Modern, Post War & Contemporary, Evening Sale
| Auktion | 05.06.2024
| Vorbesichtigung:
31.05.2024 -
02.06.2024
Los ist verkauft
Los 8 | Sigmar Polke | Ohne Titel
Taxe
60.000
- 80.000
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D F
Ergebnis:
(inkl. Aufgeld)
85.800 €
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POLKE, SIGMAR
1941 Oels/Niederschlesien - 2010 Köln
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1968.
Technik: Aquarell und Sprühfarbe auf Velin.
Maße: 95 x 63cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: S. Polke (leicht verblasst).
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Das Werk ist bei dem Estate of Sigmar Polke, Köln, registriert.
Provenienz:
- Privatsammlung Johannes Brus (direkt vom Künstler 1969)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Schenkung Mitte 1970er Jahre)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Schenkung 2010)
- Wunderschöne, subtile Paardarstellung aus dem Frühwerk des Künstlers
- Seit den 1960er Jahren in familiärem Privatbesitz und erstmalig auf dem Kunstmarkt angeboten
- Mit wenigen Strichen und Bildelementen gelingt Polke eine erstaunlich intime und erzählerisch dichte Komposition
Polkes Frühwerk - Konsumkritik mit Augenzwinkern
Sigmar Polke zählt zu den einflussreichsten deutschen Nachkriegskünstlern, dessen Werk
junge Kunstschaffende bis heute inspiriert. Witz und hintergründige Ironie, aber auch
Kritik an gesellschaftlichen Bedingungen sind für seine Arbeiten charakteristisch. Polkes umfangreiches Oeuvre umfasst Malerei, Arbeiten auf Papier, Fotografie, Film, Objekte und Grafik. Sein experimenteller Umgang mit unterschiedlichen Medien und Materialien macht ihn zu einem unkonventionellen und international gefragten Künstler. Im Oeuvre Sigmar Polkes nehmen die Arbeiten auf Papier einen breiten Raum ein. Sehr bekannt sind seine Kugelschreiberarbeiten, die ihren Beginn in den 1960er Jahren finden und oftmals Motive aus der Warenwelt der Konsumgesellschaft zeigen: Gebäck, Würstchen, Pralinen, Sekt oder Socken beispielsweise. Zum Teil aquarelliert der Künstler die Kugelschreiberzeichnungen auch sparsam und vergrößert das Format. Manche Blätter stehen für sich selber, andere bereiten Bildideen und Konzepte für größere Arbeiten vor. Es ist die Zeit, in der Polke zusammen mit Gerhard Richter, Konrad Lueg und Martin Kuttner 1963 die künstlerische Bewegung des "Kapitalistischen Realismus" gründet, die als Antwort auf den "Sozialistischen Realismus" gedacht ist und mit Humor sowie Ironie das bundesdeutsche Wirtschaftswunder kommentiert. Die Themen finden sich dementsprechend im Alltäglichen, der Werbung, in Zeitschriften und Comics. Anders als die amerikanische Pop Art, hinterlegt Polke seine Arbeiten mit Ironie und findet so zu einer kritischen Haltung der Konsumwelt.
Markante Paardarstellung aus den 1960er Jahren
Die angebotene Papierarbeit von 1968 entstand ein Jahr nach Polkes Abschluss an der
Düsseldorfer Kunstakademie. Zwei mit wenigen Strichen dargestellte Gesichter bestimmen die Bildkomposition. Beschützend legt die rechte Person ihren Arm um die linke. Wird die Zartheit dieser Geste durch den leichten Rosaton des Armes verstärkt? Handelt es sich um ein Liebespaar? Oder vielleicht um die rührende Geste zwischen Mutter und Kind? Diese Fragen lässt der Künstler im Unklaren. Einen Kontrast zu den weichen, runden Formen bilden die geometrischen Elemente, die immer wieder in Polkes Oeuvre auftauchen. Durch die zusätzliche Kombination von zarten Pastelltöne und kräftigem Gelb und Rotbraun wird eine interessante Spannung zwischen Figuration und Abstraktion erzeugt. Die für Polke so charakteristische Verknüpfung von Widersprüchlichem und Gegensätzlichem kommt auch in der Wahl der Maltechniken zum Ausdruck: hier werden Aquarell- und Sprühfarbe spielerisch miteinander kombiniert. Diese Arbeit zeigt die Prinzipien der Polarität und des Dualismus, die sich wie ein Leitfaden durch das Werk des Künstlers ziehen.
1941 Oels/Niederschlesien - 2010 Köln
Titel: Ohne Titel.
Datierung: 1968.
Technik: Aquarell und Sprühfarbe auf Velin.
Maße: 95 x 63cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: S. Polke (leicht verblasst).
Rahmen/Sockel: Rahmen. Im Rahmen beschrieben.
Das Werk ist bei dem Estate of Sigmar Polke, Köln, registriert.
Provenienz:
- Privatsammlung Johannes Brus (direkt vom Künstler 1969)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Schenkung Mitte 1970er Jahre)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (durch Schenkung 2010)
- Wunderschöne, subtile Paardarstellung aus dem Frühwerk des Künstlers
- Seit den 1960er Jahren in familiärem Privatbesitz und erstmalig auf dem Kunstmarkt angeboten
- Mit wenigen Strichen und Bildelementen gelingt Polke eine erstaunlich intime und erzählerisch dichte Komposition
Polkes Frühwerk - Konsumkritik mit Augenzwinkern
Sigmar Polke zählt zu den einflussreichsten deutschen Nachkriegskünstlern, dessen Werk
junge Kunstschaffende bis heute inspiriert. Witz und hintergründige Ironie, aber auch
Kritik an gesellschaftlichen Bedingungen sind für seine Arbeiten charakteristisch. Polkes umfangreiches Oeuvre umfasst Malerei, Arbeiten auf Papier, Fotografie, Film, Objekte und Grafik. Sein experimenteller Umgang mit unterschiedlichen Medien und Materialien macht ihn zu einem unkonventionellen und international gefragten Künstler. Im Oeuvre Sigmar Polkes nehmen die Arbeiten auf Papier einen breiten Raum ein. Sehr bekannt sind seine Kugelschreiberarbeiten, die ihren Beginn in den 1960er Jahren finden und oftmals Motive aus der Warenwelt der Konsumgesellschaft zeigen: Gebäck, Würstchen, Pralinen, Sekt oder Socken beispielsweise. Zum Teil aquarelliert der Künstler die Kugelschreiberzeichnungen auch sparsam und vergrößert das Format. Manche Blätter stehen für sich selber, andere bereiten Bildideen und Konzepte für größere Arbeiten vor. Es ist die Zeit, in der Polke zusammen mit Gerhard Richter, Konrad Lueg und Martin Kuttner 1963 die künstlerische Bewegung des "Kapitalistischen Realismus" gründet, die als Antwort auf den "Sozialistischen Realismus" gedacht ist und mit Humor sowie Ironie das bundesdeutsche Wirtschaftswunder kommentiert. Die Themen finden sich dementsprechend im Alltäglichen, der Werbung, in Zeitschriften und Comics. Anders als die amerikanische Pop Art, hinterlegt Polke seine Arbeiten mit Ironie und findet so zu einer kritischen Haltung der Konsumwelt.
Markante Paardarstellung aus den 1960er Jahren
Die angebotene Papierarbeit von 1968 entstand ein Jahr nach Polkes Abschluss an der
Düsseldorfer Kunstakademie. Zwei mit wenigen Strichen dargestellte Gesichter bestimmen die Bildkomposition. Beschützend legt die rechte Person ihren Arm um die linke. Wird die Zartheit dieser Geste durch den leichten Rosaton des Armes verstärkt? Handelt es sich um ein Liebespaar? Oder vielleicht um die rührende Geste zwischen Mutter und Kind? Diese Fragen lässt der Künstler im Unklaren. Einen Kontrast zu den weichen, runden Formen bilden die geometrischen Elemente, die immer wieder in Polkes Oeuvre auftauchen. Durch die zusätzliche Kombination von zarten Pastelltöne und kräftigem Gelb und Rotbraun wird eine interessante Spannung zwischen Figuration und Abstraktion erzeugt. Die für Polke so charakteristische Verknüpfung von Widersprüchlichem und Gegensätzlichem kommt auch in der Wahl der Maltechniken zum Ausdruck: hier werden Aquarell- und Sprühfarbe spielerisch miteinander kombiniert. Diese Arbeit zeigt die Prinzipien der Polarität und des Dualismus, die sich wie ein Leitfaden durch das Werk des Künstlers ziehen.
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Inventar Nummer: 77839-1
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