Los 354 | Andy Denzler | "Mongolia II"

DENZLER, ANDY
1965 Zürich

Titel: "Mongolia II".
Untertitel: 3-teilig.
Datierung: 2010.
Technik: Jeweils: Öl auf Leinwand.
Maße: 200 x 150cm;Gesamtmaß: 200 x 450cm.
Bezeichnung: Eine Leinwand signiert und datiert verso oben rechts: Denzler (unterstrichen) 2010. Jeweils bezeichnet und betitelt verso oben rechts: #1857 Mongolia II. Hier zudem jeweils nummeriert.

Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland

- Monumentales Großformat mit den charakteristischen Verzerrungen Denzlers
- Denzler nimmt eine eindrucksvolle Ausnahmeposition im Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Realismus ein
- Typisches Verschränken Denzlers von traditionellen Kulturelementen mit aktuellen Aspekten der Pop-Kultur tritt in dem Werk deutlich zutage

Andy Denzler ist bekannt für seine einzigartige Kombination von Abstraktion und Realismus, die er in seinen Arbeiten meisterhaft verbindet. Seine großformatigen Werke, wie das hier gezeigte, zeichnen sich durch die markanten Verwischungen aus, die eine Art Bewegung und Vergänglichkeit vermitteln. In diesem Bild scheint der Betrachter in eine frostige, beinahe surreale Landschaft einzutauchen.
Im Hintergrund der Darstellung befindet sich eine Jurte, eine semi-permanente Zeltkonstruktion der mongolischen Nomaden. Die Figuren, die über die dreiteilige Leinwand verteilt sind, wirken in sich gekehrt und in Bewegung begriffen, als wären sie für einen kurzen Moment festgehalten und gleichzeitig durch die Zeit verzerrt. Denzler verzerrt die klare Kontur der Figuren bewusst und lässt sie zu Fragmenten einer Realität werden, die gleichzeitig vertraut und doch unbeständig wirkt. Der großen Figur im Vordergrund, die nomadische Kleider zu tragen scheint, setzt Denzler im Hintergrund eine modern gekleidete Figur entgegen. In der Hand hält diese einen Gegenstand, der den Betrachter automatisch an ein Smartphone erinnert.
Diese spezifische Arbeit transportiert eine kontemplative Stimmung, in der sich die Grenzen zwischen Raum und Zeit verwischen. Die zentralen Figuren verweilen an einem stillen, abgelegenen Ort, während das Grau, Weiß und Schwarz der Szenerie eine winterliche Kälte suggerieren. Denzler inszeniert die weiten Steppen der Mongolei so als Gegenpol zur Popkultur und der Hektik westlicher Großstädte.
Denzlers künstlerischer Ansatz betont die Flüchtigkeit des Augenblicks. In der heutigen Welt, in der digitale Technologien unsere Wahrnehmung der Realität verändern, fängt Denzler diese ständige Transformation ein. Seine Werke sind zugleich ein Spiegel der digitalen Zerrbilder und eine Hommage an die malerische Tradition.