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Fine Art | Auktion | 17.05.2024 | Vorbesichtigung: 10.05.2024 - 13.05.2024

Los beendet

Los 1220 | Max Clarenbach | "Abend im Wattenmeer"

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Auktionsergebnisse zu: Max Clarenbach
CLARENBACH, MAX
1880 Neuss - 1952 Wittlaer/Düsseldorf

Titel: "Abend im Wattenmeer".
Das Meer bei Ebbe vor Sylt.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 95 x 121cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: "M. Clarenbach".
Rahmen: Rahmen.

Rückseitig:
Auf dem Keilrahmen Atelieretikett mit Angabe des Titels sowie Ausstellungsetikett der Münchener Deutschen Kunstausstellung von 1938.

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland.

Mit Max Clarenbach erlebte die Düsseldorfer Malerschule in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts einen Schub hin zum Impressionismus und moderneren Kunstauffassungen. Er war 1909 Mitbegründer des Sonderbundes, unter dessen Dach sich Künstler, Sammler und Museumsfachleute zusammenschlossen, die - ähnlich zu den Secessionisten in Berlin - die alten akademischen Strukturen aufbrachen und die neuen, aus Paris kommenden Strömungen zeigten. Clarenbach war hier ein entscheidender Treiber, der neben seiner malerischen Tätigkeit die Organisation der Ausstellungen vorantrieb, in denen erstmals die Werke van Goghs, Monets oder Gauguins in Köln und Düsseldorf gezeigt wurden.

Diese visionären Gedanken waren ihm bei weitem nicht in die Wiege gelegt. Clarenbach stammte aus sehr ärmlichen Verhältnissen und erarbeitete sich, früh zum Waisen geworden, mit Hilfe von Förderern schon mit 13 Jahren einen Studienplatz an der Düsseldorfer Akademie. Von Andreas Achenbach entdeckt, konnte er schon früh mit den Landschaftsmalern zu Studienreisen aufbrechen und fand 1899 zu dem Ort, der sein Leben und Werk beherrschen sollte: für die Internationale Aquarellausstellung, an der er als einziger der Studenten der Akademie teilnahm, wohnte er in Wittlaer am Rhein - den dortigen Rhein- und Erftauen fühlte er sich so verbunden, dass sie zeitlebens zu seinem vorherrschenden Motiv wurden und er dort zehn Jahre später sein Atelierhaus baute.

Sein erster künstlerischer Durchbruch gelang ihm mit 22 Jahren, als sein raumgreifendes Gemälde "Der stille Tag" 1902 ausgestellt und sofort vom Düsseldorfer Kunstmuseum erworben wurde. Diese Winterlandschaft mit zwei Booten auf dem Wasser zeigt schon die typischen Elemente seiner Malerei, die sein späteres Werk charakterisieren und Grundlage seines Erfolges sind: die schlichte, aber stimmungsvolle Atmosphäre in einem scheinbar zufälligen und unbedeutenden Bildausschnitt, die Reduktion der Zeichnung, verbunden mit graphischen Elementen und einer ebenso reduzierten Farbpalette. Clarenbachs Bilder sind geprägt von einem markanten Horizont, der durch diagonale Uferlinien eine Tiefe erhält, oft kontrastiert mit Spiegelungsmotiven der Boote im Wasser. Selten bis nie finden sich figürliche oder erzählende Elemente.

In den Jahren vor 1910 ist er geprägt vom Impressionismus französischer Schule, den er während seiner Aufenthalte in Paris kennenlernt und den Werken der Haagschen Schule, dem er auf seinen Reisen nach Holland begegnet. Demensprechend kräftig sind die Farben seiner Garten- und Blumenbilder der Zeit und demensprechend pastos der Farbauftrag. Dies ändert sich Mitte der 1910er Jahre; er wird Professor an der Düsseldorfer Akademie und wendet sich wieder vermehrt den dortigen traditionellen Auffassungen zu. Clarenbach ist fest verwurzelt im akademischen Betrieb und künstlerischen Leben der Stadt. Während der 1930/40er Jahre kann er seinem Stil, der dem damaligen Ideal nicht grundsätzlich widersprach, treu bleiben, auch wenn er anfangs noch aufgrund seiner impressionistischen Auffassung kritisch gesehen wird. Erst um 1940 nähert er sich für einige Zeit der pathetisch-monumentalen Landschaftsmalerei an, bis er nach 1945 aus dem Lehrbetrieb ausscheidet und sich in seinem Spätwerk auf die erfolgreichen Winterlandschaften und Frühjahrsgärten rückbesinnt.

Max Clarenbach ist im frühen 20. Jahrhundert eine der bedeutendsten Persönlichkeiten im Kunstbetrieb des Rheinlandes, seine atmosphärisch dichten Anschichten vom Niederrhein sind prägend für das Bild dieser weiten Landschaft.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Stefan Hörter
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+49 221 92 58 62 202

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Inventar Nummer: 77731-3