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Los 84 | Michael Müller | Seltener Laternenhumpen
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SELTENER LATERNENHUMPEN.
Müller, Michael. Nürnberg.
Datierung: 1632/37 - 1640/41.
Technik: Silber mit Teilvergoldung. Polychrome Kaltbemalung.
Beschreibung: Humpen in Form einer kleinen Laterne mit zylindrischer Wandung auf flachem, ausgestelltem Fußrand. Der kegelförmige Deckel rückseitig mit rosettenförmigem Scharnier und Daumenrast in Form von C-Schwüngen mit kleinem Frauenkopf. Vorne kleiner Scharnierverschluß. Rechteckiger Henkel mit gestuftem Nodus. Die Wandung mit ornamentalem Dekor in Form eines liegenden Kreuzes auf grob punziertem Grund. Der Deckel wiederum mit stilisiertem Schindelrelief und oben mit Tragering. Vorne, zentral auf der Wandung scharnierte und gekordelte Rahmung mit blattartig ausgesägtem Innenrand. Darunter sichtbar eine brennende Kerze in polychromer Kaltemailmalerei sowie darüber der gravierte Sinnspruch "DIESE LATERN GHERT INS HAVS, / DAMIT LEICHT MAN DEN GESTEN NAVS"
.
Gewicht: Ca. 250g.
Maße: Höhe 15,5cm, ø Boden 8cm.
BZ Nürnberg (GNM Nr.15a), MZ Michael Müller (1612-1650, ebd. Nr.603b), Tremolierstich. Belgische Importstempel 1831-68 (Tardy S. 86).
Literatur:
- Bachtler, Monika, Syndram Dirk & Weinhold, Ulrike (Hg.): Die Faszination des Sammelns - Meisterwerke der Goldschmiedekunst aus der Sammlung Rudolf-August Oetker, Ausst.-Kat. Dresden und München 21. September 2011 bis 29. Juli 2012, München 2011. Zu dem Thema der Laternenhumpen siehe S.93ff. und S.105.
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Weinhold, Ulrike, Witting, Theresa (Hg.): Natürlich bemalt - Farbfassungen auf Goldschmiedearbeiten des 16. bis 18. Jahrhunderts am Dresdner Hof, Dresden 2018.
Der hier vorliegende Humpen ist eines der wenigen erhaltenen Exemplare dieses speziellen Gefäßtyps. In der Form ist er Blendlaternen des 17. Jahrhunderts nachempfunden. Diese Illusion sollte durch die naturalistische Darstellung der gemalten, brennenden Kerze in zinnfarbener Tülle auf der Vorderseite noch einmal verstärkt werden. Möglicherweise befand sich in dem kleinen, scharnierten Rahmen zudem ursprünglich eine Art Membran aus Horn oder Pergament, so wie bei einem anderen Nürnberger Laternenhumpen aus der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (Faszination (2011) S.93, Abb.2).
Die genaue Verwendung eines Laternenhumpens ist nicht nur aufgrund der geringen Anzahl erhaltener Stücke etwas rätselhaft, es fehlen auch zeitgenössische Quellen, die den genauen Gebrauch beschreiben würden. Allerdings gibt der über der Kerze gravierte Spruch "DIESE LATERN GHERT INS HAVS, / DAMIT LEICHT MAN DEN GESTEN NAVS", einen gewissen Hinweis auf seine Funktion. Zunächst kann man aufgrund dessen sicher davon ausgehen, dass es sich nicht um einen sogenannten "Willkomm" handelte, der dem geschätzten Gast mit einem Willkommenstrunk bei Ankunft gereicht wurde.
Vielmehr scheint er ein scherzhafter Hinweis für besagten Gast gewesen zu sein, dass nun das Ende eines, möglicherweise weinseligen, Abends erreicht wäre. Der Humpen spielt also wohl auf die damalige Sitte an, dass ein Gastgeber seinen Gästen "heimleuchten" sollte, indem er sie mit einer Lichtquelle aus dem Haus begleitet (Faszination (2011) S.94f.).
Der bereits erwähnte Humpen des Germanischen Nationalmuseums trägt die gleiche gravierte Inschrift, zeigt aber darunter statt einer Kerze eine satirische Gravur mit einem Zecher im Weinkeller und unterstützt so die Annahme, dass es sich um ein Scherzgefäß handelt. Ebenso zwei weitere Laternenhumpen aus der Sammlung Rudolf-August Oetker können als Vergleiche herangezogen werden. Vor allem der Nürnberger Humpen des Esaias zur Linden, um 1632 entstanden, ähnelt unserem Laternenhumpen sehr. So findet sich nicht nur die Henkelform und der filigrane Drücker dort, auch wurde der gleiche Sinnspruch für das Rahmenfeld gewählt (Faszination (2011) S. 105).
Insgesamt muss man aber vor allem festhalte, dass es sich bei dem hier vorliegenden Laternenhumpen von Michael Müller um einen raren Vertreter seiner Art handelt und es ein seltener Fund ist, den wir Ihnen hier im Rahmen unserer Auktion präsentieren können.
Müller, Michael. Nürnberg.
Datierung: 1632/37 - 1640/41.
Technik: Silber mit Teilvergoldung. Polychrome Kaltbemalung.
Beschreibung: Humpen in Form einer kleinen Laterne mit zylindrischer Wandung auf flachem, ausgestelltem Fußrand. Der kegelförmige Deckel rückseitig mit rosettenförmigem Scharnier und Daumenrast in Form von C-Schwüngen mit kleinem Frauenkopf. Vorne kleiner Scharnierverschluß. Rechteckiger Henkel mit gestuftem Nodus. Die Wandung mit ornamentalem Dekor in Form eines liegenden Kreuzes auf grob punziertem Grund. Der Deckel wiederum mit stilisiertem Schindelrelief und oben mit Tragering. Vorne, zentral auf der Wandung scharnierte und gekordelte Rahmung mit blattartig ausgesägtem Innenrand. Darunter sichtbar eine brennende Kerze in polychromer Kaltemailmalerei sowie darüber der gravierte Sinnspruch "DIESE LATERN GHERT INS HAVS, / DAMIT LEICHT MAN DEN GESTEN NAVS"
.
Gewicht: Ca. 250g.
Maße: Höhe 15,5cm, ø Boden 8cm.
BZ Nürnberg (GNM Nr.15a), MZ Michael Müller (1612-1650, ebd. Nr.603b), Tremolierstich. Belgische Importstempel 1831-68 (Tardy S. 86).
Literatur:
- Bachtler, Monika, Syndram Dirk & Weinhold, Ulrike (Hg.): Die Faszination des Sammelns - Meisterwerke der Goldschmiedekunst aus der Sammlung Rudolf-August Oetker, Ausst.-Kat. Dresden und München 21. September 2011 bis 29. Juli 2012, München 2011. Zu dem Thema der Laternenhumpen siehe S.93ff. und S.105.
- Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Weinhold, Ulrike, Witting, Theresa (Hg.): Natürlich bemalt - Farbfassungen auf Goldschmiedearbeiten des 16. bis 18. Jahrhunderts am Dresdner Hof, Dresden 2018.
Der hier vorliegende Humpen ist eines der wenigen erhaltenen Exemplare dieses speziellen Gefäßtyps. In der Form ist er Blendlaternen des 17. Jahrhunderts nachempfunden. Diese Illusion sollte durch die naturalistische Darstellung der gemalten, brennenden Kerze in zinnfarbener Tülle auf der Vorderseite noch einmal verstärkt werden. Möglicherweise befand sich in dem kleinen, scharnierten Rahmen zudem ursprünglich eine Art Membran aus Horn oder Pergament, so wie bei einem anderen Nürnberger Laternenhumpen aus der Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (Faszination (2011) S.93, Abb.2).
Die genaue Verwendung eines Laternenhumpens ist nicht nur aufgrund der geringen Anzahl erhaltener Stücke etwas rätselhaft, es fehlen auch zeitgenössische Quellen, die den genauen Gebrauch beschreiben würden. Allerdings gibt der über der Kerze gravierte Spruch "DIESE LATERN GHERT INS HAVS, / DAMIT LEICHT MAN DEN GESTEN NAVS", einen gewissen Hinweis auf seine Funktion. Zunächst kann man aufgrund dessen sicher davon ausgehen, dass es sich nicht um einen sogenannten "Willkomm" handelte, der dem geschätzten Gast mit einem Willkommenstrunk bei Ankunft gereicht wurde.
Vielmehr scheint er ein scherzhafter Hinweis für besagten Gast gewesen zu sein, dass nun das Ende eines, möglicherweise weinseligen, Abends erreicht wäre. Der Humpen spielt also wohl auf die damalige Sitte an, dass ein Gastgeber seinen Gästen "heimleuchten" sollte, indem er sie mit einer Lichtquelle aus dem Haus begleitet (Faszination (2011) S.94f.).
Der bereits erwähnte Humpen des Germanischen Nationalmuseums trägt die gleiche gravierte Inschrift, zeigt aber darunter statt einer Kerze eine satirische Gravur mit einem Zecher im Weinkeller und unterstützt so die Annahme, dass es sich um ein Scherzgefäß handelt. Ebenso zwei weitere Laternenhumpen aus der Sammlung Rudolf-August Oetker können als Vergleiche herangezogen werden. Vor allem der Nürnberger Humpen des Esaias zur Linden, um 1632 entstanden, ähnelt unserem Laternenhumpen sehr. So findet sich nicht nur die Henkelform und der filigrane Drücker dort, auch wurde der gleiche Sinnspruch für das Rahmenfeld gewählt (Faszination (2011) S. 105).
Insgesamt muss man aber vor allem festhalte, dass es sich bei dem hier vorliegenden Laternenhumpen von Michael Müller um einen raren Vertreter seiner Art handelt und es ein seltener Fund ist, den wir Ihnen hier im Rahmen unserer Auktion präsentieren können.
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