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Los 1205 | Leonhard Kern | zugeschrieben | Huckepackgruppe
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KERN, LEONHARD
1588 Forchtenberg - 1662 Schwäbisch Hall
zugeschrieben
Titel: Huckepackgruppe.
Technik: Elfenbein.
Maße: 12cm.
Sockel: Sockel.
Provenienz:
Kunstkammer Georg Laue, München, dort erworben vom jetzigen Besitzer;
Privatbesitz, Deutschland.
Verkaufsgenehmigung (CITES) liegt vor.
Konzentriert schaut der kleine Junge, der auf kurzen Beinchen wacker ausschreitet. Auf seinem Rücken trägt er einen noch jüngeren, kleinen Kumpan. Die Art wie er ihn trägt - Rücken an Rücken - und auch der begeisterte Gesichtsausdruck des Getragenen lassen ein spontanes Kinderspiel in der Darstellung vermuten. Die beiden nacktenn Burschen werden auf diese Art keine lange Strecke zurücklegen können. Es ist eher eine spielerische Varianz des herkömmlichen "Huckepack"-Tragens, ein "so geht es auch".
Die kleine Statuette besticht in vielen Details durch ihre Lebensechtheit und zeigt hierin eine meisterliche Beobachtung und handwerkliche Umsetzung auf höchstem Niveau. So ist die Position des getragenen Jungen leicht instabil; mit seinem linken Fuß stützt er sich am Kreuz des Trägers ab, sein rechter Fuß aber sucht seitlich an der Hüfte des Freundes nach Halt. Auch die variantenreiche Ausführung der Haare der beiden Knaben überzeugt; voller und lockiger ist der Schopf des Älteren, dünner und graphischer ausgeführt ist das Haar des jüngeren Kindes. Die runden kleinen Kinderkörper mit ihren typischen Speckfalten sind ungemein überzeugend ausgeführt.
Aufgrund ihrer hohen Qualität und anhand von Vergleichsbeispielen in deutschen und internationalen Museen (u.a. Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; Schwäbisch Hall, Slg. Würth; Weimar, Stiftung Weimarer Klassik) wird diese kleine Figurengruppe dem wohl bedeutendsten deutschen Bildhauer des 17. Jahrhunderts, Leonhard Kern, dem "deutschen Giambologna" zugeschrieben.
Leonhard Kern wurde 1588 in Forchtenberg (Grafschaft Hohenlohe) in eine lutheranische Bildhauerfamilie geboren. Sein Vater und seine Brüder fertigten überwiegend Großplastiken und Grabmale. Nach der Ausbildung bei seinem älteren Bruder unternahm Leonhard Kern von 1609 bis 1613 weitere Studien in Italien. Nach seiner Rückkehr fiel der junge talentierte Künstler auf und er wurde mit mehreren prestigeträchtigen Aufträgen für Großskulpturen betraut (u.a. Figurenschmuck der Nürnberger Rathaus-Portale).
1620 gründete Leonhard Kern in Schwäbisch Hall eine eigene Werkstatt und spezialisierte sich auf kleinformatige Statuetten aus Holz und Elfenbein, die er als Auftragsarbeiten für fürstliche und großbürgerliche Kunst- und Wunderkammern herstellte, die er jedoch auch auf Vorrat für den jungen Kunstmarkt fertigte und über Agenten europaweit in bedeutende Sammlungen verkaufte.
Kinder-Darstellungen ersann Leonhard Kern in immer neuen Varianten, hierin vielleicht beeinflusst durch Eindrücke auf seiner Italienreise vielleicht aber auch durch seine eigene reiche Kinderschar (elf Jungen, sechs Mädchen). Die vorliegende reizvolle Skulptur kann anhand 1632 datierter Zeichnungen sehr vergleichbarer Skulpturen auch auf die 1630er Jahre datiert werden. Mitten im 30jährigen Krieg ersinnt ein protestantischer Künstler eine Skulptur spielender Kinder, die er in dem damals höchst exquisiten und fabelhaften Elfenbein (daneben auch als Bronze-Skulptur) ausführt.
Über die offensichtliche Darstellung hinaus mag die Lebenslust der Kinder den Betrachtern damals wie heute als Aufforderung des "Carpe Diem" (Nutze den Tag) gelten - und Fährnissen ein "so geht es auch" entgegenzuhalten.
1588 Forchtenberg - 1662 Schwäbisch Hall
zugeschrieben
Titel: Huckepackgruppe.
Technik: Elfenbein.
Maße: 12cm.
Sockel: Sockel.
Provenienz:
Kunstkammer Georg Laue, München, dort erworben vom jetzigen Besitzer;
Privatbesitz, Deutschland.
Verkaufsgenehmigung (CITES) liegt vor.
Konzentriert schaut der kleine Junge, der auf kurzen Beinchen wacker ausschreitet. Auf seinem Rücken trägt er einen noch jüngeren, kleinen Kumpan. Die Art wie er ihn trägt - Rücken an Rücken - und auch der begeisterte Gesichtsausdruck des Getragenen lassen ein spontanes Kinderspiel in der Darstellung vermuten. Die beiden nacktenn Burschen werden auf diese Art keine lange Strecke zurücklegen können. Es ist eher eine spielerische Varianz des herkömmlichen "Huckepack"-Tragens, ein "so geht es auch".
Die kleine Statuette besticht in vielen Details durch ihre Lebensechtheit und zeigt hierin eine meisterliche Beobachtung und handwerkliche Umsetzung auf höchstem Niveau. So ist die Position des getragenen Jungen leicht instabil; mit seinem linken Fuß stützt er sich am Kreuz des Trägers ab, sein rechter Fuß aber sucht seitlich an der Hüfte des Freundes nach Halt. Auch die variantenreiche Ausführung der Haare der beiden Knaben überzeugt; voller und lockiger ist der Schopf des Älteren, dünner und graphischer ausgeführt ist das Haar des jüngeren Kindes. Die runden kleinen Kinderkörper mit ihren typischen Speckfalten sind ungemein überzeugend ausgeführt.
Aufgrund ihrer hohen Qualität und anhand von Vergleichsbeispielen in deutschen und internationalen Museen (u.a. Hamburg, Museum für Kunst und Gewerbe; Schwäbisch Hall, Slg. Würth; Weimar, Stiftung Weimarer Klassik) wird diese kleine Figurengruppe dem wohl bedeutendsten deutschen Bildhauer des 17. Jahrhunderts, Leonhard Kern, dem "deutschen Giambologna" zugeschrieben.
Leonhard Kern wurde 1588 in Forchtenberg (Grafschaft Hohenlohe) in eine lutheranische Bildhauerfamilie geboren. Sein Vater und seine Brüder fertigten überwiegend Großplastiken und Grabmale. Nach der Ausbildung bei seinem älteren Bruder unternahm Leonhard Kern von 1609 bis 1613 weitere Studien in Italien. Nach seiner Rückkehr fiel der junge talentierte Künstler auf und er wurde mit mehreren prestigeträchtigen Aufträgen für Großskulpturen betraut (u.a. Figurenschmuck der Nürnberger Rathaus-Portale).
1620 gründete Leonhard Kern in Schwäbisch Hall eine eigene Werkstatt und spezialisierte sich auf kleinformatige Statuetten aus Holz und Elfenbein, die er als Auftragsarbeiten für fürstliche und großbürgerliche Kunst- und Wunderkammern herstellte, die er jedoch auch auf Vorrat für den jungen Kunstmarkt fertigte und über Agenten europaweit in bedeutende Sammlungen verkaufte.
Kinder-Darstellungen ersann Leonhard Kern in immer neuen Varianten, hierin vielleicht beeinflusst durch Eindrücke auf seiner Italienreise vielleicht aber auch durch seine eigene reiche Kinderschar (elf Jungen, sechs Mädchen). Die vorliegende reizvolle Skulptur kann anhand 1632 datierter Zeichnungen sehr vergleichbarer Skulpturen auch auf die 1630er Jahre datiert werden. Mitten im 30jährigen Krieg ersinnt ein protestantischer Künstler eine Skulptur spielender Kinder, die er in dem damals höchst exquisiten und fabelhaften Elfenbein (daneben auch als Bronze-Skulptur) ausführt.
Über die offensichtliche Darstellung hinaus mag die Lebenslust der Kinder den Betrachtern damals wie heute als Aufforderung des "Carpe Diem" (Nutze den Tag) gelten - und Fährnissen ein "so geht es auch" entgegenzuhalten.
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32% Aufgeld auf den Zuschlagspreis
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Inventar Nummer: 76887-1