
Los 8 | Alexej Jawlensky | Großes Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen
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JAWLENSKY, ALEXEJ
1867 Twer/Moskau - 1941 Wiesbaden
Titel: Großes Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen.
Datierung: 1936.
Technik: Öl auf Karton mit Leinenprägung.
Maße: 45 x 35cm.
Bezeichnung: Monogrammiert am linken Bildrand unten: A.J. Zudem unten rechts datiert: 36. Signiert, datiert und (von fremder Hand) bezeichnet verso: A v. Jawlensky. IX.1936. N.ST.N.1. Zudem unleserlich bezeichnet (eingeritzt).
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu dem Werk liegt eine Fotoexpertise von Maria Jawlensky, Alexej von Jawlensky Archiv SA, Locarno, vom 31. März 1991 vor.
Provenienz:
- Hanna Bekker vom Rath, Hofheim
- Stuttgarter Kunstkabinett R.N. Ketterer, Auktion, 20./21.11.1959, Lot 299 (Aufkleber)
- Sammlung Schrag, Stuttgart
- W. Ketterer, München, Auktion, 30.5.1989, Lot 140
- Galerie Bertram, Bremen
- Galerie Thomas, München
- Galerie Neher, Essen (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1991 von Vorheriger erworben)
- Selbstständige Stiftung in der Betreuung des Deutschen Stiftungszentrums, Essen
Ausstellungen:
- Frankfurter Kunstkabinett, Frankfurt 1954
- Kunstkabinett Klihm, München, 1954
- Neues Museum, Wiesbaden 1954
- Galerie Bertram, Bremen 1990
- Galerie Neher, Essen 1991
- Museum am Ostwall, Dortmund 1998
Literatur:
- Jawlensky, Maria/Pieroni-Jawlensky, Lucia/Jawlensky, Angelica: Alexej von Jawlensky - Catalogue raisonné of the oil paintings, Vol. three 1934-1937, München 1993, WVZ.-Nr. 2049
- Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky, Köln 1959, WVZ.-Nr. 777, Abb. (hier abweichend betitelt: Blumenstillleben)
- Ausst.-Kat. A. von Jawlensky, Neues Museum, Wiesbaden 1954, Kat.-Nr. 83
- Ausst.-Kat. Frankfurter Kunstkabinett, 1954, Kat.-Nr. 45
- Ausst.-Kat. Kunst des 20. Jahrhunderts, Galerie Bertram, Bremen 1990, S. 18, Abb.
- Ausst.-Kat. Alexej von Jawlensky - Reisen, Freunde, Wandlungen, Museum am Ostwall, Dortmund 1998, Nr. 286, Abb.
- Ausst.-Kat. Alexej von Jawlensky und sein Kreis, Galerie Neher, Essen 1991, S. 50/51, Abb.
- Ein Künstler von Weltrang aus dem Kreis des Blauen Reiters
- Herausragendes Ölgemälde der letzten Werkphase, das den berühmten Meditationen in nichts nachsteht
- Das Bild stammt ursprünglich aus der Sammlung der bekannten Malerin, Mäzenin und Galeristin Hanna Bekker vom Rath
"Als ich etwas Erleichterung in meinen Händen fühlte, malte ich gleich größere Bilder, nur Stilleben, meistens Blumen. Sie sind sehr schön in Farben und haben großen Erfolg bei den Menschen."
(Alexej von Jawlensky, Erinnerungen, 1937, zit. nach: Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 120)
Ein durch die Zeitläufe geprägter Lebensweg
Als Mitglied der Künstlergruppe "Blauer Reiter" und Wegbereiter des Expressionismus fand Alexej von Jawlensky Eingang in die Geschichte der Kunst. 1896 von Russland nach München übergesiedelt, wird er schnell zum Teil der avantgardistischen Kunstszene der Metropole und revolutioniert die Malerei mit seiner leidenschaftlichen Verwendung von Farbe und Form. Sein Lebensweg ist geprägt von den wechselhaften politischen Zeitläufen: Nachdem er die Jahre ab 1914 im Schweizer Exil verbracht hat, kehrt er 1921 nach Deutschland zurück und lässt sich in Wiesbaden nieder, wo sein malerisches Spätwerk entsteht. Die Porträts, Landschaften und Stillleben von Alexej von Jawlensky zählen zu den Hauptwerken der Klassischen Moderne.
Jawlensky und Hanna Bekker vom Rath
Das "Große Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen" stammt aus der Sammlung der bekannten Malerin, Mäzenin und Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath. Die bedeutende Wegbereiterin der modernen Kunst, deren Haus im Taunus in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus Zufluchtsort für zahlreiche Künstler wird, spielt im Leben von Alexej von Jawlensky eine bedeutende Rolle. Mitte der 1920er Jahre lernt der Künstler sie in Wiesbaden kennen. Sie wird ihm während der späten, von einem unheilbaren Leiden geprägten Jahre seines Schaffens - 1929 erkrankte er schwer an Arthritis, ab 1938 war er fast vollständig gelähmt - treu und unterstützend zur Seite stehen. Ihr ist die Gründung der "Vereinigung der Freunde der Kunst Alexej von Jawlenskys" zu verdanken, die dem Maler mit der Zahlung eines monatlichen Einkommens das finanzielle Überleben sichert. "Sie sollte mir auch eine treue Freundin werden", bemerkt Jawlensky 1937 in seinen Lebenserinnerungen. "Ich habe ihr vieles zu verdanken. In meiner schweren Zeit der Krankheit hat sie sich immer wieder als ein inniger Freund gezeigt und mich und meine Familie vor bitterer Not bewahrt." (Alexej von Jawlensky, Erinnerungen, 1937, zit. nach: Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 120)
Das Stillleben im Spätwerk des Künstlers
Das Motiv des Stilllebens rückt in der letzten Werkphase neben den Meditationen noch einmal in den Mittelpunkt des Schaffens von Alexej von Jawlensky, die Serie der zwischen 1934 und 1937 entstandenen Blumenbilder umfasst mehr als 180 Ölgemälde. Inzwischen muss der Maler den Pinsel aufgrund seiner Krankheit mit beiden Händen führen, doch initiiert die motorische Einschränkung einen innovativen Aufbruch, einen ungeahnten neuen Reichtum in seiner Malerei. Die bisweilen laute Dominanz der kraftvollen, leuchtenden Farbpalette früherer Jahre weicht nun einer tiefen, glutvollen und sonoren Farbigkeit, die einstige Präzision konturumschlossener Formen dem ruhigen, meditativen Rhythmus gleichmäßig gezogener Pinselstriche.
Diese eindrucksvolle Malweise der späten Jahre prägt auch das "Große Stillleben". Der Künstler präsentiert zwei spätsommerliche Blumensträuße mit Eisenhut, Dahlien und Sonnenhut in blauen, nebeneinander platzierten Vasen auf einer schmalen Vordergrundbühne, der Hintergrund wird vom Takt der breiten, flächigen Pinselführung rhythmisiert. Und während die gleichzeitig entstandenen, den Stillleben stilistisch eng verwandten Meditationen auf die jenseitige Welt vorausweisen, legen die späten Blumenbilder Zeugnis ab von dem sich immer mehr verengenden Aktionsradius des Künstlers, werden zu letzten malerischen Symbolen der diesseitigen Welt. Das "Große Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen" aus der letzten Lebensphase des herausragenden Malers steht den großen Meditationen in nichts nach. Mit Bildern wie diesen führt Alexej von Jawlensky sein malerisches Werk zur Vollendung.
1867 Twer/Moskau - 1941 Wiesbaden
Titel: Großes Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen.
Datierung: 1936.
Technik: Öl auf Karton mit Leinenprägung.
Maße: 45 x 35cm.
Bezeichnung: Monogrammiert am linken Bildrand unten: A.J. Zudem unten rechts datiert: 36. Signiert, datiert und (von fremder Hand) bezeichnet verso: A v. Jawlensky. IX.1936. N.ST.N.1. Zudem unleserlich bezeichnet (eingeritzt).
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Zu dem Werk liegt eine Fotoexpertise von Maria Jawlensky, Alexej von Jawlensky Archiv SA, Locarno, vom 31. März 1991 vor.
Provenienz:
- Hanna Bekker vom Rath, Hofheim
- Stuttgarter Kunstkabinett R.N. Ketterer, Auktion, 20./21.11.1959, Lot 299 (Aufkleber)
- Sammlung Schrag, Stuttgart
- W. Ketterer, München, Auktion, 30.5.1989, Lot 140
- Galerie Bertram, Bremen
- Galerie Thomas, München
- Galerie Neher, Essen (Aufkleber)
- Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1991 von Vorheriger erworben)
- Selbstständige Stiftung in der Betreuung des Deutschen Stiftungszentrums, Essen
Ausstellungen:
- Frankfurter Kunstkabinett, Frankfurt 1954
- Kunstkabinett Klihm, München, 1954
- Neues Museum, Wiesbaden 1954
- Galerie Bertram, Bremen 1990
- Galerie Neher, Essen 1991
- Museum am Ostwall, Dortmund 1998
Literatur:
- Jawlensky, Maria/Pieroni-Jawlensky, Lucia/Jawlensky, Angelica: Alexej von Jawlensky - Catalogue raisonné of the oil paintings, Vol. three 1934-1937, München 1993, WVZ.-Nr. 2049
- Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky, Köln 1959, WVZ.-Nr. 777, Abb. (hier abweichend betitelt: Blumenstillleben)
- Ausst.-Kat. A. von Jawlensky, Neues Museum, Wiesbaden 1954, Kat.-Nr. 83
- Ausst.-Kat. Frankfurter Kunstkabinett, 1954, Kat.-Nr. 45
- Ausst.-Kat. Kunst des 20. Jahrhunderts, Galerie Bertram, Bremen 1990, S. 18, Abb.
- Ausst.-Kat. Alexej von Jawlensky - Reisen, Freunde, Wandlungen, Museum am Ostwall, Dortmund 1998, Nr. 286, Abb.
- Ausst.-Kat. Alexej von Jawlensky und sein Kreis, Galerie Neher, Essen 1991, S. 50/51, Abb.
- Ein Künstler von Weltrang aus dem Kreis des Blauen Reiters
- Herausragendes Ölgemälde der letzten Werkphase, das den berühmten Meditationen in nichts nachsteht
- Das Bild stammt ursprünglich aus der Sammlung der bekannten Malerin, Mäzenin und Galeristin Hanna Bekker vom Rath
"Als ich etwas Erleichterung in meinen Händen fühlte, malte ich gleich größere Bilder, nur Stilleben, meistens Blumen. Sie sind sehr schön in Farben und haben großen Erfolg bei den Menschen."
(Alexej von Jawlensky, Erinnerungen, 1937, zit. nach: Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 120)
Ein durch die Zeitläufe geprägter Lebensweg
Als Mitglied der Künstlergruppe "Blauer Reiter" und Wegbereiter des Expressionismus fand Alexej von Jawlensky Eingang in die Geschichte der Kunst. 1896 von Russland nach München übergesiedelt, wird er schnell zum Teil der avantgardistischen Kunstszene der Metropole und revolutioniert die Malerei mit seiner leidenschaftlichen Verwendung von Farbe und Form. Sein Lebensweg ist geprägt von den wechselhaften politischen Zeitläufen: Nachdem er die Jahre ab 1914 im Schweizer Exil verbracht hat, kehrt er 1921 nach Deutschland zurück und lässt sich in Wiesbaden nieder, wo sein malerisches Spätwerk entsteht. Die Porträts, Landschaften und Stillleben von Alexej von Jawlensky zählen zu den Hauptwerken der Klassischen Moderne.
Jawlensky und Hanna Bekker vom Rath
Das "Große Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen" stammt aus der Sammlung der bekannten Malerin, Mäzenin und Kunsthändlerin Hanna Bekker vom Rath. Die bedeutende Wegbereiterin der modernen Kunst, deren Haus im Taunus in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus Zufluchtsort für zahlreiche Künstler wird, spielt im Leben von Alexej von Jawlensky eine bedeutende Rolle. Mitte der 1920er Jahre lernt der Künstler sie in Wiesbaden kennen. Sie wird ihm während der späten, von einem unheilbaren Leiden geprägten Jahre seines Schaffens - 1929 erkrankte er schwer an Arthritis, ab 1938 war er fast vollständig gelähmt - treu und unterstützend zur Seite stehen. Ihr ist die Gründung der "Vereinigung der Freunde der Kunst Alexej von Jawlenskys" zu verdanken, die dem Maler mit der Zahlung eines monatlichen Einkommens das finanzielle Überleben sichert. "Sie sollte mir auch eine treue Freundin werden", bemerkt Jawlensky 1937 in seinen Lebenserinnerungen. "Ich habe ihr vieles zu verdanken. In meiner schweren Zeit der Krankheit hat sie sich immer wieder als ein inniger Freund gezeigt und mich und meine Familie vor bitterer Not bewahrt." (Alexej von Jawlensky, Erinnerungen, 1937, zit. nach: Weiler, Clemens: Alexej Jawlensky. Köpfe - Gesichte - Meditationen, Hanau 1970, S. 120)
Das Stillleben im Spätwerk des Künstlers
Das Motiv des Stilllebens rückt in der letzten Werkphase neben den Meditationen noch einmal in den Mittelpunkt des Schaffens von Alexej von Jawlensky, die Serie der zwischen 1934 und 1937 entstandenen Blumenbilder umfasst mehr als 180 Ölgemälde. Inzwischen muss der Maler den Pinsel aufgrund seiner Krankheit mit beiden Händen führen, doch initiiert die motorische Einschränkung einen innovativen Aufbruch, einen ungeahnten neuen Reichtum in seiner Malerei. Die bisweilen laute Dominanz der kraftvollen, leuchtenden Farbpalette früherer Jahre weicht nun einer tiefen, glutvollen und sonoren Farbigkeit, die einstige Präzision konturumschlossener Formen dem ruhigen, meditativen Rhythmus gleichmäßig gezogener Pinselstriche.
Diese eindrucksvolle Malweise der späten Jahre prägt auch das "Große Stillleben". Der Künstler präsentiert zwei spätsommerliche Blumensträuße mit Eisenhut, Dahlien und Sonnenhut in blauen, nebeneinander platzierten Vasen auf einer schmalen Vordergrundbühne, der Hintergrund wird vom Takt der breiten, flächigen Pinselführung rhythmisiert. Und während die gleichzeitig entstandenen, den Stillleben stilistisch eng verwandten Meditationen auf die jenseitige Welt vorausweisen, legen die späten Blumenbilder Zeugnis ab von dem sich immer mehr verengenden Aktionsradius des Künstlers, werden zu letzten malerischen Symbolen der diesseitigen Welt. Das "Große Stillleben: Blumenstillleben mit zwei Vasen" aus der letzten Lebensphase des herausragenden Malers steht den großen Meditationen in nichts nach. Mit Bildern wie diesen führt Alexej von Jawlensky sein malerisches Werk zur Vollendung.
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Inventar Nummer: 80824-10