
Los 194 | Andy Warhol | Ohne Titel (Porträt Nastassja Kinski)
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WARHOL, ANDY
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York
Titel: Ohne Titel (Porträt Nastassja Kinski).
Datierung: 1984.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 127 x 106,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand verso oben rechts: Andy Warhol 84.
Provenienz:
- Bayer AG, Leverkusen (1985 direkt vom Künstler)
Ausstellungen:
- International Federation of Gynecology and Obstetrics, Berlin 1985
- Martin-Gropius-Bau, Berlin 2013
Literatur:
- Ausst.-Kat. Hommage aux femmes, 11. International Federation of Gynecology and
Obstetrics, Berlin 1985, Kat.-Nr. 31, Abb.
- Ausst.-Kat. Von Beckmann bis Warhol, Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - Die Sammlung Bayer, Martin-Gropius-Bau, Köln 2013, S. 204, Abb.
- Herausragendes Bild aus der wichtigsten Werkgruppe des Popkünstlers Andy Warhol
- 1985 direkt vom Künstler erworben
- Das Gemälde bildet einen modernen Gegenpol zu Warhols Portrait nach Lucas Cranach d.Ä. (Los 193)
Die Begegnung
Andy Warhol und Nastassja Kinski sind sich nicht sehr häufig begegnet, aber dennoch gehört sie zu den Schauspielerinnen und Models, die Warhol aufgrund ihrer Schönheit und Popularität porträtieren wollte. In seinem Tagebuch schildert er eine Begegnung am 16. April 1980 anlässlich eines Interviews: "Sie war sehr hübsch, großgewachsen und sprach sehr gut Englisch. (.) Sie spricht sechs Sprachen und sie könnte jede Rolle von Ingrid Bergman nachspielen. Sie sieht so aus wie Isabella Rossellini es könnte. (.) Sie war seit drei Wochen in der Stadt und möchte für immer hierbleiben." (Hackett, Pat (Hrsg.): Andy Warhol Diaries. New York 1989, S. 282, übersetzt vom Verfasser) Eine erste Idee, sie auf dem Cover von Interview zu zeigen, scheiterte daran, dass sie schon ein Cover für Vogue gemacht hatte, was Warhol verstimmte. (Ebd., S. 285) Erst zwei Jahre später, im Februar 1983, war sie dann auf dem Cover von Interview zu sehen (Abb.1) - Jodie Foster hatte ein Gespräch mit ihr geführt und den Kontakt zu Warhol wieder hergestellt.
Das Portrait als Auftragsarbeit
Etwas später malte Andy Warhol dann im Auftrag der Bayer AG für die geplante Ausstellung der International Federation of Gynecology and Obstretics das Porträt, das im Anschluss an die Ausstellung von der Bayer AG direkt beim Künstler erworben wurde. Das Portrait der damals Anfang 20-jährigen Nastassja Kinsky erstellt Andy Warhol gemeinsam mit dem Portrait einer jungen Frau nach Lucas Cranach d.Ä. (Los 193), um das Bild einer jungen Frau aus unterschiedlichen Zeiten zu erzeugen.
Das Bild sticht unter den zahlreichen Porträts heraus, weil es nicht vom Modell selbst in Auftrag gegeben wurde und weil es im Format von den üblichen 48 x 48 Inches abweicht, in dem die meisten Porträts von Andy Warhol ausgeführt wurden. Dasselbe Format wie das Porträt von Nastassja Kinski haben auch zwei Porträts von Charles und Diana (The Prince and Princess of Wales, 1982, Siebdrucktusche auf Leinwand, 127 x 106,5 cm, The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York).
Technik
Andy Warhol schuf die meisten Porträts nach Polaroids, die er von seinen Auftraggebern machte und die er mit Hilfe eines Projektors auf der Leinwand nachzeichnete und dann mit Siebdruck- und Acrylfarben kolorierte. Nastassja Kinskis Aussehen in diesem Porträt gleicht dem Styling, das sie für Ihre Rolle in dem Film "Exposed" bekommen hatte, der 1983 unter der Regie von James Toback u. a. mit Rudolf Nurejev, Harvey Keitel, Ian McShane und Bibi Andersson gedreht wurde. (Abb. 2) Die Farbigkeit von Warhols Bild ist dominiert von Schwarz und Türkistönen - die Flächengliederung gleicht dem Stil seiner Porträts von Mick Jagger aus dem Jahr 1976 und dem Zyklus "Ten Portraits of Jews of the 20th Century" von 1980. Warhols Porträt von Nastassja Kinski ist ein ungewöhnliches Werk aus der Reihe seiner Porträts, er verleiht der Schauspielerin jedoch dieselbe glamouröse Ausstrahlung wie vielen anderen Models und Schauspielerinnen, für die er Porträts geschaffen hat.
Die Porträts von Andy Warhol gehören zu seinen wichtigsten Werken. Der Kunsthistoriker Robert Rosenblum hat ihn als "Hofmaler der 1970er-Jahre" bezeichnet, und seine Gemäldereihe als eine Siebdruckversion des "People Magazine". (Rosenblum, Robert in: Geldzahler, Henry und Rosenblum, Robert (Hrsg.): Andy Warhol Portraits. London 1993, S. 139, 151.) Unter den zahlreichen Menschen - Politiker, Sportstars, Filmstars, Sammler, Künstler, Transpersonen - spielen schöne Frauen die wichtigste Rolle. Sie wurden von ihm besonders überzeugend in Ikonen und Göttinnen unserer Zeit verwandelt.
Kay Heymer
1928 Pittsburgh, PA/USA - 1987 New York
Titel: Ohne Titel (Porträt Nastassja Kinski).
Datierung: 1984.
Technik: Acryl auf Leinwand.
Maße: 127 x 106,5cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert auf der umgeschlagenen Leinwand verso oben rechts: Andy Warhol 84.
Provenienz:
- Bayer AG, Leverkusen (1985 direkt vom Künstler)
Ausstellungen:
- International Federation of Gynecology and Obstetrics, Berlin 1985
- Martin-Gropius-Bau, Berlin 2013
Literatur:
- Ausst.-Kat. Hommage aux femmes, 11. International Federation of Gynecology and
Obstetrics, Berlin 1985, Kat.-Nr. 31, Abb.
- Ausst.-Kat. Von Beckmann bis Warhol, Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts - Die Sammlung Bayer, Martin-Gropius-Bau, Köln 2013, S. 204, Abb.
- Herausragendes Bild aus der wichtigsten Werkgruppe des Popkünstlers Andy Warhol
- 1985 direkt vom Künstler erworben
- Das Gemälde bildet einen modernen Gegenpol zu Warhols Portrait nach Lucas Cranach d.Ä. (Los 193)
Die Begegnung
Andy Warhol und Nastassja Kinski sind sich nicht sehr häufig begegnet, aber dennoch gehört sie zu den Schauspielerinnen und Models, die Warhol aufgrund ihrer Schönheit und Popularität porträtieren wollte. In seinem Tagebuch schildert er eine Begegnung am 16. April 1980 anlässlich eines Interviews: "Sie war sehr hübsch, großgewachsen und sprach sehr gut Englisch. (.) Sie spricht sechs Sprachen und sie könnte jede Rolle von Ingrid Bergman nachspielen. Sie sieht so aus wie Isabella Rossellini es könnte. (.) Sie war seit drei Wochen in der Stadt und möchte für immer hierbleiben." (Hackett, Pat (Hrsg.): Andy Warhol Diaries. New York 1989, S. 282, übersetzt vom Verfasser) Eine erste Idee, sie auf dem Cover von Interview zu zeigen, scheiterte daran, dass sie schon ein Cover für Vogue gemacht hatte, was Warhol verstimmte. (Ebd., S. 285) Erst zwei Jahre später, im Februar 1983, war sie dann auf dem Cover von Interview zu sehen (Abb.1) - Jodie Foster hatte ein Gespräch mit ihr geführt und den Kontakt zu Warhol wieder hergestellt.
Das Portrait als Auftragsarbeit
Etwas später malte Andy Warhol dann im Auftrag der Bayer AG für die geplante Ausstellung der International Federation of Gynecology and Obstretics das Porträt, das im Anschluss an die Ausstellung von der Bayer AG direkt beim Künstler erworben wurde. Das Portrait der damals Anfang 20-jährigen Nastassja Kinsky erstellt Andy Warhol gemeinsam mit dem Portrait einer jungen Frau nach Lucas Cranach d.Ä. (Los 193), um das Bild einer jungen Frau aus unterschiedlichen Zeiten zu erzeugen.
Das Bild sticht unter den zahlreichen Porträts heraus, weil es nicht vom Modell selbst in Auftrag gegeben wurde und weil es im Format von den üblichen 48 x 48 Inches abweicht, in dem die meisten Porträts von Andy Warhol ausgeführt wurden. Dasselbe Format wie das Porträt von Nastassja Kinski haben auch zwei Porträts von Charles und Diana (The Prince and Princess of Wales, 1982, Siebdrucktusche auf Leinwand, 127 x 106,5 cm, The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York).
Technik
Andy Warhol schuf die meisten Porträts nach Polaroids, die er von seinen Auftraggebern machte und die er mit Hilfe eines Projektors auf der Leinwand nachzeichnete und dann mit Siebdruck- und Acrylfarben kolorierte. Nastassja Kinskis Aussehen in diesem Porträt gleicht dem Styling, das sie für Ihre Rolle in dem Film "Exposed" bekommen hatte, der 1983 unter der Regie von James Toback u. a. mit Rudolf Nurejev, Harvey Keitel, Ian McShane und Bibi Andersson gedreht wurde. (Abb. 2) Die Farbigkeit von Warhols Bild ist dominiert von Schwarz und Türkistönen - die Flächengliederung gleicht dem Stil seiner Porträts von Mick Jagger aus dem Jahr 1976 und dem Zyklus "Ten Portraits of Jews of the 20th Century" von 1980. Warhols Porträt von Nastassja Kinski ist ein ungewöhnliches Werk aus der Reihe seiner Porträts, er verleiht der Schauspielerin jedoch dieselbe glamouröse Ausstrahlung wie vielen anderen Models und Schauspielerinnen, für die er Porträts geschaffen hat.
Die Porträts von Andy Warhol gehören zu seinen wichtigsten Werken. Der Kunsthistoriker Robert Rosenblum hat ihn als "Hofmaler der 1970er-Jahre" bezeichnet, und seine Gemäldereihe als eine Siebdruckversion des "People Magazine". (Rosenblum, Robert in: Geldzahler, Henry und Rosenblum, Robert (Hrsg.): Andy Warhol Portraits. London 1993, S. 139, 151.) Unter den zahlreichen Menschen - Politiker, Sportstars, Filmstars, Sammler, Künstler, Transpersonen - spielen schöne Frauen die wichtigste Rolle. Sie wurden von ihm besonders überzeugend in Ikonen und Göttinnen unserer Zeit verwandelt.
Kay Heymer
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Inventar Nummer: 80374-630