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Los 3 | KPM | Speiseservice Breslauer Stadtschloss für vier Personen
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SPEISESERVICE BRESLAUER STADTSCHLOSS FÜR VIER PERSONEN.
KPM. Berlin.
Datierung: 20. Jh.
Technik: Porzellan, farbig und gold staffiert.
Beschreibung: Insgesamt 25 Teile bestehend aus:
4 Tellern (ø 26cm),
4 Tellern (ø 23cm)
4 Suppentassen (H. 5,5cm)
4 Suppenuntertassen (ø 16,5cm)
4 Brottellern (ø 15cm)
1 ovalen Platte (31 x 24,5cm)
1 runden Servierschale (ø 23cm)
1 eckigen Servierschale (H. 4cm, 20 x 20 cm)
1 Sauciere auf festem Untersatz (H. 9cm, L. 25cm)
1 kleinen runden Terrine (H. 19cm, ø 20cm).
Marke: Zeptermarke, Reichsapfel in Rot, versch. gemalte und gepresste Zeichen.
Literatur:
- Ausst.-Kat. Berliner Porzellan 1763-1850, Glanz und Eleganz auf Tischen und Tafeln, Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster 2006,
Münster 2006. S.68-69, Nr.56.
- Schade, Günter: Berliner Porzellan, Zur Kunst- und Kulturgeschichte der Berliner Porzellanmanufakturen im 18. Und 19. Jahrhundert, München, 1987. S.133-135.
Das Tafelservice Friedrichs des Großen für das Breslauer Stadtschloss
- Ein Höhepunkt preußischer Tafelkultur
Die Liebhaberei für schöne Porzellane hatte Friedrich der Große wohl von seiner Mutter Sophie Dorothea von Hannover, Königin in Preußen geerbt. Die Gattin Friedrichs I., des sparsamen »Soldatenkönigs«, war eine kultivierte Dame, die dem Luxus durchaus zugetan war. In ihrem Berliner Schloss »Monbijou« veranstaltete sie Konzerte und Feste und sammelte so manche Kostbarkeit, die sie unter anderem in einer Porzellangalerie ausstellte. Immer wieder untergrub sie die strengen Erziehungsmethoden ihres Ehemannes und richtete ihrem Sohn in Monbijou eine geheime Bibliothek ein, ließ ihn Musizieren oder teure Mode tragen. Vermutlich ist es ihrem Einfluss zu verdanken, dass Friedrich II. von Preußen nicht nur als erfolgreicher Feldherr und brillanter Staatsmann in die Geschichte einging, sondern auch als Literat, Bauherr und Liebhaber von Kunst und Musik.
Auch wenn Sparsamkeit, Bescheidenheit und Zurückhaltung als preußische Tugenden galten, war Friedrich dem Zauber erlegen, der vom Porzellan als wichtiges Statussymbol des 18. Jahrhunderts ausging. Nach dem Zweiten Schlesischen- und dem Siebenjährigen Krieg erleichterte er die Warendepots der Manufaktur Meissen um große Mengen Porzellan und schmückte seine Residenzen mit der kostbaren sächsischen Kriegsbeute. Versuche, eine Porzellanproduktion in Preußen ins Leben zu rufen, verfolgte er mit großem Interesse. Als schließlich 1763 die kleine aber qualitätsvolle Berliner Manufaktur von Johann Ernst Gotzkowsky Konkurs ging, ergriff der Monarch die Chance und erwarb das Unternehmen aus eigener Schatulle. Er verlieh ihr als Markenzeichen das Zepter aus seinem Wappen, das bis heute die Erzeugnisse der »Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin« (KPM) schmückt.
Bis zu seinem Tod war Friedrich der beste Kunde seiner eigenen Manufaktur und die von ihm in Auftrag gegebenen Service gehören zu deren bedeutendsten Erzeugnissen. Er bestellte sie zur Ausstattung seiner Schlösser und äußerte klare Vorstellungen bezüglich ihrer Gestaltung. Die festlich gedeckte Tafel war das Zentrum vieler höfischer Veranstaltungen und sollte gemeinsam mit der Architektur und der farblichen Gestaltung und Einrichtung der Räume eine künstlerische Einheit bilden.
Das Service für das Breslauer Stadtschloss wurde ab 1767 angefertigt und war mit mehr als 7000 Reichstalern der teuerste Auftrag, den der König der KPM jemals erteilte. Hier kam die neuentwickelte Gefäßform »Antique Zierathe« zur Anwendung, die erstmals klassizistische Züge aufweist. Die Kanten der Gefäße sind façoniert, der Rand von einem Stabbündel eingefasst. Daran angelegt sind vier schmale Reserven, die mit einem Schuppendekor in leuchtendem Blau gefüllt sind. Dazu schmücken goldene Ranken, Blüten und abgerissene Blumengirlanden die Fahnen der Platten, Schüsseln und Teller. Im Zentrum der Gestaltung steht jedoch die Berliner Blumenmalerei, die in diesem Service ihren Höhepunkt findet.
Seit den 1770er Jahren konzentrierte sich die Manufaktur auf die floralen Dekore, die der König besonders liebte und die sich bald zu einer besonderen Spezialität der KPM etablierten. Die Üppigkeit des Berliner Porzellangartens ist dabei ohnegleichen. Große, lose Arrangements schmücken die Wände und Spiegel der Geschirrteile. Die Zusammenstellung der Blüten unterliegt keiner jahreszeitlichen Ordnung, sondern ist allein der Dynamik und optischen Harmonie der Arrangements verpflichtet. Die botanischen Eigenschaften der Blüten, Knospen und Blätter sind akribisch auf dem Porzellan festgehalten, die dadurch geradezu lebendig scheinen. Dem Speisenden, der sich an eine mit diesem Service geschmückte Tafel setzt, bietet sich neben Gaumenfreuden ein Augenschmaus, der seinesgleichen sucht.
KPM. Berlin.
Datierung: 20. Jh.
Technik: Porzellan, farbig und gold staffiert.
Beschreibung: Insgesamt 25 Teile bestehend aus:
4 Tellern (ø 26cm),
4 Tellern (ø 23cm)
4 Suppentassen (H. 5,5cm)
4 Suppenuntertassen (ø 16,5cm)
4 Brottellern (ø 15cm)
1 ovalen Platte (31 x 24,5cm)
1 runden Servierschale (ø 23cm)
1 eckigen Servierschale (H. 4cm, 20 x 20 cm)
1 Sauciere auf festem Untersatz (H. 9cm, L. 25cm)
1 kleinen runden Terrine (H. 19cm, ø 20cm).
Marke: Zeptermarke, Reichsapfel in Rot, versch. gemalte und gepresste Zeichen.
Literatur:
- Ausst.-Kat. Berliner Porzellan 1763-1850, Glanz und Eleganz auf Tischen und Tafeln, Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster 2006,
Münster 2006. S.68-69, Nr.56.
- Schade, Günter: Berliner Porzellan, Zur Kunst- und Kulturgeschichte der Berliner Porzellanmanufakturen im 18. Und 19. Jahrhundert, München, 1987. S.133-135.
Das Tafelservice Friedrichs des Großen für das Breslauer Stadtschloss
- Ein Höhepunkt preußischer Tafelkultur
Die Liebhaberei für schöne Porzellane hatte Friedrich der Große wohl von seiner Mutter Sophie Dorothea von Hannover, Königin in Preußen geerbt. Die Gattin Friedrichs I., des sparsamen »Soldatenkönigs«, war eine kultivierte Dame, die dem Luxus durchaus zugetan war. In ihrem Berliner Schloss »Monbijou« veranstaltete sie Konzerte und Feste und sammelte so manche Kostbarkeit, die sie unter anderem in einer Porzellangalerie ausstellte. Immer wieder untergrub sie die strengen Erziehungsmethoden ihres Ehemannes und richtete ihrem Sohn in Monbijou eine geheime Bibliothek ein, ließ ihn Musizieren oder teure Mode tragen. Vermutlich ist es ihrem Einfluss zu verdanken, dass Friedrich II. von Preußen nicht nur als erfolgreicher Feldherr und brillanter Staatsmann in die Geschichte einging, sondern auch als Literat, Bauherr und Liebhaber von Kunst und Musik.
Auch wenn Sparsamkeit, Bescheidenheit und Zurückhaltung als preußische Tugenden galten, war Friedrich dem Zauber erlegen, der vom Porzellan als wichtiges Statussymbol des 18. Jahrhunderts ausging. Nach dem Zweiten Schlesischen- und dem Siebenjährigen Krieg erleichterte er die Warendepots der Manufaktur Meissen um große Mengen Porzellan und schmückte seine Residenzen mit der kostbaren sächsischen Kriegsbeute. Versuche, eine Porzellanproduktion in Preußen ins Leben zu rufen, verfolgte er mit großem Interesse. Als schließlich 1763 die kleine aber qualitätsvolle Berliner Manufaktur von Johann Ernst Gotzkowsky Konkurs ging, ergriff der Monarch die Chance und erwarb das Unternehmen aus eigener Schatulle. Er verlieh ihr als Markenzeichen das Zepter aus seinem Wappen, das bis heute die Erzeugnisse der »Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin« (KPM) schmückt.
Bis zu seinem Tod war Friedrich der beste Kunde seiner eigenen Manufaktur und die von ihm in Auftrag gegebenen Service gehören zu deren bedeutendsten Erzeugnissen. Er bestellte sie zur Ausstattung seiner Schlösser und äußerte klare Vorstellungen bezüglich ihrer Gestaltung. Die festlich gedeckte Tafel war das Zentrum vieler höfischer Veranstaltungen und sollte gemeinsam mit der Architektur und der farblichen Gestaltung und Einrichtung der Räume eine künstlerische Einheit bilden.
Das Service für das Breslauer Stadtschloss wurde ab 1767 angefertigt und war mit mehr als 7000 Reichstalern der teuerste Auftrag, den der König der KPM jemals erteilte. Hier kam die neuentwickelte Gefäßform »Antique Zierathe« zur Anwendung, die erstmals klassizistische Züge aufweist. Die Kanten der Gefäße sind façoniert, der Rand von einem Stabbündel eingefasst. Daran angelegt sind vier schmale Reserven, die mit einem Schuppendekor in leuchtendem Blau gefüllt sind. Dazu schmücken goldene Ranken, Blüten und abgerissene Blumengirlanden die Fahnen der Platten, Schüsseln und Teller. Im Zentrum der Gestaltung steht jedoch die Berliner Blumenmalerei, die in diesem Service ihren Höhepunkt findet.
Seit den 1770er Jahren konzentrierte sich die Manufaktur auf die floralen Dekore, die der König besonders liebte und die sich bald zu einer besonderen Spezialität der KPM etablierten. Die Üppigkeit des Berliner Porzellangartens ist dabei ohnegleichen. Große, lose Arrangements schmücken die Wände und Spiegel der Geschirrteile. Die Zusammenstellung der Blüten unterliegt keiner jahreszeitlichen Ordnung, sondern ist allein der Dynamik und optischen Harmonie der Arrangements verpflichtet. Die botanischen Eigenschaften der Blüten, Knospen und Blätter sind akribisch auf dem Porzellan festgehalten, die dadurch geradezu lebendig scheinen. Dem Speisenden, der sich an eine mit diesem Service geschmückte Tafel setzt, bietet sich neben Gaumenfreuden ein Augenschmaus, der seinesgleichen sucht.
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