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Los 1223 | Rembrandt van Rijn | Brustbild eines bärtigen Mannes
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REMBRANDT VAN RIJN
1606 Leiden - 1669 Amsterdam
Werkstatt / Schule
Titel: Brustbild eines bärtigen Mannes.
Sogenanntes "Tronie".
Technik: Öl auf Holz.
Montierung: Spuren einer ehemaligen Parkettierung.
Maße: 20,5 x 17,3cm.
Rahmen: Rahmen.
Materialanalyse:
Dendrochronologische Untersuchung des Holzes durch Prof. Dr. Peter Klein, Uni Hamburg, Oktober 2018: Fälldatum der baltischen Eiche in den Jahren um 1639-51. Die notwendige Trocknungszeit des Holzes eingerechnet, ist eine Bearbeitungszeit der Tafel ab 1647 plausibel.
Literatur:
E. van de Wetering: Rembrandts paintings revisited. Dordrecht 2017, S. 58, Abb. 16;
A. Bredius: Rembrandt Schilderijen. 1935. Nr. 241.
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland;
Auktion Van Ham Köln, 15.11.2018, Los 1128 (als Werkstatt von Rembrandt van Rijn).
Ein Tronie (oder auch Tronje) ist ein meist kleinformatiges Gemälde, das ursprünglich Künstlern dazu diente, sich zu üben und sich einen Vorlagen-Vorrat anzulegen, ein Repertoire, aus dem sich schöpfen ließ. Tronies konnten menschliche Personentypen oder spezielle charakterliche Ausdrucksformen zum Thema haben, begegnen aber auch in Form von Pflanzen- oder Tierdarstellungen. Als Schülerarbeiten in einer Werkstatt folgten menschliche Tronies oft Personendarstellungen aus Gemälden des Meisters.
Im 17. Jahrhundert verselbstständigte sich diese Bildform und wurde am aufblühenden Kunstmarkt zu einer erschwinglicheren Handelsware.
Ernst van de Wetering hat die Bedeutung solcher Tronies innerhalb Rembrandts Werk in seinem 2017 erschienenen Buch "Rembrandts paintings revisited" behandelt.
Die hier vorgestellte Arbeit gehört zu einer Gruppe von derzeit fünf bekannten Tronies eines bärtigen Mannes, die wohl aus der Werkstatt Rembrandts stammen. Eine Arbeit (Rembrandt-Schule, um 1645) befindet sich heute in der Nationalgalerie in Oslo, eine weitere Version (Kopie nach Rembrandt, gemalt 1655-1669) befindet sich im Philadelphia Museum of Art. Eine dritte verwandte Tafel (Rembrandt-Schule, gemalt um 1643 - 1645) findet man in der Leiden Collection in New York und eine weitere, die früher Rembrandt zugeschrieben wurde, gehört zum Bestand des National Museums for Western Art, Sammlung Matsukata, in Tokio.
Es gibt die Figur eines Bärtigen, die in dem Gemälde "Salome mit dem Haupt Johannes' des Täufers" (Rijksmuseum Amsterdam, heute Rembrandt-Kreis) prominent ist, die ganz ähnliche Gesichtszüge zu dieser Tronie-Gruppe aufweist.
Ob die Forschung den Urheber unserer kleinen Tafel jemals eindeutig identifizieren kann, ist ungewiss. Die Qualität der Arbeit ist aber auch nach fast 380 Jahren noch greifbar. Es ist ein Charakterkopf, ein "Typ" aus dem Volk, dessen Gesicht von tiefen Falten gezeichnet ist. Die auffällige, knubbelige Nase lenkt fast ab von den gutmütigen und sanften Augen. Der Mund scheint mit einer vollen Unterlippe aus dem struppigen Bart hervor, der durchaus detailliert gezeichnet ist, sich aber im Braun des Gewandes verliert. Anders das lockige, noch volle Haar des Mannes: Am Scheitel blitzen silberne Strähnen auf dem noch vollen, braunen Lockenkopf. Als letzte Malschicht hat der Maler sie mit schneller Hand zugefügt. Das Dreiviertel-Profil wird von links durch ein warmes Licht angestrahlt, wodurch die "Landschaft" dieses Gesichts vor dem monochrom-dunklen Hintergrund betont wird. Es ist ein Mann an der Schwelle zum Alter, der die Zeit überdauert hat und der die Tür zu Rembrandts Atelier einen Spalt weit öffnet.
1606 Leiden - 1669 Amsterdam
Werkstatt / Schule
Titel: Brustbild eines bärtigen Mannes.
Sogenanntes "Tronie".
Technik: Öl auf Holz.
Montierung: Spuren einer ehemaligen Parkettierung.
Maße: 20,5 x 17,3cm.
Rahmen: Rahmen.
Materialanalyse:
Dendrochronologische Untersuchung des Holzes durch Prof. Dr. Peter Klein, Uni Hamburg, Oktober 2018: Fälldatum der baltischen Eiche in den Jahren um 1639-51. Die notwendige Trocknungszeit des Holzes eingerechnet, ist eine Bearbeitungszeit der Tafel ab 1647 plausibel.
Literatur:
E. van de Wetering: Rembrandts paintings revisited. Dordrecht 2017, S. 58, Abb. 16;
A. Bredius: Rembrandt Schilderijen. 1935. Nr. 241.
Provenienz:
Privatsammlung, Deutschland;
Auktion Van Ham Köln, 15.11.2018, Los 1128 (als Werkstatt von Rembrandt van Rijn).
Ein Tronie (oder auch Tronje) ist ein meist kleinformatiges Gemälde, das ursprünglich Künstlern dazu diente, sich zu üben und sich einen Vorlagen-Vorrat anzulegen, ein Repertoire, aus dem sich schöpfen ließ. Tronies konnten menschliche Personentypen oder spezielle charakterliche Ausdrucksformen zum Thema haben, begegnen aber auch in Form von Pflanzen- oder Tierdarstellungen. Als Schülerarbeiten in einer Werkstatt folgten menschliche Tronies oft Personendarstellungen aus Gemälden des Meisters.
Im 17. Jahrhundert verselbstständigte sich diese Bildform und wurde am aufblühenden Kunstmarkt zu einer erschwinglicheren Handelsware.
Ernst van de Wetering hat die Bedeutung solcher Tronies innerhalb Rembrandts Werk in seinem 2017 erschienenen Buch "Rembrandts paintings revisited" behandelt.
Die hier vorgestellte Arbeit gehört zu einer Gruppe von derzeit fünf bekannten Tronies eines bärtigen Mannes, die wohl aus der Werkstatt Rembrandts stammen. Eine Arbeit (Rembrandt-Schule, um 1645) befindet sich heute in der Nationalgalerie in Oslo, eine weitere Version (Kopie nach Rembrandt, gemalt 1655-1669) befindet sich im Philadelphia Museum of Art. Eine dritte verwandte Tafel (Rembrandt-Schule, gemalt um 1643 - 1645) findet man in der Leiden Collection in New York und eine weitere, die früher Rembrandt zugeschrieben wurde, gehört zum Bestand des National Museums for Western Art, Sammlung Matsukata, in Tokio.
Es gibt die Figur eines Bärtigen, die in dem Gemälde "Salome mit dem Haupt Johannes' des Täufers" (Rijksmuseum Amsterdam, heute Rembrandt-Kreis) prominent ist, die ganz ähnliche Gesichtszüge zu dieser Tronie-Gruppe aufweist.
Ob die Forschung den Urheber unserer kleinen Tafel jemals eindeutig identifizieren kann, ist ungewiss. Die Qualität der Arbeit ist aber auch nach fast 380 Jahren noch greifbar. Es ist ein Charakterkopf, ein "Typ" aus dem Volk, dessen Gesicht von tiefen Falten gezeichnet ist. Die auffällige, knubbelige Nase lenkt fast ab von den gutmütigen und sanften Augen. Der Mund scheint mit einer vollen Unterlippe aus dem struppigen Bart hervor, der durchaus detailliert gezeichnet ist, sich aber im Braun des Gewandes verliert. Anders das lockige, noch volle Haar des Mannes: Am Scheitel blitzen silberne Strähnen auf dem noch vollen, braunen Lockenkopf. Als letzte Malschicht hat der Maler sie mit schneller Hand zugefügt. Das Dreiviertel-Profil wird von links durch ein warmes Licht angestrahlt, wodurch die "Landschaft" dieses Gesichts vor dem monochrom-dunklen Hintergrund betont wird. Es ist ein Mann an der Schwelle zum Alter, der die Zeit überdauert hat und der die Tür zu Rembrandts Atelier einen Spalt weit öffnet.
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Inventar Nummer: 79599-1