From a Universal Collector - The Olbricht Collection
| Auktion | 26.09.2020
| Vorbesichtigung:
19.09.2020 -
24.09.2020
Los ist verkauft
Los 431 | Kendell Geers | Profanation (Rubens)
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10.000
- 15.000
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D F
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(inkl. Aufgeld)
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GEERS, KENDELL
1968 Johannesburg
Titel: Profanation (Rubens).
Datierung: 2008.
Technik: Weiße Neonröhren, Stahl, Transformatoren und Kabel.
Maße: Ca. 170 x 83 x 11,5cm.
Exemplar: 3/3.
Das Werk ist voll funktionstüchtig.
Provenienz:
- de Pury & Luxembourg, Zürich
Kendell Geers ist ein in Johannisburg in Südafrika geborener Konzeptkünstler. Er wächst in einer weißen Arbeiterfamilie auf, reißt jedoch im Alter von 15 Jahren von zu Hause aus und schließt sich einer militanten Anti-Apartheid-Bewegung an. Im Jahr 1988 verweigert Geers, als einer von knapp 150 jungen Männern, öffentlich den Dienst für die South African Defense Force. Um dem Gefängnis zu entgehen, ist er im folgenden Jahr gezwungen, ins Exil zu gehen. Erst 1990, nachdem Nelson Mandela und andere politische Gefangene freigelassen werden, ist er in der Lage, ohne drohende Gefängnisstrafe nach Südafrika zurückzukehren. Seit 2003 lebt und arbeitet Geers in Belgien.
Auf der Biennale in Venedig im Jahr 1993 nimmt der Künstler im Rahmen einer Performance den Namen Kendell Geers an und ändert seinen Geburtstag offiziell auf Mai 1968, den Beginn der südafrikanischen Bürgerrechtsbewegung. In einem politischen Akt eignet sich Geers damit seine Identität neu an. Es ist aber nicht nur eine Wiederaneignung, die Performance von 1993 kann auch als Auferstehung betrachtet werden. Dies knüpft eine direkte Verbindung zu seiner Werkreihe "Profanation", zu der auch die uns vorliegende Arbeit gehört. Der Titel der Reihe, wörtlich übersetzt "Entweihung", steht in auffallendem Kontrast zu den durch Kreuzigungen inspirierten Neon-Installationen. Verknüpft man nun aber den Titel dieser Arbeit mit Kendells eigenen Erlebnissen, eröffnet sich eine neue Deutungsebene. Mit der Werkreihe "Profanation" rebelliert Geers gegen die heilige Exklusivität der Auferstehung. Als leuchtendes Mahnmal schafft er verschiedene, variierende Installationen, die alle an den gekreuzigten Christus angelehnt sind. Diese Variationen machen deutlich, dass die Neuschöpfung des eigenen Selbst keine exklusiv vorbehaltene Handlung ist, sondern im metaphorischen Sinne jeder über das Recht zur Auferstehung verfügt. Kendell Geers scheut sich nicht, gegen große und scheinbar übermächtige Gegner zu kämpfen. Seine Kunst setzt er dabei konsequent als politisches Werkzeug ein, um institutionalisierte Ungleichheit niederzuringen.
1968 Johannesburg
Titel: Profanation (Rubens).
Datierung: 2008.
Technik: Weiße Neonröhren, Stahl, Transformatoren und Kabel.
Maße: Ca. 170 x 83 x 11,5cm.
Exemplar: 3/3.
Das Werk ist voll funktionstüchtig.
Provenienz:
- de Pury & Luxembourg, Zürich
Kendell Geers ist ein in Johannisburg in Südafrika geborener Konzeptkünstler. Er wächst in einer weißen Arbeiterfamilie auf, reißt jedoch im Alter von 15 Jahren von zu Hause aus und schließt sich einer militanten Anti-Apartheid-Bewegung an. Im Jahr 1988 verweigert Geers, als einer von knapp 150 jungen Männern, öffentlich den Dienst für die South African Defense Force. Um dem Gefängnis zu entgehen, ist er im folgenden Jahr gezwungen, ins Exil zu gehen. Erst 1990, nachdem Nelson Mandela und andere politische Gefangene freigelassen werden, ist er in der Lage, ohne drohende Gefängnisstrafe nach Südafrika zurückzukehren. Seit 2003 lebt und arbeitet Geers in Belgien.
Auf der Biennale in Venedig im Jahr 1993 nimmt der Künstler im Rahmen einer Performance den Namen Kendell Geers an und ändert seinen Geburtstag offiziell auf Mai 1968, den Beginn der südafrikanischen Bürgerrechtsbewegung. In einem politischen Akt eignet sich Geers damit seine Identität neu an. Es ist aber nicht nur eine Wiederaneignung, die Performance von 1993 kann auch als Auferstehung betrachtet werden. Dies knüpft eine direkte Verbindung zu seiner Werkreihe "Profanation", zu der auch die uns vorliegende Arbeit gehört. Der Titel der Reihe, wörtlich übersetzt "Entweihung", steht in auffallendem Kontrast zu den durch Kreuzigungen inspirierten Neon-Installationen. Verknüpft man nun aber den Titel dieser Arbeit mit Kendells eigenen Erlebnissen, eröffnet sich eine neue Deutungsebene. Mit der Werkreihe "Profanation" rebelliert Geers gegen die heilige Exklusivität der Auferstehung. Als leuchtendes Mahnmal schafft er verschiedene, variierende Installationen, die alle an den gekreuzigten Christus angelehnt sind. Diese Variationen machen deutlich, dass die Neuschöpfung des eigenen Selbst keine exklusiv vorbehaltene Handlung ist, sondern im metaphorischen Sinne jeder über das Recht zur Auferstehung verfügt. Kendell Geers scheut sich nicht, gegen große und scheinbar übermächtige Gegner zu kämpfen. Seine Kunst setzt er dabei konsequent als politisches Werkzeug ein, um institutionalisierte Ungleichheit niederzuringen.
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Inventar Nummer: 68003-129