Los 1124 | Pietro Antonio Magatti | Zwei Gemälde: Kain und Abel; Opfer von Isaak

MAGATTI, PIETRO ANTONIO
Varese 1691 - 1767


Titel: Zwei Gemälde: Kain und Abel; Opfer von Isaak.
Technik: Jeweils Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 81 x 64,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Gutachten:
M. Pulini, Bologna, nach Begutachtung der Originale am 24. Januar 2020.

Provenienz:
Privatbesitz, Italien.

Der Maler Pietro Antonio Magatti wurde Ende des 17. Jahrhunderts in Varese geboren und erhielt seine künstlerische Ausbildung in Bologna, wo er die Werke von Giacomo Cavedone und Giovanni Gioseffo Dal Sole studierte. Im Jahre 1725 fertigte er die "Madonna, die dem Heiligen Dominikus den Rosenkranz darbringt" für die Rosenkranz-Kapelle in der Kirche San Vittore in Varese an. Dieses, sein erstes eigenständiges Altarbild, kombinier die Elemente der emilianischen Malerei und die Lichteffekte der lombardischen. Die darauffolgenden Aufträge, entstanden zumeist im kirchlichen Kontext und zeigen nach und nach eine größere Leichtigkeit in der Ausführung: Die Gemälde sind mit breiten und transparenten Pinselstrichen ausgeführt, mit einer immer klareren und zarteren Farbgebung.

Ab den 1740er Jahren spielt Magatti eine führende Rolle im künstlerischen Milieu von Varese, wo er als der bedeutendste Maler des 18. Jahrhunderts gilt.
In dieser Periode entstanden die vorliegenden Ölgemälde auf Leinwand. Bei den beiden Werken, die zwei der dramatischsten Szenen des Alten Testaments abbilden, handelt es sich um die jüngsten Ergänzungen des Gesamtwerkes des Künstlers: Diese Bereicherung haben wir dem Experten Massimo Pulini zu verdanken.
Aufgrund ähnlicher Sujets und Dimensionen sind die beiden Gemälde als Pendants zu verstehen, der Name des Auftraggebers ist jedoch noch unbekannt. In den Gemälden fasst der Künstler die Besonderheiten seines unverwechselbaren Stils zusammen: Auf engem Raum erstrahlen die beiden Szenen in hellen, nahezu knalligen Farben und weichen Formen. Magatti verleiht den Gemälden verschiedene Farbnuancen, die wahrscheinlich auf gegensätzliche Bedeutungen anspielen. Im Falle von Kain und Abel sind die Farben eher warm, vielleicht um das irdische, blutige und wilde Ereignis zu betonen, wobei die Nuancen bei dem Gegenstück eher kalt sind, so dass sie mit den Farben des Himmels und damit der göttlichen Rettung Isaaks dank des Glaubensbeweises seines Vaters Abraham übereinstimmen.