Los 456 | Rinus Van de Velde | "When The Light Hits His Retina..."

VELDE, RINUS VAN DE
1983 Löwen

Titel: "When The Light Hits His Retina...".
Datierung: 2020.
Technik: Kohle auf Leinwand.
Maße: 163 x 168cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben links: Rinus Van de Velde 2020.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Tim van Laere Gallery, Antwerpen
- Privatsammlung Süddeutschland

Ausstellungen:
- Kunstmuseum Luzern, 2021

- Van de Velde zählt zu den absoluten Shootingstars der zeitgenössischen Kunst und ist bereits in zahlreichen Sammlungen und internationalen Museen vertreten
- Ikonisches und großformatiges Selbstporträt in dem für den Künstler charakteristischen Medium der Kohle
- Van de Veldes künstlerisches Schaffen gründet auf der Selbstdarstellung als Protagonist einer erfundenen Autobiografie

Rinus Van de Velde zählt zu den markantesten Künstlerpersönlichkeiten der belgischen Gegenwartskunst. Bekannt wird er vor allem durch seine großformatigen Kohlezeichnungen, in denen er auf ebenso virtuose wie konzeptuelle Weise mit Fiktion, autobiografischen Elementen und kunsthistorischen Verweisen arbeitet. Van de Velde entwirft in seinem Oeuvre ein komplexes Paralleluniversum, in dem er sich selbst immer wieder als Hauptfigur in Szene setzt - als Künstler, Reisender, Forscher oder Außenseiter. Seine Werke sind Erzählräume, in denen Realität und Imagination bewusst verschwimmen.
Die 2020 entstandene Arbeit "When The Light Hits His Retina..." ist ein typisches Beispiel für diesen narrativen Ansatz. In monochromer Kohletechnik inszeniert Van de Velde eine fast filmisch wirkende Szene in Nahaufnahme. Der rätselhafte Titel verweist auf einen Moment des Sehens oder der Erkenntnis - ein innerer Augenblick, eingefroren zwischen Licht und Dunkel, zwischen Wachsein und Imagination. Wie häufig bei Van de Velde bleibt der konkrete Zusammenhang unklar: Das Werk wirkt wie ein Fragment aus einer größeren Geschichte, ein "Still" aus einem nie gedrehten Film.
Dabei nutzt der Künstler die expressive Kraft der Kohle mit äußerster Präzision: Licht und Schatten, Textur und Tiefe entstehen allein durch die zeichnerische Geste. Inhaltlich wie formal verbindet das Werk medienreflexive Fragen mit einer psychologischen Tiefe, die Van de Veldes Arbeiten über das rein Narrativ-Bildhafte hinaushebt. Es zeigt einen Künstler auf der Suche - nach Bildern, nach sich selbst, nach einer Form, die Fiktion und Wahrheit vereinen kann.
Die Arbeit wurde 2021 im Rahmen einer Einzelausstellung des Künstlers im Kunstmuseum Luzern präsentiert.