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Los 327 | Thomas Bayrle | Komposition A (schwarz/rot)
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BAYRLE, THOMAS
1937 Berlin
Titel: Komposition A (schwarz/rot).
Datierung: 1985.
Technik: Stempel auf Leinwand.
Maße: 129 x 167cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben auf der umgeschlagenen Leinwand: Bayrle 1985.
Provenienz:
- Galerie Wilfried van Aken, Köln
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
- MAK, Wien 2017
Literatur:
- Ausst.-Kat. Thomas Bayrle - Musterzeichner, MAK Wien, Wien 2017, S. 95.
Thomas Bayrle wird als Sohn eines Grafikers und einer Kunsthistorikerin in Berlin geboren. Bevor er an der Werkkunstschule Offenbach studiert macht Bayrle zunächst eine Lehre als Weber. Die Weberei ist prägend für ihn, denn noch Jahrzehnte später greift Bayrle Referenzen auf die serielle Textilproduktion in seinen Werken auf.
Es sind Referenzen wie in der vorliegenden Arbeit "Komposition A (schwarz/rot)" von 1984, die den Bogen zu Bayrles gelerntem Handwerk spannen. Dem von Bayrle selbst entwickelten Strukturraster gleichend, wird in dem Werk ein Hauptthema seines künstlerischen Schaffens deutlich: Das Verhältnis vom Einzelobjekt zur Masse. Um das Verhältnis des Individuums zur Masse zu thematisieren, greift Bayrle auf das Konzept der Superform zurück. Die Idee der Superform, welche ursprünglich im Kontext von Massenveranstaltungen mit choreografischem Charakter Verwendung findet, verleiht Bayrles Werk auch eine politische Dimension. Durch Verzerrung, Wölbung, Überlagerung und Färbung kreiert der Künstler aus einer oft unglaublich großen Zahl von Einzelformen neue Formen und Strukturen. Ziel dieser Auseinandersetzung ist nicht zuletzt eine kritische Thematisierung der zuweilen widersprüchlichen Positionen des Kritikers und des Teilnehmers im öffentlichen Diskurs. Als Teilnehmer bezeichnet Bayrle jene Individuen, welche mit ihrer Präsenz im gesellschaftlichen Konstrukt die Superform letztendlich erst ermöglichen. Da er als Künstler seine gesellschaftliche Aufgabe aber in der kritischen Analyse dieser kollektiven Superform sieht, liefert sich Bayrle so zwangsläufig einem Zwiespalt aus, denn ein Kritiker ist meistens auch gleichzeitig Teilnehmer und somit Förderer oder Bestandteil der kritisierten Superform. Diesen Zwiespalt umgeht Bayrle geschickt, indem er sich selbst als "teilnehmenden Kritiker", der zwar Kritik übt, sich seiner aktiven Rolle als Teilnehmer in der Gesellschaft aber bewusst ist, bezeichnet.
Thomas Bayrle, der trotz intensiver und engagierter Lehrtätigkeit an der Frankfurter Städelschule nie sein eigenes Werk vernachlässigt, zählt heute zu den herausragenden deutschen Künstlern. Mit klugen Konzeptionen und einer gesunden Portion Humor öffnet der Wahl-Frankfurter nicht nur einem breiten Publikum den formalen Kunstdiskurs, sondern schafft es auch, im Stil der amerikanischen Pop-Art konsum- und gesellschaftskritische Fragen in den Diskurs einzubringen.
1937 Berlin
Titel: Komposition A (schwarz/rot).
Datierung: 1985.
Technik: Stempel auf Leinwand.
Maße: 129 x 167cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert verso oben auf der umgeschlagenen Leinwand: Bayrle 1985.
Provenienz:
- Galerie Wilfried van Aken, Köln
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Ausstellungen:
- MAK, Wien 2017
Literatur:
- Ausst.-Kat. Thomas Bayrle - Musterzeichner, MAK Wien, Wien 2017, S. 95.
Thomas Bayrle wird als Sohn eines Grafikers und einer Kunsthistorikerin in Berlin geboren. Bevor er an der Werkkunstschule Offenbach studiert macht Bayrle zunächst eine Lehre als Weber. Die Weberei ist prägend für ihn, denn noch Jahrzehnte später greift Bayrle Referenzen auf die serielle Textilproduktion in seinen Werken auf.
Es sind Referenzen wie in der vorliegenden Arbeit "Komposition A (schwarz/rot)" von 1984, die den Bogen zu Bayrles gelerntem Handwerk spannen. Dem von Bayrle selbst entwickelten Strukturraster gleichend, wird in dem Werk ein Hauptthema seines künstlerischen Schaffens deutlich: Das Verhältnis vom Einzelobjekt zur Masse. Um das Verhältnis des Individuums zur Masse zu thematisieren, greift Bayrle auf das Konzept der Superform zurück. Die Idee der Superform, welche ursprünglich im Kontext von Massenveranstaltungen mit choreografischem Charakter Verwendung findet, verleiht Bayrles Werk auch eine politische Dimension. Durch Verzerrung, Wölbung, Überlagerung und Färbung kreiert der Künstler aus einer oft unglaublich großen Zahl von Einzelformen neue Formen und Strukturen. Ziel dieser Auseinandersetzung ist nicht zuletzt eine kritische Thematisierung der zuweilen widersprüchlichen Positionen des Kritikers und des Teilnehmers im öffentlichen Diskurs. Als Teilnehmer bezeichnet Bayrle jene Individuen, welche mit ihrer Präsenz im gesellschaftlichen Konstrukt die Superform letztendlich erst ermöglichen. Da er als Künstler seine gesellschaftliche Aufgabe aber in der kritischen Analyse dieser kollektiven Superform sieht, liefert sich Bayrle so zwangsläufig einem Zwiespalt aus, denn ein Kritiker ist meistens auch gleichzeitig Teilnehmer und somit Förderer oder Bestandteil der kritisierten Superform. Diesen Zwiespalt umgeht Bayrle geschickt, indem er sich selbst als "teilnehmenden Kritiker", der zwar Kritik übt, sich seiner aktiven Rolle als Teilnehmer in der Gesellschaft aber bewusst ist, bezeichnet.
Thomas Bayrle, der trotz intensiver und engagierter Lehrtätigkeit an der Frankfurter Städelschule nie sein eigenes Werk vernachlässigt, zählt heute zu den herausragenden deutschen Künstlern. Mit klugen Konzeptionen und einer gesunden Portion Humor öffnet der Wahl-Frankfurter nicht nur einem breiten Publikum den formalen Kunstdiskurs, sondern schafft es auch, im Stil der amerikanischen Pop-Art konsum- und gesellschaftskritische Fragen in den Diskurs einzubringen.
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Inventar Nummer: 68212-1
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