Los 7 | Pablo Picasso | Femme couchée

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Auktionsergebnisse zu: Pablo Picasso
PICASSO, PABLO
1881 Malaga - 1973 Mougins

Titel: Femme couchée.
Datierung: 1915.
Technik: Bleistift auf Papier.
Maße: 16 x 24,5cm.
Bezeichnung: Von fremder Hand bezeichnet verso.
Rahmen/Sockel: Rahmen.

Provenienz:
- Nachlass Pablo Picasso, Paris
- Sammlung Marina Picasso, Frankreich
- Galerie Jan Krugier, Genf
- Sammlung Konrad Klapheck, Düsseldorf

Ausstellungen:
- Haus der Kunst, München 1981
- Centro di Cultura di Palazzo Grassi, Venedig 1981
- Josef-Haubrich-Kunsthalle, Köln 1981
- Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt 1981/82
- Kunsthaus Zürich, 1982
- The National Museum of Modern Art, Tokio 1983
- Municipal Museum, Kyoto 1983
- Fundazio de Caixa, Barcelona 1987
- Jan Krugier Gallery, New York 1987
- Tokyo Station Gallery, 1988
- The Israel Museum, Jerusalem 1993

Literatur:
- Ausst.-Kat. Pablo Picasso - Eine Ausstellung zum hundertsten Geburtstag - Werke aus der Sammlung Marina Picasso, Haus der Kunst, München 1981, S. 283, Kat.-Nr. 101, Abb.
- Ausst.-Kat. Picasso. Opere dal 1895 al 1971 dalla Collezione Marina Picasso, Centro di Cultura di Palazzo Grassi, Venedig 1981, S. 246, Kat.-Nr. 121, Abb.
- Ausst.-Kat. Picasso: Masterpieces from the Marina Picasso Collection and from Museums in USA and USSR, The National Museum of Modern Art, Tokio 1983, S. 228, Kat.-Nr. 85, Abb.
- Ausst.-Kat. Picasso: Cubist Works from the Marina Picasso Collection, Jan Krugier Gallery, New York 1987, Kat.-Nr. 42, Abb.
- Ausst.-Kat. Pablo Picasso: Focused on Cubist Works from the Marina Picasso Collection, Tokyo Station Gallery, Tokio 1988, Kat.-Nr. 30, Abb.
- Ausst.-Kat. Picasso the draughtsman: 103 Works from the Marina Picasso Collection, Israel Museum, Jerusalem 1993, Kat.-Nr. 32


- Zeichnung aus der wichtigen kubistischen Phase des einflussreichsten Künstlers des 20. Jahrhunderts
- "Dokument" mit sehr intimem Charakter
- Erstklassige Provenienz: Marina Picasso und Konrad Klapheck

Die Mehrdimensionalität in der Fläche
Als Pablo Picasso die vorliegende Zeichnung 1915 fertigt, hat der 34-Jährige die Kunstwelt schon nachhaltig beeindruckt und grundlegend verändert. In seiner spanischen Heimat kann der so talentierte Maler im Jahr 1900 bereits seine erste Einzelausstellung feiern; der Besuch der Weltausstellung führt ihn aber in das Kunst-Mekka Paris, das seine zweite Heimat werden wird. Dort sind die Anfänge in den ersten Jahren hart, auch wenn Picasso schnell die Galerist*innen Berthe Weill und Ambroise Vollard auf sich aufmerksam machen kann. Gertrude und Leo Stein werden wichtige "Katalysatoren" in Picassos Karriere und Mitte der 1900er Jahre ist der Spanier nicht nur in Künstlerkreisen geachtet, sondern auch finanziell konsolidiert. Vor diesem Hintergrund wagt er 1907 Unerhörtes, als er die "Demoiselles d'Avignon" malt, das Initial-Gemälde des Kubismus. Das Risiko ist groß und lange bleibt die verstörende Ansicht der fünf nackten Frauen allein dem Freundeskreis Picassos bekannt: Die Kunsthändler Wilhelm von Uhde und Daniel-Henry Kahnweiler sowie Guillaume Apollinaire, André Derain, Georges Braque und Henri Matisse diskutieren intern über Picassos radikal neue Darstellung der Welt. Die Maler Derain und Braque, später auch Juan Gris nehmen die Idee der simultanen Vielansichtigkeit in der zweidimensionalen Malerei auf. 1909 bekommt der neue Stil einen Namen: Der Kubismus ist in der Welt. Etwa zehn Jahre wird diese, den Betrachter herausfordernde "Weltansicht" für Picassos Werk prägend sein. Ab 1910 wird Pablo Picasso auch im Deutschen Reich und in England, 1913 auch in den USA berühmt - im Alter von 30 Jahren liegt ihm die Kunstwelt zu Füßen.

"Ma Jolie": Eva Gouel
Diese kubistische Zeichnung der "Femme couchée" wird in das späte Jahr 1915 datiert. Eine Frau mit geschlossenen Augen und ohne sichtbaren Mund liegt auf einem Bett. Ihr Gesicht ist auf ein schmales Rechteck reduziert. Schultergürtel, Hals und Dekolleté der Ruhenden sind hartkantig und kubisch gezeichnet, wogegen die weich schraffierte Rundung der nackten Brust stark differiert. Die Linie links von dieser Brust markiert die Oberkante der Bettdecke, unter der sich die zweite Brust und der Leib deutlich abzeichnen, während der Verlauf der Kontur der Beine kaum angedeutet ist. Die summarisch dargestellten Füße der Frau schauen unter der Zudecke hervor. Ihr linker Arm ist parallel zu der vorderen Bettkante sichtbar; ein welliger Haarzopf unterbricht die Strenge dieser Linie. Das Bett selbst ist als geschlossener Kasten gedacht und hat ein schräg aufgestelltes Kopfteil.
Pablo Picasso hat seine Werke als "Einträge in sein persönliches Tagebuch" (Nancy, Hugues/Widmaier Picasso, Olivier: Picasso - L'inventaire d'une vie, ARTE 2013) bezeichnet und bei dieser Zeichnung handelt es sich um ein ungewöhnlich intimes "Dokument". Es ist Eva Gouel (1885-1915, auch bekannt als Marcelle Humbert), die hier in ihrem Krankenbett liegt. Sie war seit 1912 Picassos zweite Lebensgefährtin nach Fernande Olivier. Pablo Picasso hat Eva Gouel kaum portraitiert; ihr Name erscheint aber in verschiedenen seiner kubistischen Werke als Schriftzug oder als Bildtitel: "Ma Jolie" (dies ist Picassos Kosename für Eva Gouel), "Violon 'Jolie Eva'" oder "Guitar 'J'aime Eva'". 1915 erkrankt Eva Gouel schwer an Tuberkulose und wird im November stationär ins Krankenhaus von Auteuil eingewiesen; dort besucht Picasso sie täglich und zeichnet sie auch (Abb. 1). Am 14. Dezember 1915 stirbt Picassos "Jolie", Eva Gouel. Pablo Picasso behält dieses Blatt, das nach seinem Tod in das Eigentum seiner Enkelin Marina übergeht. Es handelt sich um eine anrührende, sehr private Zeichnung aus der kubistischen Phase des einflussreichsten Künstlers des 20. Jahrhunderts. Dass die Zeichnung aus der Provenienz des Künstlers Konrad Klapheck stammt, gibt ihr noch eine zusätzliche historische Dimension.

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 80220-4

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