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Los 31 | Antoni Tàpies | Matter on a stretcher
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TÀPIES, ANTONI
Barcelona 1923 - 2012
Titel: Matter on a stretcher.
Datierung: 1973.
Technik: Mischtechnik auf Holz.
Maße: 65,5 x 46cm.
Bezeichnung: Signiert verso mittig: tapies.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Martha Jackson Gallery, New York
- Privatsammlung Paris
- Privatsammlung Norddeutschland
- Auktionshaus Lempertz, Köln, 942. Auktion, 28.05.2009, Lot 598
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Martha Jackson Gallery, New York 1975, Kat.-Nr. 12
Literatur:
- Agusti, Anna: Tàpies - The Complete Works, Vol. 3, 1969-1975, Köln 1997, WVZ.-Nr. 2706, Abb.
- Reliefartiges Materialbild, das ganz charakterisch für seine Werke der 1970er Jahre große Objekthaftigkeit besitzt
- Mystische, symbolträchtige Bildikonografie in gedeckter, erdiger Farbigkeit
- Entstand in einer Zeit politischer Unruhen in Spanien, die Tapies Oeuvre nachhaltig beeinflußte
- Seine Werke finden sich heute in allen großen internationalen Museen, u.a. Museum of Modern Art, New York, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid und Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Antoni Tàpies ist Katalane durch und durch. Zeit seines Lebens lebt und arbeitet er in Barcelona oder in seinem Landhaus außerhalb der Stadt. Bereits als Kind ist er von den vielen Kratzern und Inschriften auf den Mauern des 'barrio gotico' fasziniert, welches er passieren muss, um zu seinen Großeltern zu gelangen. In Zeiten des spanischen Bürgerkrieges gewinnen die engen Gassen mit ihren hohen Mauern für ihn neue Bedeutung als Hindernis, als Gefängnis, aber auch als Schutzwall. Später studiert er jegliche Malereien auf Stein, seien es Graffitis in den Gassen Barcelonas oder die unzähligen Fresken der mittelalterlichen katalanischen Kathedralen. Letztere verinnerlicht er tief in sich, denn er wird später viele Symbole, Analogien und Sinnbilder verwenden, die uns aus der mittelalterlichen Mystik bekannt sind.
Tàpies arbeitet meist auf dem Boden, den Bildträger von oben überblickend. Der Autodidakt ist frei von jeglichen akademischen Traditionen. So vielfältig wie die Wahl seiner verwendeten Materialien, so vielfältig sind ebenso die Werkzeuge, mit denen er sie aufträgt. Er schmeißt, kratzt, schmiert und modelliert, teilweise mit den bloßen Fingern. Farben, Lacke und Pasten trägt er mit Besen, Pinseln, Holzstöcken oder anderen Alltagsgegenständen auf und experimentiert jeweils in Schichten mit flüssigen und festen Materialien. Die unterschiedlichen Trocknungszeiten führen teilweise zu einer gewollt schnellzügigen, groben Arbeitsweise, in der sich das Unbewusste frei entfalten soll. Durch diesen vielschichtigen Prozess gewinnen seine Gemälde eine reliefartige, plastische Qualität. Neben den Möglichkeiten, mit Farbe und Fläche die Leinwand zu gestalten, eröffnet sich in der Verwendung stofflicher Strukturen für ihn eine neue, unkonventionelle Ausdrucksweise. Das spätere Modellieren mit Lehm und Ton bildet den Übergang zum vollkommen plastischen Arbeiten in Keramik.
Antoni Tàpies will niemals oberflächlich dekorativ sein. Der schrillen Farbigkeit aufkommender Werbeplakate setzt er bewusst seine erdige, gedeckte Farbpalette entgegen. Tod, Schmerz und Trauer finden wir als wiederkehrende Themen im gesamten Oeuvre. Sie sind auf seine Erlebnisse im spanischen Bürgerkriegm und auf seine Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus zurückzuführen. Unser Gemälde "Matter on a stretcher" vereint gleich mehrere typische Sinnbilder: in erdigen Tönen modelliert Tàpies eine Art Briefkuvert in der oberen Bildhälfte und ein totenkopfähnliches Symbol in der unteren Bildhälfte. Beides setzt er vor dunklen, fast schwarzen Fond. Umrahmt und gekonnt in Szene gesetzt werden beide Sinnbilder durch einen hölzernen Keilrahmen, der fast an ein ready-made erinnert. Tàpies geht sogar noch einen Schritt weiter, denn er setzt den Keilrahmen nicht nur visuell in Szene, sondern macht ihn als Teil des Bildtitels zu etwas Erhabenem. Das Banale zu würdigen, entspricht ganz der buddhistischen Idee des Sandkorns, in dem ein ganzes Universum steckt. Die Suche nach der Wahrheit treibt Antoni Tàpies an - natürlich stets im Wechselspiel der Materialien experimentierend.
Barcelona 1923 - 2012
Titel: Matter on a stretcher.
Datierung: 1973.
Technik: Mischtechnik auf Holz.
Maße: 65,5 x 46cm.
Bezeichnung: Signiert verso mittig: tapies.
Rahmen/Sockel: Modellrahmen.
Provenienz:
- Martha Jackson Gallery, New York
- Privatsammlung Paris
- Privatsammlung Norddeutschland
- Auktionshaus Lempertz, Köln, 942. Auktion, 28.05.2009, Lot 598
- Privatsammlung Deutschland
Ausstellungen:
- Martha Jackson Gallery, New York 1975, Kat.-Nr. 12
Literatur:
- Agusti, Anna: Tàpies - The Complete Works, Vol. 3, 1969-1975, Köln 1997, WVZ.-Nr. 2706, Abb.
- Reliefartiges Materialbild, das ganz charakterisch für seine Werke der 1970er Jahre große Objekthaftigkeit besitzt
- Mystische, symbolträchtige Bildikonografie in gedeckter, erdiger Farbigkeit
- Entstand in einer Zeit politischer Unruhen in Spanien, die Tapies Oeuvre nachhaltig beeinflußte
- Seine Werke finden sich heute in allen großen internationalen Museen, u.a. Museum of Modern Art, New York, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid und Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Antoni Tàpies ist Katalane durch und durch. Zeit seines Lebens lebt und arbeitet er in Barcelona oder in seinem Landhaus außerhalb der Stadt. Bereits als Kind ist er von den vielen Kratzern und Inschriften auf den Mauern des 'barrio gotico' fasziniert, welches er passieren muss, um zu seinen Großeltern zu gelangen. In Zeiten des spanischen Bürgerkrieges gewinnen die engen Gassen mit ihren hohen Mauern für ihn neue Bedeutung als Hindernis, als Gefängnis, aber auch als Schutzwall. Später studiert er jegliche Malereien auf Stein, seien es Graffitis in den Gassen Barcelonas oder die unzähligen Fresken der mittelalterlichen katalanischen Kathedralen. Letztere verinnerlicht er tief in sich, denn er wird später viele Symbole, Analogien und Sinnbilder verwenden, die uns aus der mittelalterlichen Mystik bekannt sind.
Tàpies arbeitet meist auf dem Boden, den Bildträger von oben überblickend. Der Autodidakt ist frei von jeglichen akademischen Traditionen. So vielfältig wie die Wahl seiner verwendeten Materialien, so vielfältig sind ebenso die Werkzeuge, mit denen er sie aufträgt. Er schmeißt, kratzt, schmiert und modelliert, teilweise mit den bloßen Fingern. Farben, Lacke und Pasten trägt er mit Besen, Pinseln, Holzstöcken oder anderen Alltagsgegenständen auf und experimentiert jeweils in Schichten mit flüssigen und festen Materialien. Die unterschiedlichen Trocknungszeiten führen teilweise zu einer gewollt schnellzügigen, groben Arbeitsweise, in der sich das Unbewusste frei entfalten soll. Durch diesen vielschichtigen Prozess gewinnen seine Gemälde eine reliefartige, plastische Qualität. Neben den Möglichkeiten, mit Farbe und Fläche die Leinwand zu gestalten, eröffnet sich in der Verwendung stofflicher Strukturen für ihn eine neue, unkonventionelle Ausdrucksweise. Das spätere Modellieren mit Lehm und Ton bildet den Übergang zum vollkommen plastischen Arbeiten in Keramik.
Antoni Tàpies will niemals oberflächlich dekorativ sein. Der schrillen Farbigkeit aufkommender Werbeplakate setzt er bewusst seine erdige, gedeckte Farbpalette entgegen. Tod, Schmerz und Trauer finden wir als wiederkehrende Themen im gesamten Oeuvre. Sie sind auf seine Erlebnisse im spanischen Bürgerkriegm und auf seine Beschäftigung mit dem Zen-Buddhismus zurückzuführen. Unser Gemälde "Matter on a stretcher" vereint gleich mehrere typische Sinnbilder: in erdigen Tönen modelliert Tàpies eine Art Briefkuvert in der oberen Bildhälfte und ein totenkopfähnliches Symbol in der unteren Bildhälfte. Beides setzt er vor dunklen, fast schwarzen Fond. Umrahmt und gekonnt in Szene gesetzt werden beide Sinnbilder durch einen hölzernen Keilrahmen, der fast an ein ready-made erinnert. Tàpies geht sogar noch einen Schritt weiter, denn er setzt den Keilrahmen nicht nur visuell in Szene, sondern macht ihn als Teil des Bildtitels zu etwas Erhabenem. Das Banale zu würdigen, entspricht ganz der buddhistischen Idee des Sandkorns, in dem ein ganzes Universum steckt. Die Suche nach der Wahrheit treibt Antoni Tàpies an - natürlich stets im Wechselspiel der Materialien experimentierend.
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Inventar Nummer: 76000-300