Los ist verkauft
Los 16A | Paul Kleinschmidt | Gähnende Dame
Taxe
43.000
- 60.000
€
D
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
55.470 €
Sie wollen ein Objekt von Paul Kleinschmidt verkaufen?
Objektbewertung
Experten
Möchten Sie Paul Kleinschmidt kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
Objektbewertung
Experten
Möchten Sie Paul Kleinschmidt kaufen und zukünftig Angebote erhalten?
KLEINSCHMIDT, PAUL
1883 Bublitz - 1949 Bensheim
Titel: Gähnende Dame.
Untertitel: Aus der Damenkapelle; Damenkapelle mit Schellenbaum (Gähnende).
Datierung: 1937.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 115 x 75cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert oben links: P.Kl. 18. Juni 37. Verso auf Keilrahmen oben datiert und bezeichnet: 1937 Gähnende Dame/Damenkapelle No. 10.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Reglindis Cuonz-Salzmann (Stempel)
- Privatsammlung Frankreich
- Pfalzgalerie Kaiserslautern (Dauerleihgabe 2003-2020)
Ausstellungen:
- Badischer Kunstverein 1959, Nr. 52 (hier betitelt: Aus der Damenkapelle)
- Galerie im Zimmertheater, Tübingen, Nr. 4 (hier betitelt: Damenkapelle mit Schellenbaum (Gähnende)
- Ulmer Museum/Pfalzgalerie Kaiserslautern u.a. 2003/04, Nr. 27, Abb. S. 99
- Kunsthalle Schweinfurt 2012/13, S. 84f., Abb.
Literatur:
- Lipps-Kant, Barbara: Paul Kleinschmidt 1883-1949, Bd. II, Tübingen 1977, WVZ.-Nr. 282, Bd. I, S. 22, 225-227
Von Anbeginn seines Schaffens hat Paul Kleinschmidt eine Vorliebe für Szenen aus dem schillernden Nachtleben der Großstadt. Doch anders als seine Malerkollegen Otto Dix und George Grosz schildert er das Milieu der Bars, Cafés und Nachtclubs nicht aus einer sozialkritischen Sicht. Vielmehr gilt sein Interesse dem ausschweifenden und vitalen Dasein im Hier und Jetzt. Üppig ist nicht nur das Leben, dass er in seinen Bildern darstellt; üppig sind auch immer seine Frauenfiguren. Meist einzeln hält er sie bildfüllend in jeglicher Situation und von allen Seiten häufig begleitet von erzählerischen Details fest. Auf diese Weise gibt er seiner Vertrautheit und seinem Genuss am Sujet Ausdruck.
So zeigt Kleinschmidt die Musikerin in unserem Gemälde während einer Pause: In einem trägerlosen, knielangen Kleid, das für ihren drallen Körper ein wenig zu eng erscheint, sitzt die rosige Blondine mit modisch gewelltem Haar und Perlenschmuck da. Achtlos versteckt sie ihr ungeniertes Gähnen hinter der Hand und schaut mit halb geschlossenen Augen gelangweilt aus dem Bild. Währenddessen schlägt sie ihre Beine aufreizend übereinander, wobei sie ihren mit weißen Strümpfen bekleideten linken Unterschenkel in den Vordergrund rückt und die Sicht auf die Rüschen des Unterrockes freigibt. Bei der Darstellung dieser nicht gerade damenhaften Pose geht es Kleinschmidt nicht um das Hinterfragen von Moralvorstellungen, sondern allein um das Schildern der menschlichen Erscheinung. Insbesondere die der fülligen Frauen, denn ihre "weichen Körper in den enganliegenden glänzenden Stoffen atmen unkomplizierte Kreatürlichkeit. Sie sind einfach da, stattlich schön und warm und in sich selbst ruhend wie die umgebenden Dinge." (Brigitte Reinhardt, In: Ausst.-Kat. Paul Kleinschmdit - Zwischen Bar und Boudoir, Ulmer Museum u.a. 2003/04, S. 13f.)
Das Motiv der Damenkapelle beschäftigt Kleinschmidt erstmals 1925 auf. Seitdem greift er es immer wieder auf. 1937/38 plant er einen großen, raumfüllenden Zyklus, den er jedoch nicht vollenden kann. Etwa zeitgleich beginnt er mit einer Reihe von Musikantinnenbilder, an deren Anfang unsere "Gähnende Dame" steht. Während Kleinschmidt dieses Gemälde für sich behält, schickt er die anderen als große Gesamtkomposition an seinen Mäzen, dem amerikanischen Kunstsammler Erich Cohn nach New York.
Neues Werkverzeichnis
VAN HAM Art Publications hat begonnen, auf der Grundlage der Dissertation "Paul Kleinschmidt 1883-1949", 1977, von Dr. Barbara Lipps-Kant ein neues Werkverzeichnis der Gemälde und Arbeiten auf Papier zu erstellen. Dies geschieht unter der Leitung von Dr. Felix Billeter und in Zusammenarbeit mit den Nachfahren des Künstlers und der Paul Kleinschmidt Gesellschaft e.V.
Hierfür bitten wir Sie um Ihre Mithilfe: Bitte wenden Sie sich an publications@van-ham.com, wenn sich eine Originalarbeit von Paul Kleinschmidt in Ihrem Besitz befindet. Ihre Daten werden selbstverständlich diskret behandelt.
www.paul-kleinschmidt.info
1883 Bublitz - 1949 Bensheim
Titel: Gähnende Dame.
Untertitel: Aus der Damenkapelle; Damenkapelle mit Schellenbaum (Gähnende).
Datierung: 1937.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 115 x 75cm.
Bezeichnung: Monogrammiert und datiert oben links: P.Kl. 18. Juni 37. Verso auf Keilrahmen oben datiert und bezeichnet: 1937 Gähnende Dame/Damenkapelle No. 10.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Reglindis Cuonz-Salzmann (Stempel)
- Privatsammlung Frankreich
- Pfalzgalerie Kaiserslautern (Dauerleihgabe 2003-2020)
Ausstellungen:
- Badischer Kunstverein 1959, Nr. 52 (hier betitelt: Aus der Damenkapelle)
- Galerie im Zimmertheater, Tübingen, Nr. 4 (hier betitelt: Damenkapelle mit Schellenbaum (Gähnende)
- Ulmer Museum/Pfalzgalerie Kaiserslautern u.a. 2003/04, Nr. 27, Abb. S. 99
- Kunsthalle Schweinfurt 2012/13, S. 84f., Abb.
Literatur:
- Lipps-Kant, Barbara: Paul Kleinschmidt 1883-1949, Bd. II, Tübingen 1977, WVZ.-Nr. 282, Bd. I, S. 22, 225-227
Von Anbeginn seines Schaffens hat Paul Kleinschmidt eine Vorliebe für Szenen aus dem schillernden Nachtleben der Großstadt. Doch anders als seine Malerkollegen Otto Dix und George Grosz schildert er das Milieu der Bars, Cafés und Nachtclubs nicht aus einer sozialkritischen Sicht. Vielmehr gilt sein Interesse dem ausschweifenden und vitalen Dasein im Hier und Jetzt. Üppig ist nicht nur das Leben, dass er in seinen Bildern darstellt; üppig sind auch immer seine Frauenfiguren. Meist einzeln hält er sie bildfüllend in jeglicher Situation und von allen Seiten häufig begleitet von erzählerischen Details fest. Auf diese Weise gibt er seiner Vertrautheit und seinem Genuss am Sujet Ausdruck.
So zeigt Kleinschmidt die Musikerin in unserem Gemälde während einer Pause: In einem trägerlosen, knielangen Kleid, das für ihren drallen Körper ein wenig zu eng erscheint, sitzt die rosige Blondine mit modisch gewelltem Haar und Perlenschmuck da. Achtlos versteckt sie ihr ungeniertes Gähnen hinter der Hand und schaut mit halb geschlossenen Augen gelangweilt aus dem Bild. Währenddessen schlägt sie ihre Beine aufreizend übereinander, wobei sie ihren mit weißen Strümpfen bekleideten linken Unterschenkel in den Vordergrund rückt und die Sicht auf die Rüschen des Unterrockes freigibt. Bei der Darstellung dieser nicht gerade damenhaften Pose geht es Kleinschmidt nicht um das Hinterfragen von Moralvorstellungen, sondern allein um das Schildern der menschlichen Erscheinung. Insbesondere die der fülligen Frauen, denn ihre "weichen Körper in den enganliegenden glänzenden Stoffen atmen unkomplizierte Kreatürlichkeit. Sie sind einfach da, stattlich schön und warm und in sich selbst ruhend wie die umgebenden Dinge." (Brigitte Reinhardt, In: Ausst.-Kat. Paul Kleinschmdit - Zwischen Bar und Boudoir, Ulmer Museum u.a. 2003/04, S. 13f.)
Das Motiv der Damenkapelle beschäftigt Kleinschmidt erstmals 1925 auf. Seitdem greift er es immer wieder auf. 1937/38 plant er einen großen, raumfüllenden Zyklus, den er jedoch nicht vollenden kann. Etwa zeitgleich beginnt er mit einer Reihe von Musikantinnenbilder, an deren Anfang unsere "Gähnende Dame" steht. Während Kleinschmidt dieses Gemälde für sich behält, schickt er die anderen als große Gesamtkomposition an seinen Mäzen, dem amerikanischen Kunstsammler Erich Cohn nach New York.
Neues Werkverzeichnis
VAN HAM Art Publications hat begonnen, auf der Grundlage der Dissertation "Paul Kleinschmidt 1883-1949", 1977, von Dr. Barbara Lipps-Kant ein neues Werkverzeichnis der Gemälde und Arbeiten auf Papier zu erstellen. Dies geschieht unter der Leitung von Dr. Felix Billeter und in Zusammenarbeit mit den Nachfahren des Künstlers und der Paul Kleinschmidt Gesellschaft e.V.
Hierfür bitten wir Sie um Ihre Mithilfe: Bitte wenden Sie sich an publications@van-ham.com, wenn sich eine Originalarbeit von Paul Kleinschmidt in Ihrem Besitz befindet. Ihre Daten werden selbstverständlich diskret behandelt.
www.paul-kleinschmidt.info
Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Los ausdrucken | Los empfehlen |
Hinweise zum Los
Differenzbesteuerung, MwSt. enthalten, gem. § 25a UStG nicht ausweisbar, nicht erstattbar
29% Aufgeld auf den Zuschlagspreis
29% Aufgeld auf den Zuschlagspreis
Voraussichtliche Versandkosten für dieses Lot:
Absprache nach der Auktion.
Verwandte Werke in der Auktion
Paul Kleinschmidt Deutschland Expressiver Realismus Neue Sachlichkeit Die Verschollene Generation Moderne Kunst Unikate 1930er Figur / Figuren Gemälde ÖL Frau
Paul Kleinschmidt Deutschland Expressiver Realismus Neue Sachlichkeit Die Verschollene Generation Moderne Kunst Unikate 1930er Figur / Figuren Gemälde ÖL Frau
Inventar Nummer: 67242-1