From a Universal Collector - The Olbricht Collection
| Auktion | 26.09.2020
| Vorbesichtigung:
19.09.2020 -
24.09.2020
Los ist verkauft
Los 429 | Matthew Barney | Cremaster 5 her giant
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BARNEY, MATTHEW
1967 San Francisco
Titel: Cremaster 5 her giant.
Datierung: 1997.
Technik: C-Print auf Acrylplatte aufgezogen.
Darstellungsmaß: 127 x 101cm.
Exemplar: 2/6.
Rahmen: Künstlerrahmen (Acryl). Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
- Barbara Gladstone Gallery, New York (Aufkleber; hier nummeriert)
Ausstellungen:
- Neues Museum Weserburg Bremen/Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen 2001
- Museum der Moderne, Salzburg 2005
- Von der Heydt-Museum, Wuppertal 2007
- Kunsthalle Krems, 2010
- me Collectors Room, Berlin 2014/2015
Literatur:
- Schoppmann, Wolfgang: ohne zögern - Die Sammlung Olbricht Teil 2, Heidelberg 2001, S. 297, Abb. S. 49
- Husslein-Arco, Agnes (Hrsg.): Les grands spectacles - 120 Jahre Kunst und Massenkultur, Ostfildern-Ruit 2005, Abb. S. 275
- Finckh, Gerhard (Hrsg.): Das deutungsreiche Spiel - Der Symbolismus und die Kunst der Gegenwart, Wuppertal 2007, S. 239, Abb. S. 197
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.): Lebenslust & Totentanz - Olbricht Collection, Krems 2010, S. 124
- Stiftung Olbricht (Hrsg.): EXOTIKA and 4 other cases of the self, Berlin 2014, Abb. S. 42
Der amerikanische Medienkünstler Matthew Barney vereinigt in seinen Arbeiten Skulptur, Installation, Performance und Videokunst. Durch seine sportlichen Aktivitäten als Quarterback im American Football Team seiner Highschool wird die Yale-Universität auf Barney aufmerksam und rekrutiert ihn. Barney studiert zunächst Medizin mit dem Ziel, plastischer Chirurg zu werden, muss aber seine Pläne aufgrund mangelnder Leistungen verwerfen. Besuche bei seiner Mutter, einer abstrakten Malerin, wecken sein Interesse für die Kunst. Barney nimmt daraufhin an dem weiterführenden Programm der School of Arts an der Yale-Universität teil. 1989 schließt er sein Kunststudium erfolgreich ab. In den folgenden Jahren setzt er sich in seinen Werken mit Themen wie Biologie, Mythologie, Sexualität, Sport und Medizin auseinander.
Es sind besonders die Kunstfilme, mit denen Barney internationale Aufmerksamkeit erregt. Zu seinen bedeutenden Videoarbeiten gehört der fünfteilige Cremaster-Zyklus. Dieser ist jedoch mehr als "nur" eine Videoarbeit. Richtet man sein Augenmerk auf das Bühnenbild erkennt man ein sorgfältig drapierten, oft symmetrisch angelegten szenischen Aufbau, der die Grenze zur Installation mindestens berührt, wenn nicht sogar überschreitet. Viele der präzise arrangierten Gegenstände sind mehr als bloße Requisiten. Barney erhebt die vermeintlichen Requisiten zu autonomen Skulpturen mit eigener Aussage; teilweise werden die Skulpturen sogar während der Dreharbeiten geschaffen. Dadurch verleiht Barney den Skulpturen einen performativen Charakter und überschreitet erneut Gattungsgrenzen, dieses Mal die Grenze zur Performance. Man erkennt also schnell, dass Barney ein einzigartiger und außergewöhnlicher Künstler ist, der sich nicht scheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und einen eigenen, zu seinem Anliegen passenden, Weg einzuschlagen.
"Cremaster 5", aus dem das hier vorgestellte Werk entstammt, spielt im Budapest des 19. Jahrhunderts. Inhaltlich stellt er den Abschluss des Cremaster-Zyklus dar, wurde aber als dritter Film 1997 produziert. Der Name des Zyklus spielt auf den Muskulus cremaster an, einen Muskel im Hoden, der diesen näher an die Bauchhöhle heranzieht. Der Cremaster-Reihe liegen zwei Kerngedanken zugrunde: Zum einen spielt die geschlechtliche Ausdifferenzierung im pränatalen Stadium eine entscheidende Rolle. So stellt "Cremaster 1" das Stadium der größtmöglichen Weiblichkeit dar und ist somit auch der einzige Film, in dem Barney selbst keine Rolle übernimmt. In "Cremaster 5" dominiert die maskuline Komponente und Barney spielt gleich mehrere Rollen selbst. Zum anderen kann der Zyklus außerdem als Visualisierung des kreativen Prozesses gedeutet werden. Demnach findet die Idee in "Cremaster 1" ihren Ursprung und durchläuft verschiedene Stadien wie Ablehnung, Liebe und Panik, bevor sich die Idee in "Cremaster 5" realisiert.
Damit stellt der Zyklus ein in sich geschlossenes ästhetisches System dar. Mit einer einzigartigen Materialsprache und einer für sich sprechenden Erzählstruktur transportiert Barney seine in komplexer Art und Weise verwobene Ideen. Wie "Cremaster 5 her giant" gewähren die auf Acryl gedruckten Videostills Einblicke in die visuelle Gestaltung des viel gelobten Kunstfilms. Matthew Barney inszeniert sich darin selbst als Hybrid in paradiesischer Setzung. Darin überzeugt Barney nicht nur durch seine Fantasie und Gestaltungskraft, sondern lädt das Bild auch durch mythologische Bezüge auf.
1967 San Francisco
Titel: Cremaster 5 her giant.
Datierung: 1997.
Technik: C-Print auf Acrylplatte aufgezogen.
Darstellungsmaß: 127 x 101cm.
Exemplar: 2/6.
Rahmen: Künstlerrahmen (Acryl). Im Rahmen beschrieben.
Provenienz:
- Barbara Gladstone Gallery, New York (Aufkleber; hier nummeriert)
Ausstellungen:
- Neues Museum Weserburg Bremen/Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen 2001
- Museum der Moderne, Salzburg 2005
- Von der Heydt-Museum, Wuppertal 2007
- Kunsthalle Krems, 2010
- me Collectors Room, Berlin 2014/2015
Literatur:
- Schoppmann, Wolfgang: ohne zögern - Die Sammlung Olbricht Teil 2, Heidelberg 2001, S. 297, Abb. S. 49
- Husslein-Arco, Agnes (Hrsg.): Les grands spectacles - 120 Jahre Kunst und Massenkultur, Ostfildern-Ruit 2005, Abb. S. 275
- Finckh, Gerhard (Hrsg.): Das deutungsreiche Spiel - Der Symbolismus und die Kunst der Gegenwart, Wuppertal 2007, S. 239, Abb. S. 197
- Schoppmann, Wolfgang/Wipplinger, Hans-Peter (Hrsg.): Lebenslust & Totentanz - Olbricht Collection, Krems 2010, S. 124
- Stiftung Olbricht (Hrsg.): EXOTIKA and 4 other cases of the self, Berlin 2014, Abb. S. 42
Der amerikanische Medienkünstler Matthew Barney vereinigt in seinen Arbeiten Skulptur, Installation, Performance und Videokunst. Durch seine sportlichen Aktivitäten als Quarterback im American Football Team seiner Highschool wird die Yale-Universität auf Barney aufmerksam und rekrutiert ihn. Barney studiert zunächst Medizin mit dem Ziel, plastischer Chirurg zu werden, muss aber seine Pläne aufgrund mangelnder Leistungen verwerfen. Besuche bei seiner Mutter, einer abstrakten Malerin, wecken sein Interesse für die Kunst. Barney nimmt daraufhin an dem weiterführenden Programm der School of Arts an der Yale-Universität teil. 1989 schließt er sein Kunststudium erfolgreich ab. In den folgenden Jahren setzt er sich in seinen Werken mit Themen wie Biologie, Mythologie, Sexualität, Sport und Medizin auseinander.
Es sind besonders die Kunstfilme, mit denen Barney internationale Aufmerksamkeit erregt. Zu seinen bedeutenden Videoarbeiten gehört der fünfteilige Cremaster-Zyklus. Dieser ist jedoch mehr als "nur" eine Videoarbeit. Richtet man sein Augenmerk auf das Bühnenbild erkennt man ein sorgfältig drapierten, oft symmetrisch angelegten szenischen Aufbau, der die Grenze zur Installation mindestens berührt, wenn nicht sogar überschreitet. Viele der präzise arrangierten Gegenstände sind mehr als bloße Requisiten. Barney erhebt die vermeintlichen Requisiten zu autonomen Skulpturen mit eigener Aussage; teilweise werden die Skulpturen sogar während der Dreharbeiten geschaffen. Dadurch verleiht Barney den Skulpturen einen performativen Charakter und überschreitet erneut Gattungsgrenzen, dieses Mal die Grenze zur Performance. Man erkennt also schnell, dass Barney ein einzigartiger und außergewöhnlicher Künstler ist, der sich nicht scheut, ausgetretene Pfade zu verlassen und einen eigenen, zu seinem Anliegen passenden, Weg einzuschlagen.
"Cremaster 5", aus dem das hier vorgestellte Werk entstammt, spielt im Budapest des 19. Jahrhunderts. Inhaltlich stellt er den Abschluss des Cremaster-Zyklus dar, wurde aber als dritter Film 1997 produziert. Der Name des Zyklus spielt auf den Muskulus cremaster an, einen Muskel im Hoden, der diesen näher an die Bauchhöhle heranzieht. Der Cremaster-Reihe liegen zwei Kerngedanken zugrunde: Zum einen spielt die geschlechtliche Ausdifferenzierung im pränatalen Stadium eine entscheidende Rolle. So stellt "Cremaster 1" das Stadium der größtmöglichen Weiblichkeit dar und ist somit auch der einzige Film, in dem Barney selbst keine Rolle übernimmt. In "Cremaster 5" dominiert die maskuline Komponente und Barney spielt gleich mehrere Rollen selbst. Zum anderen kann der Zyklus außerdem als Visualisierung des kreativen Prozesses gedeutet werden. Demnach findet die Idee in "Cremaster 1" ihren Ursprung und durchläuft verschiedene Stadien wie Ablehnung, Liebe und Panik, bevor sich die Idee in "Cremaster 5" realisiert.
Damit stellt der Zyklus ein in sich geschlossenes ästhetisches System dar. Mit einer einzigartigen Materialsprache und einer für sich sprechenden Erzählstruktur transportiert Barney seine in komplexer Art und Weise verwobene Ideen. Wie "Cremaster 5 her giant" gewähren die auf Acryl gedruckten Videostills Einblicke in die visuelle Gestaltung des viel gelobten Kunstfilms. Matthew Barney inszeniert sich darin selbst als Hybrid in paradiesischer Setzung. Darin überzeugt Barney nicht nur durch seine Fantasie und Gestaltungskraft, sondern lädt das Bild auch durch mythologische Bezüge auf.
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Inventar Nummer: 68004-45