Los 60 | Antoni Tàpies | Hieroglyphics No. LXXIV

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Auktionsergebnisse zu: Antoni Tàpies
TÀPIES, ANTONI
Barcelona 1923 - 2012

Titel: Hieroglyphics No. LXXIV.
Datierung: 1958-62.
Technik: Mischtechnik auf Leinwand.
Montierung: Auf Holz aufgezogen.
Maße: 195 x 132cm.
Bezeichnung: Betitelt (nicht mehr vollständig lesbar) und datiert (eigenhändig?) verso oben links: ...oglyphes 1958.
Rahmen/Sockel: Atelierleiste.

Provenienz:
- Galerie Stadler, Paris
- Galerie van de Loo, München
- Privatsammlung Köln (1970 von Vorheriger erworben)

Ausstellungen:
- Galerie van de Loo, München 1959

Literatur:
- Agustí, Anna: Tàpies - The complete works, Vol. 1: 1943-1960, Barcelona 1988, WVZ.-Nr. 820, Abb.
- Haftman, Werner: Malerei im 20. Jahrhundert, München 1965, S. 377
- Gatt, Giuseppe: Antoni Tàpies, Bologna 1967, Abb. Tafel 106
- Cirici, Alexandre: Tàpies, testimoni del silenci, Barcelona 1970, Abb. Tafel 177
- Gimferrer, Pere: Antoni Tàpies i l'esprit català, Barcelona 1974, Abb. Tafel 25
- Combalia Dexeus, Victòria: Tàpies, Barcelona 1984, Abb. Tafel 14
- Permanyer, Lluís: Tàpies i la nova cultura, Barcelona 1986, Abb. Tafel 116

- Antoni Tàpies verbindet in seinem Werk Malerei, Material und Symbol zu einer einzigartigen Bildsprache zwischen Abstraktion und Spiritualität.
- Charakteristisches Gemälde des großen spanischen Künstlers aus der Zeit um 1960
- Museales Werk aus der renommierten Galerie Van de Loo, führender Händler für das europäische Informel

Struktur und erdverbundene Materialität der Malerei
Der Katalane Antoni Tàpies - Maler, Bildhauer und Objektkünstler - prägt wie kaum ein anderer das spanische Informel. Nach einem kurzen Jura-Studium an der Universität Barcelona wendet er sich ab 1946, weitgehend autodidaktisch, der Malerei zu. Schon bald stellen sich erste Erfolge ein: 1950 zeigt er seine erste Einzelausstellung in Barcelona, einige Jahre später folgt eine Präsentation in der New Yorker Galerie von Martha Jackson sowie die Teilnahme an der Biennale in São Paulo. 1954 ist Tàpies erstmals auf der Biennale di Venezia vertreten, vier Jahre später erlangt er dort als Repräsentant Spaniens internationale Anerkennung.
Schon früh offenbart sich die Affinität des Künstlers zu rauen, stofflichen und erdverbundenen Oberflächen, als er mit Mischtechniken zu arbeiten beginnt und die haptisch erfahrbare Bildfläche in den Mittelpunkt seiner Malerei rückt. "Schließlich hatte ich bereits seit meinen ersten Jugendwerken beständig den Drang verspürt, erdiges Material zu verwenden", schreibt der Künstler in seinen Erinnerungen, "und schon von Anbeginn an war ich in meinem Schaffen stets primär um eine ausdrucksstarke Textur, eine expressive Struktur der gemalten Formen, bemüht gewesen." (Antoni Tàpies zit. nach Tàpies, Antoni: Erinnerungen, St. Gallen 1988, Bd. 2, S. 176)

Symbolhafte Zeichen - wie Relikte einer untergegangenen Epoche
Tàpies? Gemälde "Hieroglyphics" aus den Jahren 1958-62 besticht zunächst durch seine Komposition aus groß angelegten Flächen, offenbart jedoch auf den zweiten Blick eine bemerkenswerte Komplexität - ein Geflecht feiner Spuren, Kerben und subtiler Texturen. Warme, erdige Ockertöne verweisen auf Lehm, Sand oder gealterte Steinoberflächen, während dunkle, beinahe schwarze Partien markante Kontraste setzen. Die dominierende helle Bildzone wirkt wie das Fragment einer alten Wand oder einer archaischen Tontafel, deren vernarbte Oberfläche von Zeit und Witterung gleichermaßen gezeichnet ist. Zahlreiche symbolhafte Ritzungen erinnern von Ferne an die Hieroglyphen altägyptischer Kunst - wie geheimnisvolle, nicht dechiffrierbare Zeichen einer uralten, längst verstummten Sprache.
"Hieroglyphics" wirkt wie ein Relikt vergangener Zeiten, einer untergegangenen Epoche, einer vergessenen Hochkultur. In der überzeugenden Verbindung von Material und Zeichen offenbart sich Tàpies' unverwechselbare Handschrift: Die Tafel wird zum Träger von Erinnerung, die Zeichen legen Zeugnis ab von der Existenz des Menschen, der seine Spuren eingraviert und hinterlassen hat. Antoni Tàpies' Werk ist eine stille Hommage an die Materialität und die tiefe, meditative Kraft der Malerei.
Doris Hansmann

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin:
Hilke Hendriksen
Modern, Post War & Contemporary Art
+49 221 92 58 62 305

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Inventar Nummer: 82151-25

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