauft
Los 55 | John Wesley | Ohne Titel (Donald Duck)
Taxe
60.000
- 80.000
€
D F
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(inkl. Aufgeld)
56.760 €
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WESLEY, JOHN
1928 Los Angeles - 2022 New York
Titel: Ohne Titel (Donald Duck).
Datierung: 1969.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 51 x 123cm.
Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)
Ausstellungen:
- Galerie Thomas Fischer, Berlin 2018
Im Spektrum von Pop Art und Minimal Art
Nach Tätigkeiten als Illustrator für die Übersetzung von Bauplänen in Zeichnungen in Los Angeles zieht der amerikanische Maler John Wesley nach New York und taucht in die Kunstszene ein. Donald Judd108 rezensiert seine Ausstellungen positiv und die comichaften Darstellungen von Menschen, Tieren und Alltagsgegenständen lassen Wesley vorerst der Pop Art zuzuordnen. Zugleich sind die hellblauen und rosa Gemälde motivisch von musterhaften Repetitionen durchzogen, die sein Werk dem Minimalismus näherstehen lassen. Eine genaue Zuordnung ist durch die stilistische Einzigartigkeit nicht möglich.
Beginn einer Freundschaft
Dem Zufall geschuldet, knüpfen Wesley und der deutsche Kurator Kasper König in New York eine Freundschaft: König besucht die Malerin Jo Baer im Atelier und bemerkt, dass die von ihr verwendeten zarten blau und rosa Pastellfarben ebenfalls bei einem Maler in der Robert Elkon Gallery zu finden sind, aber König kann sich nicht mehr an den Namen des Künstlers entsinnen. Baer klärt ihn auf, dass es sich um ihren Ehemann handle. König besucht Wesley in seinem Atelier und ist fasziniert von den Arbeiten, die Sexualität, Pop-Kultur und Alltagsgegenstände surreal vereint. König fasst Wesleys Werk wie folgt zusammen: "Er greift auf eine subtile Weise extreme Tabus auf und bricht sie ohne dabei vordergründig zu sein." König erinnern die Darstellungen von nackten Körpern und Comicfiguren an figurative medizinische Anleitungen aus seiner Jugend und er geht auf eine Szene ein, "die auf sehr technische Weise darstellt, wie Donald Duck geboren wird. [.] Diesen objektiven Stil überträgt John auf eine ganz liegende Figur, die überhaupt nicht schwanger ist, aber trotzdem Donald Duck gebiert - das ist schon ziemlich böse."
Das Unterbewusste in der Absurdität
Das von König erwähnte Gemälde von 1969 stammt aus seiner eigenen Sammlung. Eine im Profil liegende nackte Frau hat ihre Arme über ihren Oberkörper verschränkt und wendet ihr Gesicht mit geschlossenen Augen dem Betrachter zu. In der linken Bildhälfte wird zwischen ihren angewinkelten Beinen die Comic Ente Donald Duck mit ausgestrecktem Arm geboren. Der fleischfarbene Körper und die von Walt Disney erschaffene weiße Ente stehen im starken Kontrast zum reduzierten babyblauen Hintergrund und lassen die Situation nicht bedrohlich, sondern nüchtern erscheinen. In der Sammlung des Kurators befindet sich eine Variante des Sujets, welche die Ente durch einen Hasen ersetzt und die Aktdarstellung mit Hasen in Profildarstellung umrahmt (Lot 240). Die Absurdität als auch die humorvolle Umsetzung faszinierte auch König: "Andererseits haben die Arbeiten etwas Psychologisches - seine Bilder, die sich auf Comic-Mythen beziehen, scheint man [...] sogar in Sekundenbruchteilen aufzunehmen. Danach bildet sich so etwas wie ein Afterimage im Kopf, das einen dann psychisch beschäftigt, weil es etwas im Hinterkopf, im Unterbewusstsein wachruft. Und ich denke, da ist wiederum die Farbe ganz entscheidend."
1928 Los Angeles - 2022 New York
Titel: Ohne Titel (Donald Duck).
Datierung: 1969.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 51 x 123cm.
Provenienz:
- Sammlung Kasper König, Berlin (direkt vom Künstler)
Ausstellungen:
- Galerie Thomas Fischer, Berlin 2018
Im Spektrum von Pop Art und Minimal Art
Nach Tätigkeiten als Illustrator für die Übersetzung von Bauplänen in Zeichnungen in Los Angeles zieht der amerikanische Maler John Wesley nach New York und taucht in die Kunstszene ein. Donald Judd108 rezensiert seine Ausstellungen positiv und die comichaften Darstellungen von Menschen, Tieren und Alltagsgegenständen lassen Wesley vorerst der Pop Art zuzuordnen. Zugleich sind die hellblauen und rosa Gemälde motivisch von musterhaften Repetitionen durchzogen, die sein Werk dem Minimalismus näherstehen lassen. Eine genaue Zuordnung ist durch die stilistische Einzigartigkeit nicht möglich.
Beginn einer Freundschaft
Dem Zufall geschuldet, knüpfen Wesley und der deutsche Kurator Kasper König in New York eine Freundschaft: König besucht die Malerin Jo Baer im Atelier und bemerkt, dass die von ihr verwendeten zarten blau und rosa Pastellfarben ebenfalls bei einem Maler in der Robert Elkon Gallery zu finden sind, aber König kann sich nicht mehr an den Namen des Künstlers entsinnen. Baer klärt ihn auf, dass es sich um ihren Ehemann handle. König besucht Wesley in seinem Atelier und ist fasziniert von den Arbeiten, die Sexualität, Pop-Kultur und Alltagsgegenstände surreal vereint. König fasst Wesleys Werk wie folgt zusammen: "Er greift auf eine subtile Weise extreme Tabus auf und bricht sie ohne dabei vordergründig zu sein." König erinnern die Darstellungen von nackten Körpern und Comicfiguren an figurative medizinische Anleitungen aus seiner Jugend und er geht auf eine Szene ein, "die auf sehr technische Weise darstellt, wie Donald Duck geboren wird. [.] Diesen objektiven Stil überträgt John auf eine ganz liegende Figur, die überhaupt nicht schwanger ist, aber trotzdem Donald Duck gebiert - das ist schon ziemlich böse."
Das Unterbewusste in der Absurdität
Das von König erwähnte Gemälde von 1969 stammt aus seiner eigenen Sammlung. Eine im Profil liegende nackte Frau hat ihre Arme über ihren Oberkörper verschränkt und wendet ihr Gesicht mit geschlossenen Augen dem Betrachter zu. In der linken Bildhälfte wird zwischen ihren angewinkelten Beinen die Comic Ente Donald Duck mit ausgestrecktem Arm geboren. Der fleischfarbene Körper und die von Walt Disney erschaffene weiße Ente stehen im starken Kontrast zum reduzierten babyblauen Hintergrund und lassen die Situation nicht bedrohlich, sondern nüchtern erscheinen. In der Sammlung des Kurators befindet sich eine Variante des Sujets, welche die Ente durch einen Hasen ersetzt und die Aktdarstellung mit Hasen in Profildarstellung umrahmt (Lot 240). Die Absurdität als auch die humorvolle Umsetzung faszinierte auch König: "Andererseits haben die Arbeiten etwas Psychologisches - seine Bilder, die sich auf Comic-Mythen beziehen, scheint man [...] sogar in Sekundenbruchteilen aufzunehmen. Danach bildet sich so etwas wie ein Afterimage im Kopf, das einen dann psychisch beschäftigt, weil es etwas im Hinterkopf, im Unterbewusstsein wachruft. Und ich denke, da ist wiederum die Farbe ganz entscheidend."
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Inventar Nummer: 79527-517