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Los 7 | Max Ernst | "Enseigne pour une école de moustiques"
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ERNST, MAX
1891 Brühl - 1976 Paris
Titel: "Enseigne pour une école de moustiques".
Datierung: 1961.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 54 x 65cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: max ernst. Nochmals signiert verso auf Keilrahmen: Max Ernst. Hier zudem betitelt: enseigne pour une école de moustiques.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Le Point Cardinal, Paris
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Spies, Werner (Hrsg.): Max Ernst - Oeuvre-Katalog, Werke 1954-1963, Houston/Köln 1998. WVZ.-Nr. 3572, Abb.
- Russell, John: Max Ernst - Leben und Werk, Köln 1966, Anhang Nr. 106
In seinen fantastischen Bildwelten bezieht Max Ernst stets die Doppeldeutigkeit mit ein. Dies tut er nicht nur auf der inhaltlichen, sondern auch auf der malerischen Ebene. Hierfür experimentiert er freimütig mit den künstlerischen Techniken, wobei er von vorhandenen banalen Dingen ausgeht. Sie regen ihn zu neuen Kombinationen an wie auch zu neuartigen technischen Vorgehensweisen. So entwickelt er beispielsweise die Grattage, ein Durch- und Abreibeverfahren für die Malerei.
Diese Technik wendet der Künstler auch bei unserem Gemälde an: Zunächst trägt er eine weiße und darüber eine blaue Farbschicht jeweils vollflächig auf die Leinwand auf. Dann legt er willkürlich Gegenstände mit unterschiedlichen Oberflächen unter den Malgrund. Mit einem Malmesser schabt er nun mit mal schwachem, mal stärkerem Druck seiner Hand die herausstehenden Partien ab, so dass die tieferen Farblagen sichtbar werden. Intuitiv oder bewusst, ohne jedoch den Zufall außer Acht zulassen, wiederholt er diesen Vorgang. Die so gewonnenen Strukturen überarbeitet er mit dem Pinsel, indem er einige wenige Partien durch Weiß hervorhebt. Abschließend "schreibt" er mit lasierend Rot ein Liniengefüge ein, das der Komposition Halt verleiht. Auf diese Weise erforscht der Maler das Geheimnis, das in den Dingen und Texturen selbst steckt und welches sie bei den unvorhergesehenen Begegnungen und Verschmelzungen zueinander führt. Dabei gibt er den kleinteiligen Strukturen nie einen allein abstrakten Sinn, da sie immer an das Gegenständliche gebunden bleiben und damit etwas von der außerbildlichen Realität enthalten.
Was uns Max Ernst in diesem Bild vor Augen führt, ist ein äußerst dynamisches schwirrendes Gewirr von splitterartigen Strukturen auf blauem Grund, über die zwei propellerartige Gebilde zu schweben scheinen. Mit dem roten Liniengefüge, das einem langsamen Bewegungsfluss folgt, bietet er unseren Blicken eine Möglichkeit zum Anhalten, damit wir uns orientieren können, um dann von Neuem in das Gewirr einzutauchen. Folgen wir dem vom Künstler gegebenen Bildtitel "Enseigne pour une école de moustiques" mögen wir vielleicht einen Schwarm von Stechmücken am Nachthimmel sehen. Eine bestimmte Deutung beabsichtigt der Künstler aber nicht. So können wir unseren Assoziationen freien Lauf lassen. Allerdings soll die Interpretation auf eine rationalistische Weise geschehen. Denn so wie wir in einer formlosen Wolke am Himmel etwa ein Gesicht und dann ein Tier projizieren können, so will der Künstler in seinen Werken die Ambivalenz der Naturerscheinungen aufspüren. Stets sucht er nach der verborgenen Widersprüchlichkeit hinter dem Prinzip der Identität eines Wesens oder eines Gegenstandes - nichts ist für ihn endgültig und abgeschlossen. Aus dieser Zerbrechlichkeit und Wandelbarkeit schöpft Max Ernst die Poesie seiner rätselhaften Werke, die uns immer wieder in ihren Bann ziehen.
1891 Brühl - 1976 Paris
Titel: "Enseigne pour une école de moustiques".
Datierung: 1961.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 54 x 65cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: max ernst. Nochmals signiert verso auf Keilrahmen: Max Ernst. Hier zudem betitelt: enseigne pour une école de moustiques.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Le Point Cardinal, Paris
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Literatur:
- Spies, Werner (Hrsg.): Max Ernst - Oeuvre-Katalog, Werke 1954-1963, Houston/Köln 1998. WVZ.-Nr. 3572, Abb.
- Russell, John: Max Ernst - Leben und Werk, Köln 1966, Anhang Nr. 106
In seinen fantastischen Bildwelten bezieht Max Ernst stets die Doppeldeutigkeit mit ein. Dies tut er nicht nur auf der inhaltlichen, sondern auch auf der malerischen Ebene. Hierfür experimentiert er freimütig mit den künstlerischen Techniken, wobei er von vorhandenen banalen Dingen ausgeht. Sie regen ihn zu neuen Kombinationen an wie auch zu neuartigen technischen Vorgehensweisen. So entwickelt er beispielsweise die Grattage, ein Durch- und Abreibeverfahren für die Malerei.
Diese Technik wendet der Künstler auch bei unserem Gemälde an: Zunächst trägt er eine weiße und darüber eine blaue Farbschicht jeweils vollflächig auf die Leinwand auf. Dann legt er willkürlich Gegenstände mit unterschiedlichen Oberflächen unter den Malgrund. Mit einem Malmesser schabt er nun mit mal schwachem, mal stärkerem Druck seiner Hand die herausstehenden Partien ab, so dass die tieferen Farblagen sichtbar werden. Intuitiv oder bewusst, ohne jedoch den Zufall außer Acht zulassen, wiederholt er diesen Vorgang. Die so gewonnenen Strukturen überarbeitet er mit dem Pinsel, indem er einige wenige Partien durch Weiß hervorhebt. Abschließend "schreibt" er mit lasierend Rot ein Liniengefüge ein, das der Komposition Halt verleiht. Auf diese Weise erforscht der Maler das Geheimnis, das in den Dingen und Texturen selbst steckt und welches sie bei den unvorhergesehenen Begegnungen und Verschmelzungen zueinander führt. Dabei gibt er den kleinteiligen Strukturen nie einen allein abstrakten Sinn, da sie immer an das Gegenständliche gebunden bleiben und damit etwas von der außerbildlichen Realität enthalten.
Was uns Max Ernst in diesem Bild vor Augen führt, ist ein äußerst dynamisches schwirrendes Gewirr von splitterartigen Strukturen auf blauem Grund, über die zwei propellerartige Gebilde zu schweben scheinen. Mit dem roten Liniengefüge, das einem langsamen Bewegungsfluss folgt, bietet er unseren Blicken eine Möglichkeit zum Anhalten, damit wir uns orientieren können, um dann von Neuem in das Gewirr einzutauchen. Folgen wir dem vom Künstler gegebenen Bildtitel "Enseigne pour une école de moustiques" mögen wir vielleicht einen Schwarm von Stechmücken am Nachthimmel sehen. Eine bestimmte Deutung beabsichtigt der Künstler aber nicht. So können wir unseren Assoziationen freien Lauf lassen. Allerdings soll die Interpretation auf eine rationalistische Weise geschehen. Denn so wie wir in einer formlosen Wolke am Himmel etwa ein Gesicht und dann ein Tier projizieren können, so will der Künstler in seinen Werken die Ambivalenz der Naturerscheinungen aufspüren. Stets sucht er nach der verborgenen Widersprüchlichkeit hinter dem Prinzip der Identität eines Wesens oder eines Gegenstandes - nichts ist für ihn endgültig und abgeschlossen. Aus dieser Zerbrechlichkeit und Wandelbarkeit schöpft Max Ernst die Poesie seiner rätselhaften Werke, die uns immer wieder in ihren Bann ziehen.
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Robert van den Valentyn
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Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 300
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Inventar Nummer: 68280-1